8. "Baugipfel": Gemischte Lage am Bausektor in Salzburg

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Beim Baugipfel 2016 (v. l.): Spartenobmann KommR Josef Mikl, Innungsmeister Bmst. Ing. Johann Jastrinsky, WKS-Präsident KommR Konrad Steindl, Innungsgeschäftsführer Mag. Karl Scheliessnig, Wohnbau-Landesrat Hans Mayr, DI Stefan Hinteregger, Vorsitzender der Fachvertretung Bauindustrie, sowie Landesbaudirektor DI Christian Nagl. (© WKS/Veigl)

Salzburg (A) Salzburgs Bauwirtschaft steht aktuell vor großen Herausforderungen. Während das Volumen im Hochbau im heurigen Jahr um 12,1% zugelegt hat, bietet sich für den Tiefbau ein ganz anderes Bild. Dort hat man mit Rückgängen von minus 6,8% zu kämpfen.

Bereits in den Vorjahren musste der Tiefbau immer wieder Rückgänge bei der Auftragslage hinnehmen. Für kommendes Jahr wird überhaupt ein Minus von 21,6% prognostiziert. "Unsere Betriebe müssen ihren Aktionsradius stark erweitern, um auf eine halbwegs zufriedenstellende Auslastung zu kommen“, betonte der Sprecher der Salzburger Bauindustrie, DI Stefan Hinteregger, beim Baugipfel 2016 in der BAUAkademie Lehrbauhof Salzburg. "Ein Investitionspaket der öffentlichen Hand für Infrastruktur ist deshalb dringend nötig“, ergänzte der Innungsmeister des Salzburger Baugewerbes, Bmst. Ing. Johann Jastrinsky.

Der Hochbau in Salzburg soll auch im kommenden Jahr mit einem prognostizierten Plus von 4,4% weiter wachsen. Treiber ist hier vor allem die intensive Bautätigkeit der Stadt Salzburg (2017: plus 75,8%), des Landes (plus 17,2%) und der Bundesimmobiliengesellschaft BIG (plus 11,6%). Wichtigster Partner der Bauwirtschaft im Hochbau sind die Gemeinden (34%), die gemeinnützigen Bauträger (31%) und die gewerblichen Bauträger (13%). Im Tiefbau sind die größten Auftraggeber die ÖBB (36%), das Land Salzburg (20%), die Asfinag (16%) und die Salzburg AG (15%).

Um die Konjunktur in der Bauwirtschaft anzukurbeln, seien laut Jastrinsky und Hinteregger Verbesserungen bei den Rahmenbedingungen notwendig. Das betreffe vor allem eine Flexibilisierung bei der Arbeitszeit sowie eine Entlastung bei den Lohnnebenkosten. Eine stabile Entwicklung bei der Wohnbauförderung sowie wieder steigende Investitionen in die öffentliche Infrastruktur würden der Branche einen weiteren Schub geben.

Auch WKS-Präsident KommR Steindl mahnte verstärkte Investitionen der öffentlichen Hand in die Infrastruktur ein. Erfreulich sei, dass nach langen Diskussionen nun endlich die neuen OIB-Richtlinien im Landesgesetz umgesetzt wurden (einheitliche Baurichtlinien für ganz Österreich). Wichtige Impulse sollten auch von der Verlängerung des Handwerkerbonus ausgehen.

Dr. Martin Huber vom Salzburger Gemeindeverband führte aus, dass Salzburgs Gemeinden nach wie vor der größte öffentliche Bauauftraggeber im Land sind. Auch für 2017 gehe man von einem wachsenden Volumen bei den Bauinvestitionen aus. Große Investitionen seien bei der Kinderbetreuung und in der Altenpflege geplant. Bei den Seniorenwohnheimen sei die Umstellung auf Wohngemeinschaften im vollen Gange.

Landesrat Hans Mayr, beim Land für die Wohnbauförderung zuständig, erläuterte, dass die Wohnbauförderung nach den jüngsten Korrekturen wieder auf einem guten Kurs sei. "Wir werden 2017 mehr investieren und mehr Wohnungen und Häuser fördern als je zuvor.“ Wichtige Zukunftsprojekte für Salzburg seien aus seiner Sicht der Gitzentunnel in Bergheim sowie die Verlängerung der Lokalbahn in der Stadt Salzburg.

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