Bucher Industries: Robuste Profitabilität unter schwierigen Bedingungen

Bucher Industries: Robuste Profitabilität unter schwierigen Bedingungen

Niederweningen (CH) Auf den starken Rückgang der Nachfrage im ersten Halbjahr folgte ab Mitte Jahr eine Erholung, die sich gegen Ende des Berichtsjahrs verstärkte. Der Umsatz blieb unter dem rekordhohen Vorjahresniveau. Die Betriebsgewinnmarge lag bei 7.4% und das Konzernergebnis bei CHF 152 Mio. Der Verwaltungsrat beantragt eine Dividende von CHF 6.50 pro Aktie.
 

Robuste Profitabilität in schwierigem Jahr  
Die Ausbreitung von COVID-19 im Frühjahr 2020 führte zu massiven Verwerfungen mit reduzierter Kundenaktivität, Verzögerungen und Unterbrüchen in der Lieferkette sowie temporären Standortschliessungen. Ab Mitte Jahr setzte eine Normalisierung ein und alle Standorte waren wieder operativ. Gewisse Einschränkungen, insbesondere in der internationalen Reisetätigkeit, blieben bestehen. Dank einer starken Erholung des Landtechnikmarkts lag der Auftragseingang des Konzerns währungsbereinigt auf Vorjahresniveau. Der Umsatz ging gegenüber dem rekordhohen Vorjahr trotz Stabilisierung ab Mitte Jahr zurück. Der Betriebsgewinn belief sich auf CHF 204 Mio. und die Betriebs­gewinnmarge lag mit 7.4% zwar unter dem Vorjahreswert, konnte im zweiten Halbjahr aber leicht gesteigert werden. Das Konzernergebnis ging auf CHF 152 Mio. zurück. Der Gewinn pro Aktie betrug CHF 14.71.

Erfolgreiches Liquiditätsmanagement in der Krise  
Bucher Industries hat zur Sicherstellung der Liquidität verschiedene Massnahmen umgesetzt. So verstärkte der Konzern den Fokus auf das Management des Nettoumlaufvermögens, verschob Investitionen und baute die kommittierten Kreditlinien um CHF 140 Mio. auf CHF 300 Mio. aus. Die Nettoliquidität betrug erfreuliche CHF 404 Mio. und lag um CHF 189 Mio. über dem Wert des Vorjahrs. Die Rendite auf dem investierten Kapital (RONOA) lag mit 13.5% deutlich unter dem langfristigen Zielwert von 20%, jedoch weiterhin über den Kapitalkosten von 8%. Die tiefere Rendite ist auf den signifikanten Rückgang des operativen Gewinns zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote betrug 57%. Mit dieser soliden Finanzlage bleiben die Flexibilität des Konzerns sowie die Voraussetzungen für weiteres Wachstum gesichert.

Stärkung der Divisionen
In den vergangenen zwölf Monaten wurden diverse kleinere Akquisitionen getätigt. So übernahm Bucher Municipal im Herbst 2020 Spoutvac, den führenden australischen Hersteller von Fahr­zeugen und Ausrüstung für die Kanalreinigung, sowie das operative Geschäft von Richards Coach Works, einem etablierten australischen Service-Anbieter für Müllfahrzeuge. Kuhn Group erwarb Anfang 2021 die Firma Khor Industrial, einen Hersteller von Getreidewagen und Bodenbearbeitungsmaschinen in Bras­ilien. Bucher Unipektin baute ebenfalls Anfang 2021 mit der Übernahme der deutschen Merk Process die führende Marktposition im Nischenbereich der Vakuum-Bandtrockner-Technologie für die Nahrungs­mittelindustrie aus.

Kuhn Group
Die Division erlebte ein sehr turbulentes Berichtsjahr. Nach einem ordentlichen Start verschlechterte sich das Marktumfeld mit der Ausbreitung von COVID-19 ab März 2020 rapide. Der Landtechnikmarkt zeigte sich jedoch insgesamt widerstandsfähig und ab Mitte Jahr kam es zu einer starken Erholung. Der Auftragseingang von Kuhn Group nahm deutlich zu. Nach der temporären Stilllegung der Produktion in Frankreich im Frühjahr verzeichnete die Division ab Mitte Mai ein höheres Produktionsvolumen als üblich und konnte den Umsatzrückgang im weiteren Verlauf des Jahres sukzessive reduzieren. Währungsbereinigt kam der Umsatz sogar auf Vorjahresniveau zu liegen. Die Betriebsgewinnmarge erreichte erfreulicherweise ebenfalls das Niveau des Vorjahrs. Nebst diversen kurz­fristigen Kosteneinsparungen profitierte die Division insbesondere auch von niedrigeren Materialpreisen.

