Huber+Suhner mit solidem Ergebnis

Huber+Suhner mit solidem Ergebnis
Hauptsitz Huber+Suhner Pfäffikon

Pfäffikon (CH) Auftragseingang und Nettoumsatz pandemiebedingt unter Vorjahr – Rekordhohe Investitionen in die Zukunft – EBIT-Marge von 8.3 % ungeachtet des tieferen Umsatzes im mittelfristigen Zielband – Deutlich verbesserte Ertragskraft im zweiten Halbjahr – Neuausrichtung nach Marktsegmenten verstärkt Marktorientierung

In einem schwierigen Umfeld gelang es HUBER+SUHNER im zweiten Halbjahr 2020, den Rückstand gegenüber der Vorjahresperiode deutlich zu verringern und dadurch im Gesamtjahr ein solides Ergebnis zu erzielen.

Der Auftragseingang lag mit CHF 748.2 Mio. um 6.6 % unter dem Vorjahreswert (CHF 800.9 Mio.). Der Rückgang war im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass im ersten Halbjahr, bedingt durch die Coronavirus-Pandemie, eine erkennbare Verlangsamung im Ausbau von Mobilfunknetzen zu spüren war, was Auswirkungen auf das Geschäft mit Kommunikationsausrüstern und damit in den Geschäftsbereichen Hochfrequenz (–12.2 %) und Fiberoptik hatte. Im Bahnenmarkt wiederum machte sich die verzögerte Inbetriebsetzung von Rollmaterial in einer zurückhaltenden Auftragsvergabe in der gesamten Lieferkette bemerkbar. Entsprechend lag die Niederfrequenz hinter Vorjahr (–9.1 %). Die Fiberoptik legte leicht um 1.4 % zu dank einer Belebung des Geschäfts mit Rechenzentren und der Akquisition von BKtel Ende 2019 im Markt für WAN / Zugangsnetze.

Der Nettoumsatz belief sich 2020 auf CHF 737.9 Mio., ein Minus von 11.2 % gegenüber Vorjahr (CHF 830.6 Mio.). Organisch, d. h. unter Berücksichtigung von Währungs-, Kupferpreis- und Portfolioeffekten, betrug das Minus 10.0 %. Für die Technologiesegmente resultierten Umsatzveränderungen in der Hochfrequenz von –14.1 %, der Fiberoptik von –5.7 % und der Niederfrequenz von –14.0 %. Die erwähnten Entwicklungen führten auch zu einer Verschiebung der Umsatzanteile nach Regionen auf 54 % (VJ 50 %) in EMEA, zulasten von APAC mit 28 % (VJ 30 %) und den Amerikas mit 18 % (VJ 20 %). Die drei strategischen Wachstumsinitiativen (Luft-, Raumfahrt und Wehrtechnik, Rechenzentren, Elektrofahrzeuge) entwickelten sich unterschiedlich dynamisch. In der Summe resultierte wiederum ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr.

Einer signifikanten Erhöhung der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr um 12.9 % auf CHF 47.5 Mio. stand ein Rückgang der Verwaltungs- und Vertriebskosten aufgrund des strikten Kostenmanagements gegenüber. Dank Letzterem und dem im Jahresverlauf deutlich verbesserten Business-Mix resultierte für das Gesamtjahr mit 8.3 % (VJ 9.7 %) eine EBIT-Marge innerhalb des mittelfristigen Zielbands. Der Konzerngewinn belief sich auf CHF 52.3 Mio. (VJ CHF 62.8 Mio.), womit die Umsatzgewinnrate leicht auf 7.1 % (VJ 7.6 %) zurückging. Der freie operative Cashflow legte sogar leicht auf CHF 50.2 Mio. (VJ CHF 45.1 Mio.) zu. Die Zahl der fest angestellten Mitarbeiter weltweit wurde im Laufe des Jahres um 8.6 % auf 4410 gesenkt. In der Schweiz reduzierte sich dieser Wert in der gleichen Zeitperiode um 2.5 % auf 1225.

Herausforderungen der Pandemie gut gemeistert
Der Ausbruch der Coronavirus-Pandemie stellte die Weltwirtschaft vor völlig neue Herausforderungen. Rückblickend ist es dem Unternehmen gelungen, die anspruchsvolle Situation gut zu meistern. Dank dem funktionierenden weltweiten Produktions- und Lieferantennetzwerk konnten – trotz staatlich verordneten, vorübergehenden Standortschliessungen und massiven Einschränkungen der Transportkapazitäten – die Versorgung auf der Beschaffungsseite sichergestellt und Lieferverpflichtungen gegenüber Kunden erfüllt werden.

Hauptmärkte Kommunikation, Transport und Industrie trotz Rückgang mit Erholung im zweiten Halbjahr
Bereits früh im Berichtsjahr war zu erkennen, dass die neuen Rahmenbedingungen Auswirkungen auf alle drei Hauptmärkte haben würden. In der zweiten Jahreshälfte zeigten die Hauptmärkte Kommunikation und Transport eine deutliche Verbesserung gegenüber der Vorjahresperiode, ohne jedoch den Rückstand aus der ersten Jahreshälfte ausgleichen zu können.

Im Kommunikationsmarkt erreichte der Auftragseingang CHF 285.0 Mio. (–7.3 %), der Rückgang im Nettoumsatz auf CHF 289.8 Mio. (–8.8 %) stammte aus dem schwachen ersten Halbjahr.

