Salzburger Handwerkspreis 2015: Die Sieger stehen fest

Salzburger Handwerkspreis 2015: Die Sieger stehen fest
1. Platz für die „Open-Air-Kuppel“ der Metallidee GmbH. (Foto: Metallidee GmbH)

Salzburg (A) „Ob komplexe Metallkonstruktion, aufwendige Trockenbau- bzw. Malerarbeiten oder der Bau historischer Instrumente. Handwerkskunst aus Salzburg ist weltweit gefragt“, freut sich WKS-Präsident KommR Konrad Steindl anlässlich der Bekanntgabe der Sieger des Handwerkspreises.

Der Salzburger Handwerkspreis, heuer bereits zum 25. Mal von der Sparte Gewerbe und Handwerk vergeben, stellt einen der renommiertesten Wirtschaftspreise in Salzburg dar. „Trotz des großen internationalen Konkurrenzdrucks erbringen Salzburgs Handwerksbetriebe zahlreiche herausragende Leistungen. Die Jury hatte es daher auch heuer besonders schwer, unter den hochwertigen Einreichungen die Besten zu küren“, ergänzt Spartenobmann KommR Josef Mikl.

In 25 Jahren Handwerkspreis wurden rund 130 ausgezeichnete Leistungen prämiert und ca. 1.000 Projekte eingereicht – eine in Österreich einzigartige Sammlung traditioneller Handwerksarbeiten sowie innovativer und handwerklicher Kreativität unter Anwendung neuester Technologien.

Wettbewerb unter Qualifizierten
„Besonders erfreulich ist, dass diese Könnerschaft von vielen Ausbildungsbetrieben erfolgreich an den Nachwuchs weitervermittelt wird“, unterstreicht Mikl. Das Zusammenwirken von Top-Ausbildung und Know-how in den Betrieben ermöglicht den Salzburger Handwerkern Erfolg auch im überregionalen Wettbewerb. Verliehen werden die Handwerkspreise am Samstag, 17. Oktober, 10 Uhr, im Rahmen der „Meisterbriefverleihung“ im Großen Saal des Mozarteums in Salzburg.

Handwerkspreis und Meisterbriefverleihung sind ein sichtbares Zeichen dafür, dass sich die gewerbliche Wirtschaft für den Wettbewerb unter Qualifizierten einsetzt. Mikl gibt daher ein Bekenntnis zur Meisterprüfung ab: „Die qualifizierte Ausbildung der Jugend ist für unsere mittelständischen Betriebe besonders wichtig. Denn gut ausgebildete Mitarbeiter sind das größte Kapital und somit das Rückgrat der Salzburger Wirtschaft. Gott sei Dank gehört die Ausbildung in Salzburg quasi zum Leitbild der meisten Unternehmen.“

Die Sieger des Salzburger Handwerkspreises 2015:

Zum Siegerprojekt wurde die „Open-Air-Kuppel“ der Metallidee GmbH aus Bischofshofen gekürt. Die Kuppel dient als Dach einer zu einem Wohnhaus umgebauten ehemaligen Windmühle auf der Insel Guernsey/England. Die größte technische Herausforderung bestand darin, die 28-eckige und nach oben hin gebogene Konstruktion mit einem Öffnungs- und Schließmechanismus zu versehen. Die Kuppel aus Metall ist voll wärmegedämmt und lässt sich auf Knopfdruck innerhalb einer Minute komplett öffnen. Nach einer Planung von zweieinhalb Jahren wurde die Kuppel in fünf Monaten Bauzeit in Bischofshofen hergestellt, dort probeweise aufgebaut, danach nach England verschifft und in zwei Wochen auf 20 Metern Höhe montiert. Das neu entstandene Stockwerk mit Glasboden sowie Innen- und Außenbeleuchtung wird vom Eigentümer als Aussichtsplattform und Ruheraum genutzt.

Den zweiten Platz belegte die Pagitsch GmbH aus Tamsweg für die Trockenbauarbeiten im bekannten Restaurant Steirereck im Wiener Stadtpark. Konkret wurden im Eingangsbereich, im Stiegenhaus, in den Toilettenanlagen sowie in Küche und Restaurant verschiedenste Decken in unterschiedlichsten Ausführungsvarianten und Höhen montiert. Im Gastraum wurden etwa 1.300 unterschiedliche Formteile auf 26 Ebenen verwendet, die die Wellen einer Meeresbrandung symbolisieren. In die Deckenkonstruktionen sind unter anderem Beleuchtung, Kühlung, Motoren für die Fenstertechnik und Schallschutz integriert.

Mit seiner handgefertigten Viola holte sich der Salzburger Geigenbauer Alexander Eymann den dritten Rang. Die besondere Herausforderung bestand darin, ein Violamodell zu kreieren, das den vollen Klang eines großen Korpus und die Spielbarkeit einer möglichst kleinen Mensur (Verhältnis zwischen Saitenlänge, Hals und Geigenkörper) vereint. Die Form des Instruments orientierte sich an den Violinen der „goldenen Periode“ von Antonio Stradivari. Als Werkstoffe kamen Fichte und 30 Jahre gelagerter Bergahorn zum Einsatz. Der Lack ist nach alten Rezepten aus Naturstoffen hergestellt. Instrumente von Eymann werden unter anderem von den Wiener Philharmonikern und Musikern der Staatskapelle Berlin gespielt.

Anerkennungspreise gab es für die Hartl Bau GmbH in Salzburg (Projekt Villa Mierka beim Hotel Schloss Mönchstein) und Erich Manfred Kutil aus Bischofshofen für die Generalsanierung der Fassade des Künstlerhauses in Bischofshofen.

Bei der Revitalisierung der denkmalgeschützten Villa Mierka war ein besonders behutsames Vorgehen gefragt. Einerseits wurde die Fassade originalgetreu erneuert bzw. saniert, andererseits wurde das Gebäude an das Hauptgebäude bzw. die Neubaubereiche (Meetingräume, Schwimmbad) angeschlossen. Dazu waren unter anderem massive Unterfangungen mit Stahlträgern und Abdichtungen im Felsbereich notwendig. Beim Künstlerhaus Bischofshofen mussten 50 teilweise völlig zerstörte Fassadenbilder wiederhergestellt werden. Insgesamt wurden etwa einhundert Farbtöne rekonstruiert und viele Bilder nach Handskizzen wieder neu gestaltet.

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