Geberit verzeichnet für Geschäftsjahr 2019 Betriebsergebnis von CHF 757 Mio.

Geberit verzeichnet für Geschäftsjahr 2019 Betriebsergebnis von CHF 757 Mio.
Christian Buhl, CEO. (Foto: Geberit)

Rapperswil-Jona (CH) Geberit blickt auf ein sehr gutes Geschäftsjahr zurück, trotz eines im Vergleich zum Vorjahr allgemein schwächeren Marktumfeldes. Dank einem überzeugenden währungsbereinigten Nettoumsatzwachstum und einer weiter gesteigerten, hohen Profitabilität ist es gelungen, die Position als führender Anbieter von Sanitärprodukten in Europa weiter zu festigen und ausserhalb Europas auszubauen. Der konsolidierte Nettoumsatz nahm im Jahr 2019 um 0,1% auf CHF 3083 Mio. zu. Dieses Gesamtwachstum setzt sich aus Wachstum in lokalen Währungen von +3,4% und einem negativen Fremdwährungseffekt von -3,3% zusammen. Das Betriebsergebnis (EBIT) nahm um 1,7% auf CHF 757 Mio. zu; die EBIT-Marge betrug 24,5% (Vorjahr 24,2%). Das Nettoergebnis erhöhte sich um 3,3% auf CHF 647 Mio. (Vorjahr CHF 626 Mio.), was zu einer Nettoumsatzrendite von 21,0% führte (Vorjahr 20,3%). Je Aktie ergab sich ein um 4,4% gesteigerter Gewinn von CHF 17.97 (Vorjahr CHF 17.21). Der Free Cashflow konnte trotz negativer Währungseffekte um 10,7% auf CHF 644 Mio. gesteigert werde. Der Generalversammlung wird eine gegenüber dem Vorjahr um 4,6% auf CHF 11.30 erhöhte Dividende vorgeschlagen.

Überzeugendes währungsbereinigtes Nettoumsatzwachstum
Wie bereits im Januar 2020 bekanntgegeben, nahm der Nettoumsatz der Geberit Gruppe im Geschäftsjahr 2019 um 0,1% auf CHF 3083 Mio. zu. Das Gesamtwachstum setzte sich aus Wachstum in lokalen Währungen von 3,4% und einem Fremdwährungseffekt von -3,3% zusammen.

Der Nettoumsatz in der grössten Region Europa stieg währungsbereinigt um 3,4%. Ausserhalb Europas am stärksten stieg der Nettoumsatz in der Region Fernost/Pazifik (+9,0%), währenddem die Region Nahost/Afrika leicht wuchs (+1,3%) und Amerika nur unwesentlich über dem Vorjahresniveau lag (+0,5%). Bei den Produktbereichen stieg der Nettoumsatz bei den Installations- und Spülsystemen +4,5%. Am stärksten wuchsen mit +5,8% die Rohrleitungssysteme. Der Nettoumsatz im Produktbereich Badezimmersysteme lag auf Vorjahresniveau (+/-0,0%).

Hohe Profitabilität weiter gesteigert
Die Ergebnisse im Jahr 2019 waren nicht mehr von Einmalkosten im Zusammenhang mit der Sanitec Akquisition beeinflusst, weshalb ab dem Berichtsjahr keine adjustierten Zahlen mehr ausgewiesen werden. Die folgenden Ergebnisvergleiche beziehen sich auf adjustierte Vorjahreswerte.

Der operative Cashflow (EBITDA) stieg um 4,2% auf CHF 904 Mio. und erreichte damit trotz negativen Währungseffekten einen neuen Höchstwert in der Geberit Geschichte. Die EBITDA-Marge nahm von 28,2% im Vorjahr auf 29,3% zu. Die im Vorjahresvergleich angestiegene EBITDA-Marge war vor allem auf tiefere Rohmaterialpreise, höhere Verkaufsvolumina, einen verbesserten Produktmix und Preiserhöhungen sowie auf Effizienzsteigerungen und eine hohe Kostendisziplin zurückzuführen. Zusätzlich beeinflusste eine Änderung im IFRS-Rechnungslegungsstandard die EBITDA-Entwicklung positiv. Negativ wirkten sich tarifbedingt stark angestiegene Personalkosten und Einmalkosten im Zusammenhang mit der Markenharmonisierung aus. Als Folge der Strategie, einenatürliche Währungsabsicherung anzustreben, hatte die Währungsentwicklung keine negativen Auswirkungen auf die operative Marge.