Der Transportmarkt litt im Teilmarkt Bahnen unter der verzögerten Inbetriebnahme von Rollmaterial, während der Teilmarkt Automotive mit einer starken Entwicklung mit Lösungen für Elektrofahrzeuge glänzte. Der Auftragseingang belief sich auf CHF 223.4 Mio. (–6.8 %), der Nettoumsatz ging auf CHF 223.0 Mio. (–10.3 %) zurück.

Der in den letzten Jahren stark gewachsene Industriemarkt musste mit einem Auftragseingang von CHF 239.8 Mio. (–5.6 %) und einem Nettoumsatz von CHF 225.1 Mio. (–14.8 %) ebenfalls einen Rückgang verzeichnen. Die Korrektur hatte ihren Ursprung in einer geringeren Dynamik in allen wichtigen Teilmärkten.

Technologiesegment Hochfrequenz mit deutlich zweistelliger Marge trotz Umsatzrückgang
Nach vier Jahren mit kontinuierlichem Wachstum verzeichnete das Technologiesegment Hochfrequenz im Berichtsjahr im Auftragseingang einen Rückgang um 12.2 % auf CHF 239.5 Mio. (VJ CHF 272.8 Mio.) und im Nettoumsatz um 14.1 % auf CHF 236.3 Mio. (VJ CHF 275.2 Mio.). Mit einer EBIT-Marge von 12.5 % (VJ 17.1 %) wurde dennoch ein deutlich zweistelliges Ergebnis erzielt. Das diversifizierte Portfolio mit hoch differenzierten Produkten bietet weiterhin interessantes Potenzial, vor allem in Industrie-, aber auch in Kommunikations- und Transportanwendungen.

Technologiesegment Fiberoptik mit gesteigerter Profitabilität
Eine positive Entwicklung zeigte das Technologiesegment Fiberoptik. Mit einer markanten Zunahme im Teilmarkt WAN / Zugangsnetze – zurückzuführen auf die Akquisition der BKtel –, sowie in der Wachstumsinitiative Rechenzentren lag der Auftragseingang mit CHF 278.4 Mio. um 1.4 % über Vorjahr. Nach deutlicher Verbesserung im Jahresverlauf erreichte der Nettoumsatz CHF 269.4 Mio., ein Minus von noch 5.7 % gegenüber Vorjahr. Erneut konnten die Aktivitäten im höhermargigen Geschäft gezielt entwickelt werden, wodurch die EBIT-Marge auf 8.3 % (VJ 6.6 %) gesteigert werden konnte.

Technologiesegment Niederfrequenz mit hoher Angebotstätigkeit
Im Technologiesegment Niederfrequenz lag der Auftragseingang mit CHF 230.3 Mio. um 9.1 %, der Nettoumsatz von CHF 232.2 Mio. um 14.0 % unter dem jeweiligen Vorjahreswert. Die EBIT-Marge ging auf 6.7 % zurück (VJ 8.0 %). Beide Teilmärkte Bahnen und Automotive waren von einer hohen Angebotstätigkeit geprägt, zeigten jedoch eine unterschiedliche Entwicklung. Während die erwähnte verzögerte Inbetriebnahme von Rollmaterial die gesamten Lieferketten des Bahnenmarkts erfasste, entwickelte sich die Wachstumsinitiative Elektrofahrzeuge, insbesondere mit Lösungen für kommerzielle Fahrzeuge, erfreulich.

Dividende
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Ausschüttung von CHF 1.30 (VJ CHF 1.60) pro Aktie vor. Damit beliefe sich die Ausschüttungsquote auf 49 %.

Ausblick
Seit Beginn des laufenden Geschäftsjahrs ist HUBER+SUHNER konsequent nach den drei Marktsegmenten Industrie, Kommunikation, Transport organisiert und orientiert sich damit an den gleichnamigen Hauptmärkten. Die Vertriebsorganisationen wurden direkt in die drei Segmente integriert, wodurch die Matrixorganisation auf Konzernebene aufgelöst wurde. Die neue Ausrichtung erfolgt mit dem Ziel, den Marktfokus zu erhöhen und die Strukturen zu vereinfachen. Die Halbjahresberichterstattung wird zum ersten Mal die neuen Segmente Industrie, Kommunikation, Transport abbilden.

Die Märkte weltweit bleiben aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie weiterhin von Unsicherheiten geprägt. HUBER+SUHNER geht davon aus, dass in einzelnen Teilmärkten eine zügige Erholung einsetzen wird, während in anderen eine Rückkehr zu den Niveaus wie vor der Pandemie nur über einen mehrjährigen, schrittweisen Prozess erfolgen dürfte. HUBER+SUHNER ist mit den richtigen Technologien und Produkten sehr gut aufgestellt, um in zukunftsträchtigen Anwendungen mit innovativen Lösungen eine führende Rolle zu spielen. Nachhaltige Mobilität, ein zunehmendes Bedürfnis nach Sicherheit und Kommunikationslösungen für weiterhin stark wachsende Datenmengen werden diese Zukunft entscheidend prägen.

HUBER+SUHNER ist gut ins 2021 gestartet und rechnet für das laufende Geschäftsjahr, eine vergleichbare Wechselkurssituation vorausgesetzt, mit einem Wachstum des Nettoumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich und einer Betriebsergebnismarge innerhalb des mittelfristigen EBIT-Zielbands von 8–10 %.

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