Bucher Municipal
Die Nachfrage nach Kommunalfahrzeugen schwächte sich im Berichtsjahr gegenüber dem hohen Vorjahreswert deutlich ab, blieb aber insgesamt auf einem ordentlichen Niveau. Der Auftragseingang von Bucher Municipal nahm entsprechend gegenüber dem guten Vorjahr ab. Die Division war stark beeinträchtigt durch die zeitweilige Schliessung von Standorten sowie Probleme in der Lieferkette. Ab Mitte Jahr waren alle Produktionsstätten wieder operativ, jedoch mit gewissen Einschrän­kungen und daraus resultierenden Ineffizienzen. Der Umsatz der Division sank gegenüber dem sehr hohen Vorjahreswert. Positiv trugen die Akquisitionen von Zynkon, Eurovoirie, Spoutvac und Richards Coach Works bei. Die Betriebsgewinnmarge nahm aufgrund von Umsatzrückgang und Produktionsineffizienzen ebenfalls ab.

Bucher Hydraulics
Nachdem die Nachfrage nach den Komponenten und Lösungen der Division im zweiten Quartal stark eingebrochen war, setzte ab der Jahres­mitte eine Erholung ein. Gegen Ende des Berichtsjahrs verstärkte sich diese, angeführt von den wichtigen Segmenten Landtechnik und Fördertechnik. Der Auftragseingang lag schlussendlich auf Vorjahresniveau. Der Umsatz hingegen sank aufgrund der tieferen Nachfrage und der Pandemie-bedingten Schliessung einiger Standorte vor allem im ersten Halbjahr stark. Der Umsatzrückgang verringerte sich in der Folge sukzessive, dennoch resultierte insgesamt eine deutliche Abnahme. Trotzdem erreichte die Division dank konsequenter Anpassung der Kapazitäten an die Auslastung und der initiierten Optimierungsmassnahmen eine erfreuliche Betriebsgewinnmarge.

Bucher Emhart Glass
Im ersten Halbjahr 2020 brach die Nachfrage nach den Anlagen der Division gegenüber einem ausserordentlich hohen Vorjahr ein. Aufgrund des signifikant tieferen Bedarfs an Glasbehältern verschoben die Hersteller Projektverhandlungen und setzten Investitionsprogramme aus. Ab Mitte Jahr war eine langsame Verbesserung auf tiefem Niveau zu spüren. Insgesamt sank der Auftrags­eingang von Bucher Emhart Glass stark. Gegenüber dem sehr guten Vorjahr nahm der Umsatz ebenfalls ab, wobei sich dieser in der zweiten Jahreshälfte etwas erholte. Die Division setzte diverse Massnahmen zur Kostenreduktion um und in China führte sie die Anpassung der Kapazitäten fort. Gestützt durch einen hohen Anteil an Ersatzteilen konnte die Betriebsgewinnmarge im zweistelligen Bereich gehalten werden.

Bucher Specials
Bei Bucher Vaslin und Bucher Unipektin verschoben die Kunden Neu- und Ersatzinvestitionen und setzten stattdessen auf Unterhalt oder Nachrüstungen von bestehenden Anlagen. Reisebeschränkungen erschwerten zudem den Verkauf sowie die Installation und Inbetriebnahme von Anlagen. Bucher Landtechnik verzeichnete einen sehr erfreulichen Geschäftsgang in einem robusten Schweizer Landtechnikmarkt. Jetter spürte die rückläufige Nachfrage bei Bucher Emhart Glass sowie anderen Kunden. In diesem schwierigen Umfeld nahmen Auftragseingang und Umsatz von Bucher Specials ab. Die Betriebsgewinnmarge war zusätzlich belastet durch Restrukturierungsmassnahmen in Frankreich, konnte aber dank diverser Kostensparprogramme im positiven Bereich gehalten werden.

