Post erhält SBTi-Gütesiegel für Klimaziel

Post erhält SBTi-Gütesiegel für Klimaziel
Post erhält SBTi-Gütesiegel für Klimaziel

Bern (CH) Die Post hat vor einem Jahr ihre ambitionierten Klimaziele stark verschärft: Bis 2040 hat sie sich Netto-Null CO2-Emissionen zum Ziel gesetzt. Dieses Ziel und das gewählte Vorgehen der Post hat die Science Based Targets initiative (SBTi) nun geprüft und validiert – ein wichtiges Zeichen für die Umsetzung der verschiedenen Aktivitäten. Erste Priorität hat die möglichst vollständige Vermeidung von CO2-Emissionen. In den letzten Monaten wurden die Weichen dafür gestellt – mit grossen Investitionen und Umstellungen. Die Post investiert zudem stark in erneuerbare Energien. Die circa 10 Prozent CO2-Emissionen, die bis 2040 technologisch nicht vermieden werden können, will sie mit einem Portfolio von Massnahmen aktiv der Atmosphäre entziehen und langfristig binden, zwei Methoden stehen dabei aktuell im Zentrum.

Die Schweizerische Post hat sich als bundesnahes Unternehmen das Ziel gesetzt, Vorbild und Vorreiterin im Klimaschutz zu sein. Dazu hat sie vor einem Jahr ihre Klimaziele deutlich verschärft: Ab 2030 will die Post im eigenen Betrieb klimaneutral und ab 2040 in der gesamten Wertschöpfungskette – also bei allen ihren Tätigkeiten in den vor- und nachgelagerten Prozessen zum Beispiel bei Lieferanten und Subunternehmen – Netto-Null sein. Das Klimaziel der Post folgt der höchsten Ambition der Science Based Targets initiative (SBTi) und ist im Einklang mit dem Klimaziel der Vereinten Nationen, die Erderwärmung auf max. 1,5 °C zu begrenzen. Nun hat die SBTi das Klimaziel der Post validiert und die Bestätigung heute auf ihrer Website publiziert. Diese internationale Organisation unter der Trägerschaft der Vereinten Nationen, dem WWF und weiterer globaler Organisationen, bewertet die CO2-Reduktionsziele von Unternehmen und prüft, ob sie mit wissenschaftlichen Szenarien zur Bekämpfung des Klimawandels vereinbar sind. Von den weltweit bisher 2600 durch die SBTi bestätigten Unternehmen, erhielten erst sechs Schweizer Unternehmen die Netto-Null-Validierung. Die Post ist eines der grössten Unternehmen in der Schweiz, das von der SBTi erfolgreich geprüft wurde.

Klimaschutz ist einer der vier Pfeiler der Strategie «Post von morgen»
Unternehmensverantwortung übernehmen und damit das Klimaziel erreichen ist neben Wachstum, Effizienz und angemessenen Preisen in der aktuellen Strategie «Post von morgen» verankert. Die Post baut all diese vier für sie wichtigen Pfeiler gleichermassen aus. «Mit unserem Klimaziel und den dazugehörigen Umsetzungsplänen nimmt die Schweizerische Post wieder eine Vorreiterrolle ein. Dies ist, was unsere Kunden und die Gesellschaft von uns erwarten. Wir werden bis 2040 den Grossteil unserer CO2-Emissionen reduzieren. Das ist eine Priorität. Doch das alleine reicht nicht», sagt Konzernleiter Roberto Cirillo zu den jetzt SBTi-validierten Nachhaltigkeitsplänen der Post.

Die Verschärfung des Klimaziels führte in den vergangenen Monaten auch zu einer Beschleunigung der Massnahmen. Trotz Lieferengpässen konnte die Post im Januar 2023 ihre Zustellflotte in den Grossräumen Bern und Zürich vollständig elektrifizieren. Die Vorbereitung für die Städte Basel und Genf laufen. Bis Ende 2023 sind 500 Zustellfahrzeuge elektrisch unterwegs. Es konnten bereits 20 elektrische Postautos und 52 Hybridbusse auf regulären Linien in Betrieb genommen werden. Weitere Linien folgen kontinuierlich in Absprache mit den Kantonen als Besteller.

