Forbo-Gruppe mit Nettoumsatz von 623 Millionen Franken im 1. Halbjahr 2021

Forbo-Gruppe mit Nettoumsatz von 623 Millionen Franken im 1. Halbjahr 2021

Baar (CH) Die Forbo-Gruppe erreichte im ersten Halbjahr 2021 einen Nettoumsatz von CHF 623,1 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 542,3 Mio), was einem erfreulichen Wachstum von 14,9% entspricht (14,3% in Lokalwährungen). Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich auf CHF 82,1 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 41,1 Mio), was knapp einer Verdoppelung entspricht. Die EBIT-Marge verbesserte sich deutlich auf 13,2% (Vergleichsperiode Vorjahr: 7,6%). Das Konzernergebnis verdoppelte sich auf CHF 63,5 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 31,7 Mio).
 

Forbo ist gut ins Jahr 2021 gestartet, trotz anhaltender COVID-19-Pandemie. Im ersten Halbjahr setzte sich der positive Trend des vierten Quartals des Vorjahrs fort. Die Märkte haben sich weiter belebt. Dies trotz immer wieder lokal aufflammender COVID-19-Hotspots rund um den Globus, die Forbo aufgrund von Restriktionen operativ jeweils kurzfristig vor neue Herausforderungen stellen.

Die Nachfrage hat sich in vielen Märkten und Kundensegmenten erhöht. Forbos Strategie, nicht ins reine Volumengeschäft zu expandieren, sondern qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen anzubieten, hat sich in solch herausfordernden Zeiten bewährt. Auch unter diesen besonderen Umständen wurden Entwicklungen von anwendungsspezifischen Innovationen umgesetzt und eingeführt. Forbos global ausgeprägte Marktstellung, die starke Marke sowie die langjährigen und vertrauensvollen Kundenbeziehungen haben dazu beigetragen, schnell und effizient am Aufschwung zu partizipieren.

Die operativen Ergebnisse und Margen konnten im ersten Halbjahr 2021 deutlich gesteigert werden und nahmen im Vergleich zum Umsatzwachstum überproportional zu. Dies ist hauptsächlich auf den erheblichen Einfluss der COVID-19-Pandemie in der Vergleichsperiode im Vorjahr zurückzuführen, wo Forbo ab Februar mit damals unerwarteten, sehr kurzfristig verfügten kompletten Lockdowns konfrontiert war. Angeordnete Betriebsschliessungen, unterbrochene Lieferketten und annullierte oder auf unbestimmte Zeit verschobene Kundenprojekte waren an der Tagesordnung. Vielfach erfolgte dies in Ländern, wo Forbo über grössere Produktionsstätten, Konfektionierungszentren und Verkaufsorganisationen verfügt. Dies hat die operative Effizienz und Produktivität im ersten Halbjahr 2020 signifikant negativ beeinflusst. Gleichzeitig war es Forbo ein wichtiges Anliegen, die Gesundheit seiner Mitarbeitenden mit Hygiene- und Schutzkonzepten sowie Anpassungen in den Arbeitsabläufen zu schützen, was mit entsprechendem Mehraufwand verbunden war. Forbo hat in dieser Zeit seine Betriebsstrukturen und Prozesse den entsprechenden Gegebenheiten angepasst.

In den vergangenen Monaten konnte Forbo aufgrund des erfreulichen Umsatzwachstums die Auslastung seiner Produktions- und Konfektionierungsstandorte deutlich verbessern, was zu einer überproportionalen Steigerung der Margen führte. Die seit Ende 2020 stark angestiegenen Rohmaterialpreise hatten erst bedingt einen Einfluss auf das erste Halbjahr 2021. Sie werden jedoch das Ergebnis in der zweiten Jahreshälfte massgeblich beeinflussen.