Das Betriebsergebnis (EBIT) nahm um 1,7% auf CHF 757 Mio. zu; die EBIT-Marge betrug 24,5% (Vorjahr 24,2%). Das Nettoergebnis erhöhte sich um 3,3% auf CHF 647 Mio. (Vorjahr CHF 626 Mio.), was zu einer Nettoumsatzrendite von 21,0% führte (Vorjahr 20,3%). Das im Vergleich zum Betriebsergebnis leicht überdurchschnittliche Wachstum war auf ein verbessertes Finanzergebnis und eine leicht tiefere Steuerrate zurückzuführen. Je Aktie ergab sich ein um 4,4% gesteigerter Gewinn von CHF 17.97 (Vorjahr CHF 17.21). Der Free Cashflow konnte trotz negativer Währungseffekte um 10,7% auf CHF 644 Mio. gesteigert werden. Die Free Cashflow-Marge erreichte 20,9% (Vorjahr 18,9%).

Gesundes finanzielles Fundament
Der wiederum angestiegene Free Cashflow ermöglichte eine Fortsetzung der attraktiven Dividendenpolitik und weitere Aktienrückkäufe bei gleichzeitiger Beibehaltung des sehr gesunden finanziellen Fundaments der Gruppe. Die Bilanzsumme erhöhte sich von CHF 3502 Mio. auf CHF 3725 Mio. Die liquiden Mittel (inkl. Wertschriften und sonstiger kurzfristiger Geldanlagen) nahmen von CHF 282 Mio. auf CHF 428 Mio. zu. Daneben standen nicht beanspruchte Betriebskreditlinien für das operative Geschäft in Höhe von CHF 591 Mio. zur Verfügung. Die Finanzverbindlichkeiten verblieben mit CHF 837 Mio. auf Vorjahresniveau. Insgesamt resultierte per Ende 2019 eine Abnahme der Netto-Schulden um CHF 146 Mio. auf CHF 409 Mio. Die Eigenkapitalquote erreichte sehr solide 51,0% (Vorjahr 49,8%). Das Verhältnis der Netto-Schulden zum EBITDA verringerte sich leicht auf 0,5x (Vorjahr 0,6x). Bezogen auf das durchschnittliche Eigenkapital betrug die Eigenkapitalrendite (ROE) 35,8% (Vorjahr 34,5%). Die Rendite auf dem investierten Betriebskapital (ROIC) erhöhte sich auf 23,1% (Vorjahr 22,6%).

Auf der Basis des gesunden finanziellen Fundaments hat der Verwaltungsrat beschlossen, im Rahmen eines über maximal zwei Jahre laufenden neuen Aktienrückkauf-Programms Aktien im Betrag von maximal CHF 500 Mio. zurückzukaufen. Das Programm soll im zweiten oder dritten Quartal 2020 gestartet werden.

Wiederum erhöhte Ausschüttung
Der ordentlichen Generalversammlung der Geberit AG vom 1. April 2020 wird durch den Verwaltungsrat eine leicht über der Zunahme des Vorjahres liegende Dividendenerhöhung von 4,6% auf CHF 11.30 vorgeschlagen. Die Ausschüttungsquote von 63,4% des Nettoergebnisses liegt im oberen Bereich der durch den Verwaltungsrat definierten Bandbreite von 50 bis 70%.

