Zukunft der Altersvorsorge im Fokus der Tiroler Versicherungsagenturen

Zukunft der Altersvorsorge im Fokus der Tiroler Versicherungsagenturen
Stellten die Zukunft der Altersvorsorge in den Fokus (v.r.): Professor Christian Keuschnigg, Gremialgeschäftsführerin Karolina Holaus, Gremialobmann Helmut Emberger, Alexander Putz und Bundesgremialobmann Horst Grandits. (© WKT)

Innsbruck (A) Beim 8. Expertentalk der Tiroler Versicherungsagenturen wurde auf der Villa Blanka der brisanten Frage nachgegangen, welche Vorsorgeinstrumente in Zeiten der Nullzinspolitik sinnvoll sind, um für die Bedarfslagen im Alter gerüstet zu sein.

Die Zinslandschaft  hat sich seit 2008 dramatisch verändert: Weltweit sind die Leitzinsen auf einem Tiefpunkt, in der Euro-Zone liegen sie aktuell bei 0,0 Prozent. Trotzdem liegt immer noch knapp die Hälfte des Geldvermögens hierzulande auf dem Sparbuch oder unter dem Kopfpolster. "Für viele Tirolerinnen und Tiroler stellt sich die Frage, ob und wie sie überhaupt noch vorsorgen sollen“, weiß Helmut Emberger, der Obmann der Tiroler Versicherungsagenturen, und ergänzt: „Für unseren diesjährigen Expertentalk haben wir deshalb ganz bewusst das Thema Altersvorsorge gewählt, da es Eigenvorsorge für die Absicherung von Hinterbliebenen, Berufsunfähigkeit, Pflege, Langlebigkeit und Kapitalaufbau bedarf."

Als Impulsgeber für die Diskussion haben die Tiroler Versicherungsagenturen bei ihrem Branchentreff mit Professor Christian Keuschnigg von der Universität St.Gallen und Alexander Putz von der Allianz Investmentbank zwei namhafte Experten eingeladen. Für beide steht die immense Bedeutung der privaten Vorsorge außer Frage – umso wichtiger ist es, sie richtig zu gestalten.

"Bei der privaten Vorsorge steht immer öfter die flexible Nutzung des angesparten Kapitals im Mittelpunkt. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass jedes zweite Neugeborene 100 Jahre oder älter wird, ist nicht nur die Nutzung, sondern auch die Stabilität des Ersparten immer wichtiger – und damit die Kompetenz des finanziellen Partners. Für viele Österreicherinnen und Österreicher bedeutet das niedrige Zinsniveau aber auch, dass sie bei der Altersvorsorge eine Vielzahl von Instrumenten berücksichtigen müssen.  Fundierte Beratung ist daher in der Zukunft ein Schlüsselfaktor bei der Partnerwahl für die eigene Vorsorge“, ist Putz überzeugt.

Keuschnigg, ehemaliger Direktor des Instituts für höhere Studien, plädiert dafür private Altersvorsorge aufzuwerten: „Wer mehr Sicherheit will, muss die Alterseinkommen auf mehrere starke Beine stellen. Deshalb braucht es in Österreich einen Ausbau der privaten Vorsorge zur Abdeckung des individuell unterschiedlichen Zusatzbedarfs. Alle Säulen der Alterssicherung müssen den Anstieg der Lebenszeit mit einem rascheren Anstieg der Lebensarbeitszeit begleiten, damit der Wohlstand auf Erwerbs- und Ruhestandszeiten gleichmäßig verteilt bleiben kann.“

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels gewinnt hierzulande insbesondere der Vorsorgeaspekt der konkurssicheren Lebensversicherung an Bedeutung: Im Jahr 2030 wird jeder dritte Österreicher älter als sechzig Jahre alt sein, die Lebenserwartung steigt statistisch um drei Monate pro Jahr und jedes zweite derzeit Neugeborene wird hundert Jahre alt. Das Älterwerden bietet eine großartige Lebensperspektive, da die Menschen dank medizinischer Fortschritte bis ins hohe Alter aktiv bleiben können. Das Umlagesystem bietet zwar eine gute Grundversorgung, aber die zweite und dritte Säule werden künftig an Bedeutung gewinnen. Neben den Risiken Berufsunfähigkeit, Invalidität und Pflegebedürftigkeit werde gerade das Ablebensrisiko fälschlicherweise unterschätzt: Jeder siebente 40-Jährige erlebt seinen 65. Geburtstag nicht. Durch den Abschluss eines Versicherungsvertrages sind Hinterbliebene finanziell bestens abgesichert. Jährlich wird so die Existenz von über 40.000 Familien gesichert, die dadurch in geringerem Ausmaß auf staatliche Auffangnetze zurückgreifen müssen.

Für Helmut Emberger ist damit klar: „"ie Frage, ob private Vorsorge überhaupt noch sinnvoll ist, muss eindeutig mit Ja beantwortet werden. Es kommt allerdings darauf an, dass die richtigen Maßnahmen getroffen werden. Hier sind wir als Tiroler Versicherungsagenturen gefordert, unseren Kunden entsprechende Möglichkeiten und Wege aufzuzeigen und zu vermitteln.“

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