In zweiter Priorität ersetzt die Post fossile mit erneuerbaren Energien. So investiert sie unter anderem intensiv in Solarstrom. Auf den Dächern ihrer Immobilien, wie Brief- und Paketzentren, betreibt sie zunehmend Solaranlagen. Derzeit entsteht auf dem Dach des Logistikzentrums in Villmergen zum Beispiel die drittgrösste Solaranlage der Post in der Grösse eines Fussballfeldes. Bei PostFinance spielen finanzierte Emissionen eine grosse Rolle, so möchte das Finanzinstitut bei den Unternehmensanleihen den Anteil an Unternehmen, die selbst Klimaziele nach SBTi validiert haben, schrittweise erhöhen – bis 2040 auf 100 %.

Mit ihrem Klimaziel trägt die Post dazu bei, gemäss höchster Ambition der SBTi die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen
Mit all diesen Massnahmen kann die Post bis 2030 den CO2-Ausstoss um 42 Prozent im eigenen Betrieb (Scope 1,2) und um 25 Prozent in der gesamten Wertschöpfungskette (Scope 3) senken (gegenüber dem Basisjahr 2021). Bis 2040 will sie 90 Prozent der Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette reduzieren. Insbesondere bei den indirekten Emissionen in der Wertschöpfungskette, wie zum Beispiel durch das Anlageportfolio von PostFinance und bei der Beschaffung gewisser Industriegüter, werden dennoch nach 2040 Restemissionen anfallen; maximal im Rahmen von circa 10 Prozent des Ausstosses von 2021. Auch diese will die Post über ein Portfolio von Methoden aktiv der Atmosphäre entziehen und langfristig binden. «Wir müssen und wollen den vorgegebenen CO2-Absenkpfad gemäss dem Industriestandard Science Based Target initiative (SBTi) einhalten. Auch bei den Negativemissionstechnologien setzen wir auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse. Die Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet stehen noch am Anfang. Wir bauen darauf, dass neben den natürlichen Methoden, auf die wir zunächst setzen, künftig weitere technische Lösungen ausgereift und bezahlbar zur Verfügung stehen werden», sagt Christian Plüss, der in der Konzernleitung der Post neben der Leitung der Mobilitäts-Services die Initiativen zur Erreichung des Klimaziels verantwortet.

Post stellt Portfolio zusammen und wird ab 2024 aktiv der Atmosphäre CO2 entziehen
Auf der Basis ihres definierten CO2-Absenkpfades im eigenen Betrieb wird die Post als dritte Priorität bereits ab 2030 die nicht vermeidbaren Emissionen im Umfang von nach heutigen Prognosen rund 124 000 Tonnen CO2 pro Jahr wieder aus der Atmosphäre entfernen. Aus diesem Grund baut sie ein breit gefächertes Portfolio auf und hat dazu im August 2022 die Post CDR AG (Carbon Dioxide Removal AG) gegründet, eine 100 % Tochtergesellschaft der Post. Aufgrund der heutigen Verfügbarkeiten stehen dabei sogenannte «natürliche» Methoden im Zentrum. Die natürliche Methode entzieht CO2 beispielsweise mit einer gezielt darauf ausgerichteten Form der Forstwirtschaft aus der Atmosphäre und speichert dies später im Bauholz oder bindet mit landwirtschaftlichen Verfahren, wie speziell hergestellte Pflanzenkohle, CO2 im Boden.

Konkret hat die Post bereits eine Vereinbarung mit der Firma First Climate (Switzerland) AG zur Unterstützung eines Projektes unterzeichnet. Die Firma Inkoh AG produziert Pflanzenkohle in Maienfeld im Kanton Graubünden. Pflanzenkohle kann in der Landwirtschaft oder zur Bindung von CO2 in langlebigen Baumaterialien wie zum Beispiel Beton oder Asphalt eingesetzt werden. Pflanzenkohle speichert Kohlenstoff auf lange Zeit und verbessert nachweislich die Böden. Die Post prüft derzeit zudem verschiedene Optionen, um in eine zweite natürliche Methode zu investieren, die spezialisierte Waldbewirtschaftung. Durch das Baumwachstum wird CO2 der Atmosphäre entzogen. Die Speicherung erfolgt in den Bäumen. Für die dauerhafte Speicherung bedarf es einer langfristigen Nutzung des Holzes, zum Beispiel im Bau.

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