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Gränichen (CH) Der Umsatz der Zehnder Group (SIX: ZEHN), einem international führenden Anbieter von Gesamtlösungen für ein gesundes Raumklima, sank im Geschäftsjahr 2020 COVID-19-bedingt um 4% auf 617.7 Mio. EUR. Dank der umgehend eingeleiteten Gegenmassnahmen und des konsequent fortgeführten Programms zur Erhöhung der Profitabilität gelang es, das betriebliche Ergebnis (EBIT) um 20% auf 50.5 Mio. EUR zu steigern. Der Reingewinn stieg um 25% auf 39.9 Mio. EUR. Der Verwaltungsrat beantragt eine Dividende von 1.25 CHF pro Namenaktie A und plant ein Aktienrückkaufprogramm für bis zu 5% der Namenaktien A über einen Zeitraum von maximal drei Jahren.

Wachstum im Lüftungsgeschäft in Europa und Nordamerika
Nachdem die Zehnder Group im ersten Halbjahr 2020 COVID-19-bedingt einen Umsatzrückgang von 9% verzeichnen musste, gelang es ihr, mit einem Umsatzplus von 1% im zweiten Halbjahr einen Teil des Rückgangs wieder wettzumachen. Für das Gesamtjahr sanken die Umsätze um 4% (organisch[1] –4%) auf 617.7 Mio. EUR (Vorjahr 644.4 Mio. EUR). Der Rückgang ist auf das Heizkörpergeschäft zurückzuführen. Dessen Erlöse gingen um 11% (organisch –10%) auf 293.6 Mio. EUR zurück. Das Geschäftsfeld Lüftungen wuchs um 3% (organisch +3%) auf 324.0 Mio. EUR. Es macht inzwischen 52% des Gesamtumsatzes aus (Vorjahr 49%).

84% des Gesamtumsatzes (Vorjahr 82%) respektive 517.2 Mio. EUR (Vorjahr 531.1 Mio. EUR) entfielen auf das Segment Europa, das damit ein Umsatzminus von 3% (organisch –3%) verzeichnete. 269.4 Mio. EUR (Vorjahr 259.0 Mio. EUR) des Umsatzes wurden im Geschäftsfeld Lüftungen erzielt. Dies entspricht einem Wachstum von 4% (organisch +4%). Alle drei Produktlinien – Wohnungslüftungen, Wärmetauscher und Luftreinigungsgeräte – entwickelten sich positiv. Die Umsätze im Geschäftsfeld Heizkörper in Europa sanken 2020 um 9% (organisch –9%) auf 247.8 Mio. EUR (Vorjahr 272.1 Mio. EUR). Sowohl die Umsätze der Produktlinie Heizkörper als auch diejenigen der Produktlinie Heiz- und Kühldecken waren rückläufig.

Das Segment China & Nordamerika machte im Berichtsjahr 16% (Vorjahr 18%) des konsolidierten Umsatzes respektive 100.5 Mio. EUR (Vorjahr 113.3 Mio. EUR) aus. Dies entspricht einer Umsatzeinbusse von 11% (organisch –10%).

EBIT-Marge von 6.5% auf 8.2% gesteigert
Durch das konsequent weitergeführte Programm zur Erhöhung der Profitabilität und die zusätzlich eingeleiteten Massnahmen zur Minimierung des negativen Effekts des COVID-19-bedingten Umsatzrückgangs konnte die Zehnder Group das betriebliche Ergebnis (EBIT) im Berichtsjahr um deutliche 20% auf 50.5 Mio. EUR (Vorjahr 42.1 Mio. EUR) steigern. Die EBIT-Marge erhöhte sich um 1.7 Prozentpunkte auf 8.2% (Vorjahr 6.5%). Damit erreichte die Gruppe ihr 2018 gesetztes Mittelfristziel einer EBIT-Marge von 8%.