Zweistelliges Umsatzwachstum in allen Regionen
Im ersten Halbjahr 2021 erzielte Forbo ein deutliches Umsatzwachstum von 14,9% auf CHF 623,1 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 542,3 Mio), was einer Erhöhung von 14,3% in Lokalwährungen entspricht. Währungsbereinigt hat Forbo den Rückgang aus 2020 kompensiert. Alle Regionen haben zu diesem Wachstum in Lokalwährungen beigetragen: in Europa mit +14,0%, Amerikas mit +12,9% und Asien/Pazifik mit +17,7%. Noch ist Forbo vereinzelt in lokalen Märkten zeitweise von COVID-19-Einschränkungen betroffen. Die in der Vergleichsperiode im Vorjahr teilweise massiv betroffenen Märkte wiesen im ersten Halbjahr 2021 mehrheitlich die höchsten Umsatzsteigerungen aus. Die Belebung einzelner Kundensegmente ist unterschiedlich stark. Was sich in beiden Geschäftsbereichen erst auf einem moderaten Niveau erholt hat, sind Aufträge im Bereich der Gastronomie. Bei Flooring Systems sind dies Bodenbeläge für Restaurants, Hotels und Bars. Bei Movement Systems sind es Lebensmittel verarbeitende Betriebe für die Systemgastronomie.

Bei der Umrechnung der lokalen Umsätze in die Konzernwährung werden die unterschiedlichen Entwicklungen der einzelnen Währungen ersichtlich. Flooring Systems verzeichnete einen generell positiven Währungseffekt, während bei Movement Systems der Währungsumrechnungseffekt insgesamt aufgrund des grösseren Anteils am schwächeren japanischen Yen sowie am US-Dollar negativ war.

Flooring Systems verzeichnete ein Umsatzwachstum von 15,5% in Konzernwährung (14,0% in Lokalwährungen). Projekte im Gesundheitswesen und in Ausbildungseinrichtungen mehren sich, bescheiden bleibt die Nachfrage insbesondere bei Büroräumlichkeiten, im Ladenbau sowie in der Gastronomie.

Movement Systems erreichte ein Umsatzplus von 13,6% in Konzernwährung (14,8% in Lokalwährungen). Treiber dieses Wachstums war insbesondere das Logistiksegment mit Erweiterungen im Onlinehandel, bei Postverteilzentren und globalen Kurierdienstleistern sowie wieder vermehrt aktivem Betrieb an Flughäfen. Auch Erneuerungen in der industriellen Produktion nahmen vermehrt zu; Sportlaufbänder für Fitnesscenter erholen sich insgesamt noch zögerlich.

Profitabilität überproportional gesteigert

Die operativen Ergebnisse erhöhten sich im ersten Halbjahr 2021 markant und nahmen im Vergleich zum Umsatzwachstum überproportional zu. Dieser Effekt resultiert insbesondere aus einer höheren Auslastung der Produktionskapazitäten aufgrund des Umsatzwachstums und einer verbesserten Produktivität aufgrund der optimierten Betriebsstrukturen sowie der im zweiten Quartal 2020 initiierten Kostensenkungsmassnahmen. Dem entgegengewirkt haben höhere Rohmaterialpreise.

Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) belief sich auf CHF 109,9 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 68,4 Mio), was einer Zunahme von 60,7% entspricht. Die EBITDA-Marge erhöhte sich auf 17,6% (Vergleichsperiode Vorjahr: 12,6%). Das Betriebsergebnis (EBIT) verdoppelte sich knapp auf CHF 82,1 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 41,1 Mio). Die EBIT-Marge steigerte sich auf 13,2% (Vergleichsperiode Vorjahr: 7,6%).

Konzernergebnis
Basierend auf dem markant höheren Betriebsergebnis verdoppelte sich das Konzernergebnis auf CHF 63,5 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 31,7 Mio). Der Gewinn pro Aktie (unverwässert) nahm um 104,2% zu und belief sich auf CHF 40,52 (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 19,84).  

Unverändert starke Eigenkapitalquote
Das Eigenkapital lag per Ende Juni 2021 bei CHF 677,7 Mio (Jahresende 2020: CHF 683,5 Mio). Die Eigenkapitalquote betrug 60,0% (Jahresende 2020: 61,5%).