Aussichten 2021
Der Konzern erwartet, dass sich die wirtschaftliche Erholung langsam fortsetzen wird. Die Unsicherheiten dürften aber vor allem in der ersten Jahreshälfte anhalten. Den Aussichten unterliegt die Annahme, dass sämtliche Produktionsstandorte operativ bleiben. Kuhn Group rechnet mit einer positiven Entwicklung in den wichtigsten Märkten, so insbesondere im Ackerbausektor wegen der hohen Preise für Feldfrüchte. In der Milch- und Viehwirtschaft könnten steigende Fütterungskosten zunehmend hemmend wirken. Insgesamt erwartet die Division für 2021 eine moderate Umsatzsteigerung. Die Betriebsgewinnmarge dürfte sich trotz steigender Materialkosten leicht erhöhen. Bucher Municipal geht von einer ordentlichen Nachfrage aus. Die andauernde Pandemie und der Brexit sowie auch mögliche Sparmassnahmen aufgrund der hohen Staats­verschuldung könnten sich bremsend auswirken. In diesem Umfeld rechnet die Division dank der ganz­jährigen Konsolidierung von Spoutvac sowie der neu lancierten elektrifizierten Kehrfahrzeuge und Winterdienstgeräte mit einem moderaten Umsatzanstieg. Die Betriebsgewinnmarge sollte aufgrund der verbesserten Produktionseffizienz zunehmen. Bucher Hydraulics dürfte von einer weiteren Erholung der Hydraulikmärkte profitieren. Die Division wird die initiierten Optimierungsmassnahmen konsequent fortführen und weiter in Innovation investieren. Entsprechend geht die Division von einer leichten Zunahme des Umsatzes und einer Betriebsgewinnmarge auf dem guten Niveau von 2020 aus. Bucher Emhart Glass sieht sich im laufenden Jahr mit anhaltenden Herausforderungen konfrontiert. Aufgrund von Projektverschie­bungen dürfte die Auslastung im ersten Halbjahr 2021 tief sein. Für das Gesamtjahr rechnet die Division deshalb mit einer Abnahme des Umsatzes und der Betriebsgewinnmarge. Bucher Specials erwartet, dass die Unsicherheiten aufgrund der Pandemie anhalten und zu Zurückhaltung im zyklischen Projektgeschäft führen. Die Division geht von einem leichten Umsatzwachstum und dank der eingeleiteten Kostenspar­massnahmen von einer Betriebsgewinnmarge im mittleren einstelligen Bereich aus. Der Konzern rechnet insgesamt mit einem leichten Anstieg von Umsatz und Betriebsgewinnmarge sowie einem verbesserten Konzernergebnis.

Kontinuierliche Dividendenpolitik
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 15. April 2021 die Ausschüttung einer Dividende von CHF 6.50 pro Aktie. Im Vorjahr betrug die Dividende CHF 8.00. Der Antrag berücksichtigt eine kontinuierliche Dividendenpolitik, das Konzernergebnis 2020, die solide Finanzlage sowie die Aussichten des laufenden Jahres.

Generalversammlung
Am 15. April 2021 um 15:00 Uhr findet die ordentliche Generalversammlung (GV) der Bucher Industries im Glatt Tower, Wallisellen, statt. Gestützt auf Art. 27 der bundesrätlichen Verordnung 3 über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (COVID-19-Verordnung 3) wird die GV wie schon im Vorjahr ohne persönliche Teilnahme von Aktionärinnen und Aktionären durchgeführt. Die Ausübung der Stimmrechte kann via schrif­tliche oder elektronische Vollmacht an den unabhängigen Stimmrechtsvertreter delegiert werden. Weitere Informationen dazu folgen mit der Einladung. Der Verwaltungsrat beantragt der General­versam­mlung, Philip Mosimann als Präsidenten sowie die bisherigen Mitglieder des Verwaltungsrats und des Vergütungs­ausschusses wieder zu wählen – mit Ausnahme von Claude Cornaz, der sich nicht mehr zur Wiederwahl stellt. Weitere Anträge finden sich in der Einladung zur Generalversammlung, die am 16. März 2021 an die Aktionärinnen und Aktionäre verschickt wird. Die am 9. April 2021 im Aktienregister mit Stimmrecht eingetragenen Aktionärinnen und Aktionäre sind an der Generalversammlung stimmberechtigt. Vom 10. bis 15. April 2021 bleibt das Aktienregister für Eintragungen geschlossen. Aktien, die ab dem 19. April 2021 gekauft werden, sind nicht mehr dividendenberechtigt. Die Auszahlung der Dividende erfolgt am 21. April 2021.

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Bucher Industries AG

  Murzlenstrasse 80, 8166 Niederweningen
  Schweiz
  +41 43 815 80 80

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