Im Segment Europa stieg das EBIT von 31.7 Mio. EUR im Vorjahr auf 41.6 Mio. EUR. Dazu beigetragen haben Fortschritte im Einkauf und weitere Effizienzsteigerungen. Durch wirksame Gegenmassnahmen gelang es, den Einfluss des Umsatzrückgangs auf das operative Ergebnis sowie Kosten im Zusammenhang mit selektiven Personalmassnahmen in den am stärksten von der Pandemie betroffenen Bereichen zu kompensieren. Zu diesen Massnahmen zählten die sechsmonatige Gehaltskürzung für die Mitglieder des Verwaltungsrats und der Gruppenleitung um 10%, die Reduktion von temporären Angestellten, der Abbau von Ferien- und Überzeitguthaben der Mitarbeitenden und die zeitweise eingeführte Kurzarbeit an verschiedenen Standorten. Weitere bedeutende Kosteneinsparungen wurden durch die Verschiebung von Projekten und deutlich reduzierte Reise- und Marketingaktivtäten erzielt. Strategisch wichtige Projekte, beispielsweise im Bereich Digitalisierung und Produktentwicklung, wurden wie geplant fortgeführt.

Das EBIT im Segment China & Nordamerika ging von 10.4 Mio. EUR auf 8.9 Mio. EUR zurück. In China konnten die Auswirkungen des Umsatzrückgangs nicht vollständig mit Kosteneinsparungen aufgefangen werden. Zudem wurde aufgrund des anhaltenden und 2020 noch verstärkten Rückgangs des Heizkörpergeschäfts eine einmalige Wertberichtigung auf Heizkörperproduktionsanlagen vorgenommen. In Nordamerika machte das Werk in Buffalo NY (USA) weitere Fortschritte. Unter anderem wurde die Endmontage ausgewählter Lüftungsprodukte von Europa nach Buffalo verlegt.

Der Reingewinn der Zehnder Group stieg um 25% auf 39.9 Mio. EUR (Vorjahr 31.9 Mio. EUR).

Investitionen in zukünftiges Wachstum und Effizienzsteigerung
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung betrugen im Berichtsjahr 18.2 Mio. EUR (Vorjahr 18.4 Mio. EUR). Das Schwergewicht lag auf Entwicklungsprojekten im Lüftungsbereich, die mittelfristig Wachstum generieren sollen. Zu den Produktneuheiten 2020 zählen die in der Schweiz eingeführte Grundwohnungslüftung Zehnder ComfoFlow für Mehrfamilienhäuser, das neue, passivhauszertifizierte Komfortlüftungsgerät Zehnder ComfoAir 225 in Deutschland und Luxemburg sowie die Lüftungsgeräteserie ERVD Intelligence, die in China unter der Marke NATHER 兰舍 vertrieben wird. Im Geschäftsfeld Heizkörper wurde exklusiv für einen wichtigen Kunden im DIY (Do-it-yourself)-Bereich in Frankreich ein Elektroheizkörpersortiment eingeführt, das sich – zusammen mit rund 200 weiteren Haushaltsobjekten verschiedener Marken – mittels einer Smart Home Box und einer App von zu Hause oder aus der Ferne bedarfsgerecht steuern lässt. In Deutschland und der Schweiz wurden die modularen und flexibel einsetzbaren Aktivierungsmodule Zehnder Fleximo eingeführt, die jede herkömmliche Metalldecke in eine hochwertige Heiz- und Kühldecke verwandeln.

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Werte fielen mit 16.7 Mio. EUR deutlich tiefer aus als im Vorjahr (26.0 Mio. EUR). Nach Ausbruch der Coronavirus-Pandemie wurden als Vorsichtsmassnahme zur Liquiditätssicherung die geplanten Projekte neu beurteilt und teilweise verschoben oder gestrichen. Die Investitionssumme im Segment Europa betrug 13.3 Mio. EUR (Vorjahr 17.8 Mio. EUR). Der Fokus lag auf Effizienzsteigerungen in der Heizkörperproduktion, der Kapazitätserweiterung für die Wärmetauscherfertigung, der neuen Solaranlage auf dem Dach des Lüftungswerks in Zwolle (NL) sowie auf Vorarbeiten für das neue „Center of Climate“ in Lahr (DE). Im Segment China & Nordamerika wurden 3.4 Mio. EUR (Vorjahr 8.2 Mio. EUR) in Sachanlagen investiert. Der Grossteil davon floss in die Fertigstellung der neuen Fabrik für Lüftungsgeräte in Pinghu (CN), die im Juni erfolgreich in Betrieb genommen wurde.