Solide Bilanz
Der Nettobestand an flüssigen Mitteln belief sich per Ende Juni 2021 auf CHF 182,4 Mio (Jahresende 2020: CHF 255,9 Mio). Diese Reduktion ist grösstenteils auf die Auszahlung der Dividende sowie den Aktienrückkauf zurückzuführen. Zusätzlich hielt Forbo eigene Aktien im Wert von CHF 189,0 Mio, bewertet zum Kurs von Ende Juni 2021 (Jahresende 2020: CHF 107,4 Mio, bewertet zum Kurs von Ende 2020). CHF 56,4 Mio davon sind im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms zur Vernichtung im Jahr 2022 vorgesehen.

Entwicklung der Geschäftsbereiche
Der Geschäftsbereich Forbo Flooring Systems erzielte im ersten Semester 2021 einen Umsatz von CHF 423,1 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 366,2 Mio). Alle drei Regionen verzeichneten ein zweistelliges Umsatzwachstum in Lokalwährungen: Asien/Pazifik am höchsten, gefolgt von Europa und etwas niedriger Amerikas. Vom Nachfrageschub profitierten Frankreich, Italien und Spanien in Europa am stärksten. Auch Grossbritannien spürte eine deutliche Markterholung. Deutschland, die Niederlande, die Schweiz und Osteuropa verzeichneten ein solides Umsatzplus. Die meisten nordischen Märkte bewegten sich in etwa auf Vorjahresniveau. Russland ist mit einem erneut starken Wachstum hervorzuheben. In Amerikas erholte sich USA mit einem knapp erreichten zweistelligen Wachstum, auch Kanada spürte deutliche Nachholeffekte. In Asien/Pazifik wuchs der chinesische Markt signifikant, auch kleinere Märkte in Südostasien und Südkorea sowie die Türkei entwickelten sich positiv. Die Aktivität der Bauklebstoffe wies insgesamt ein sehr erfreuliches Umsatzwachstum aus.

Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 68,9% auf CHF 61,8 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 36,6 Mio). Dieser markante Anstieg begründet sich in der positiven Umsatzentwicklung, der Anpassung der Betriebsstrukturen sowie dem starken operativen Leverage. Vor allem im zweiten Quartal 2020 waren grosse Produktionsstandorte in Frankreich, Grossbritannien und den Niederlanden massiv von kurzfristig angeordneten Lockdowns und längeren Betriebsschliessungen betroffen. Die EBIT-Marge erhöhte sich auf 14,6% (Vergleichsperiode Vorjahr: 10,0%). Für die kommenden Monate stehen weitere Einführungen von interessanten Kollektionen an, die in Kombination mit einer global guten Verfügbarkeit attraktiv vermarktet werden. Gleichzeitig gilt es aufgrund der stark angestiegenen Rohmaterialpreise, entsprechende Preisgestaltungen unsererseits umzusetzen und trotz strikten Kostenmanagements flexibel zu agieren.    

Der Geschäftsbereich Forbo Movement Systems erzielte in der ersten Jahreshälfte 2021 einen Umsatz von CHF 200,0 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 176,1 Mio). Alle drei Regionen verzeichneten ein zweistelliges Umsatzwachstum in Lokalwährungen: Asien/Pazifik am höchsten, gefolgt von Amerikas und etwas weniger hoch von Europa. Die im Vorjahr vom Nachfragerückgang am stärksten betroffenen Länder wie Grossbritannien, Frankreich, Italien und Spanien verzeichneten überdurchschnittliche Wachstumsraten. Auch die meisten anderen Märkte in Europa wie Deutschland, Schweiz, Skandinavien und Russland wiesen ein erfreuliches Umsatzplus aus. In Amerikas ist der Hauptmarkt USA nach einer starken Belebung im ersten Halbjahr überdurchschnittlich gewachsen, auch Mexiko zieht eine erfreuliche Bilanz. In Asien/Pazifik können alle Märkte ein Umsatzwachstum in unterschiedlicher Ausprägung ausweisen. Der Kernmarkt China ist markant gewachsen, auch Indien hat sich in einem nach wie vor schwierigen Umfeld bewiesen, ebenso die Türkei. Australien, Südkorea und Südostasien wiesen ein solides Umsatzplus aus, Japan erholt sich etwas langsamer.

Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich auf mehr als das Doppelte und betrug CHF 25,3 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 10,2 Mio). Diese signifikante Verbesserung liegt an der positiven Umsatzentwicklung, der Anpassung der Betriebsstrukturen, jedoch vor allem an der deutlich höheren Auslastung. Movement Systems war bereits früh im Jahr 2020 mit der im Jahr 2019 vollumfänglich in Betrieb genommenen, für Movement Systems bedeutenden Produktionsstätte in China von den damals überraschenden COVID-19-Konsequenzen betroffen. Etwas später dann auch an weiteren grossen Produktions- und Konfektionierungsstandorten in Deutschland, der Slowakei und in den USA sowie auch an vielen kleinen lokalen Konfektionierungs- und Servicestandorten. Die EBIT-Marge belief sich auf 12,7% (Vergleichsperiode Vorjahr: 5,8%). Im Fokus für das zweite Halbjahr stehen die Markteinführung der neu entwickelten Produktlinie von homogenen Transportbändern – die sich überwiegend an die Lebensmittelindustrie richtet – sowie die flexibel anzupassende Preisgestaltung unsererseits als Reaktion auf die teilweise steigenden Rohmaterialpreise, in Kombination mit einem weiterhin strikten Kostenmanagement.

Umsetzung Strategie nach operativen Herausforderungen wieder vermehrt im Fokus
Auch nach diesem sehr speziellen Pandemiejahr verfügt Forbo über eine solide Kapitalstruktur, eine gute Liquidität, einen robusten Cashflow und ist schuldenfrei. Die globale Präsenz, die führenden Marktpositionen sowie Forbos breites, innovatives und nachhaltiges Produktportfolio erlauben eine kontinuierliche Umsetzung der Strategie. Forbo hat deshalb alle strategisch wichtigen Projekte trotz der herausfordernden Zeiten weitergeführt. Nach den dominierenden operativen Herausforderungen im Jahr 2020 stehen nun wieder vermehrt der Ausbau in Wachstumsmärkten im Fokus, eine gezielte Verstärkung der Vertriebsorganisationen, selektive Kapazitätserweiterungen bei Produktlinien mit überdurchschnittlichem Wachstum, die Förderung von Innovationen – verbunden auch mit Digitalisierungsthemen – sowie die Realisierung externer Wachstumsmöglichkeiten, bei gegebenem Mehrwert.

Ausblick für 2021

Die Pandemie wird uns weiterhin begleiten und wird in einem geringeren Ausmass als bisher auch im zweiten Halbjahr punktuell negative Auswirkungen haben. Der signifikante Basiseffekt wird sich aufgrund des guten Vorjahressemesters im zweiten Halbjahr 2021 stark abschwächen. Hinzu kommen steigende Rohmaterialpreise und teilweise auch Engpässe bei der Verfügbarkeit von Rohmaterialien. Dem positiv entgegenwirken werden die angepassten Betriebsstrukturen und Prozesse sowie attraktive neue Produkte und Dienstleistungen.

Bezüglich des Ausblicks für das Gesamtjahr 2021 ist Forbo vorsichtig optimistisch und erhöht seine Einschätzung zu Umsatz und Konzernergebnis. Unter der Voraussetzung, dass sich die Rahmenbedingungen insgesamt nicht grundlegend verändern, geht Forbo für das Gesamtjahr 2021 von einem nahezu zweistelligen Umsatzwachstum aus und erwartet ein Konzernergebnis, das bis zu einem Viertel über dem Vorjahr liegt.

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