Ausblick 2020
Die geopolitischen Risiken haben deutlich zugenommen, was zu mehr Unsicherheit und Volatilität in der Weltwirtschaft führt. Trotzdem haben sich die Einschätzungen für die Bauindustrie für das Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr nicht fundamental verändert. Obwohl schwierig einzuschätzen, dürfte das Corona Virus die Weltwirtschaft sowohl auf der Nachfrage- als auch auf der Angebotsseite beeinflussen. Ein Marktausblick – insbesondere für Märkte wie China oder Italien – ist deshalb sehr schwierig. Der folgende Ausblick basiert auf der Annahme, dass das Corona Virus keine länger anhaltenden negativen Auswirkungen auf die Bauindustrie haben wird. In Anbetracht dessen sollte die Bauindustrie global ziemlich stabil bleiben, dürfte sich in den einzelnen Ländern jedoch unterschiedlich entwickeln. In Europa wird ein insgesamt weiterhin positives, aber uneinheitliches Marktumfeld erwartet. Hauptsächlich verursacht durch seit 2013 erstmals wieder rückläufige Baugenehmigungen im Wohnungsbau, dürfte sich das Wachstum in einigen Märkten verlangsamen. In Deutschland wird das Wachstumspotenzial trotz einer gesunden Nachfrage aufgrund der limitierten Installationskapazitäten eingeschränkt bleiben. In den nordischen Ländern zeigt sich ein gemischtes Bild der einzelnen Länder und insgesamt bestenfalls ein stagnierendes Marktumfeld. In der Schweizwird ein durch einen schwächeren Wohnungsbau getriebener, leicht rückläufiger Markt erwartet. In Österreich wird ein weiterhin positives Marktumfeld gesehen, währenddem in Italien und in Frankreich der Bausektor stagnieren dürfte. Unterschiedliche Entwicklungen werden in den osteuropäischen Märkten erwartet, mit einem positiven Umfeld in Polen, einem stagnierenden Umfeld in Russland und herausfordernden Rahmenbedingungen in der Türkei. In Grossbritannien dürfte sich der Baumarkt nach den Rückgängen in den letzten beiden Jahren stabilisieren. In den Benelux-Ländern wird mit einem soliden Wachstum in Belgien und einem aufgrund verschärfter Umweltvorschriften flachen Verlauf des Marktumfelds in den Niederlanden gerechnet. In Nordamerika werden im für Geberit wichtigen institutionellen Bausektor leichte Rückgänge prognostiziert. In der Region Nahost/Afrika wird das Marktumfeld in der Golfregion durch die anhaltenden politischen Unsicherheiten und Liquiditätsprobleme geprägt sein, was eine Prognose sehr schwierig macht. In Südafrika wird die Situation aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung zurückhaltend beurteilt. In der Region Fernost/Pazifik wird für den chinesischen Wohnungsbau ein weiterhin moderates Wachstum erwartet. Währenddem die Wachstumserwartungen für die Bauwirtschaft in Indien aufgrund mangelnder Liquidität beschränkt sind, dürfte sich die Bauindustrie in Australien weiterhin rückläufig entwickeln. Die gestiegenen geopolitischen Risiken und die anhaltenden Handelsstreitigkeiten machen einen Ausblick auf die Entwicklung der Rohmaterialmärkte weiterhin sehr schwierig. Aus heutiger Sicht sindim ersten Quartal 2020 tiefere Rohstoffpreise gegenüber dem vierten Quartal 2019 zu erwarten.

Ziel ist es, in allen Märkten überzeugende Leistungen zu erbringen und wie in den Vorjahren weitere Marktanteile zu gewinnen. Dabei sollen die in den letzten Jahren neu eingeführten Produkte, die fokussierte Bearbeitung von Märkten, in denen Geberit Produkte oder Technologien noch untervertreten sind sowie der weitere Ausbau des Dusch-WC-Geschäfts wichtige Beiträge leisten. Entsprechend der Geberit Strategie sollen parallel dazu die Geschäftsprozesse kontinuierlich optimiert und auch 2020 weiterhin hohe Margen und ein starker Free Cashflow erzielt werden. Verwaltungsrat und Konzernleitung sind überzeugt, für die bevorstehenden Chancen und Herausforderungen sehr gut gerüstet zu sein. Die Möglichkeiten, welche die Kombination von technischem Know-how im Bereich der Sanitärtechnik «hinter der Wand» und der Designkompetenz «vor der Wand» bietet, sollen weiterhin dezidiert wahrgenommen werden. Ein Schwerpunkt wird im Jahr 2020 auf die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie und die weitere Markenharmonisierunggelegt.

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