Hoher Geldfluss aus Betriebstätigkeit und solide Bilanz
Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit betrug in der Berichtsperiode beachtliche 95.3 Mio. EUR (Vorjahr 43.1 Mio. EUR). In China nahmen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um knapp 11 Mio. EUR ab, da Grosskunden ihre Verbindlichkeiten fristgerecht beglichen und das Umsatzvolumen 2020 COVID-19-bedingt zurückging. Die Nettoliquidität1 stieg von 25.5 Mio. EUR auf 96.4 Mio. EUR. Zudem schloss die Zehnder Group 2020 eine syndizierte Kreditfazilität über 100 Mio. EUR mit einer Laufzeit von drei Jahren ab. Nebst Option auf Verlängerung besteht die Möglichkeit, die Fazilität für grössere Akquisitionen um 50 Mio. EUR zu erhöhen. Das Eigenkapital betrug Ende Jahr 326.9 Mio. EUR (Vorjahr 303.0 Mio. EUR). Dies entspricht einer weiterhin hohen Eigenkapitalquote von 66% (Vorjahr 64%).

Dividende und Aktienrückkaufprogramm
Für das Geschäftsjahr 2020 schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 26. März 2021 eine Dividende von 1.25 CHF (Vorjahr 0.70 CHF) pro Namenaktie A vor. Die Ausschüttungsquote von 35% liegt im Rahmen der langfristigen Dividendenpolitik der Zehnder Group, die vorsieht, 30% bis 50% des konsolidierten Reingewinns auszuzahlen.

Zudem beabsichtigt der Verwaltungsrat, in den kommenden Wochen ein öffentliches Aktienrückkaufprogramm für bis zu 5% der kotierten Namenaktien A zu lancieren. Dadurch kann eine nachhaltige Verdichtung des Gewinns pro Aktie erzielt werden. Dank der starken Bilanz mit einer hohen Eigenkapitalquote und Nettoliquidität per Ende 2020 bleibt die strategische Flexibilität für zukünftige Investitionen und Akquisitionen gewährleistet. Es ist geplant, über einen Zeitraum von maximal drei Jahren Namenaktien A zwecks Kapitalherabsetzung über eine zweite Handelslinie an der SIX Swiss Exchange zurückzukaufen. Der Verwaltungsrat der Zehnder Group AG wird voraussichtlich an zukünftigen Generalversammlungen die Vernichtung der bis zu 487 800 zurückgekauften Namenaktien A von je CHF 0.05 Nennwert beantragen.

Die Details zum Ablauf des Aktienrückkaufsprogramms werden in den nächsten Wochen kommuniziert.

Ausblick: Fokus auf Umsatzwachstum und Profitabilitätsverbesserung
2020 gelang es der Zehnder Group, die Coronakrise erfolgreich zu meistern. Das gestiegene Bewusstsein für ein sauberes, gesundes und komfortables Innenraumklima sowie das zunehmende Interesse an nachhaltigen Produkten und Systemen dürften das weitere Wachstum der Gruppe begünstigen. Andererseits ist die COVID-19-Pandemie noch nicht ausgestanden. Die Rohmaterialpreise steigen stark, und auch die weltpolitischen Spannungen halten an.

Die Zehnder Group wird die Marktbearbeitung und Innovationkraft weiter verstärken, um die Grundlagen für künftiges Wachstum zu schaffen. Gleichzeitig behält sie ihren Fokus auf Kostenoptimierungen und Effizienzsteigerungen bei. Dies soll auch 2021 zu einer weiteren Profitabilitätsverbesserung führen. Mittelfristig strebt die Zehnder Group nach einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum von 5% und einer EBIT-Marge zwischen 8% und 10%.

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Zehnder Group AG