Konjunkturerholung und CIIE: Schweizer Firmen in China fühlen Aufschwung

Konjunkturerholung und CIIE: Schweizer Firmen in China fühlen Aufschwung
Der Schweizer Stand an der China International Import Expo 2019 in Shanghai.

Marin/Shanghai (CH/CR) China ist die erste grosse Volkswirtschaft, die sich von den Auswirkungen der Coronavirus-Krise erholt. Peking verkündete für das dritte Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahr ein BIP-Wachstum von 4,9 Prozent. «Es wird erwartet, dass die chinesische Wirtschaft 2020 um 1,5 bis 2 Prozent wächst, während die Weltbank davon ausgeht, dass die Weltwirtschaft um rund 5,2 Prozent schrumpft», erklärt Nicolas Musy, Delegierter des Verwaltungsrats des Swiss Centers China (SCC), eine Plattform, die Markteintrittshürden für Schweizer Firmen in Asien beseitigt. «China ist die einzige G20-Wirtschaft ohne Rezession im Jahr 2020. Dadurch wird das Reich der Mitte dieses Jahr seinen Anteil an der Weltwirtschaft um 1,1 Prozent auf 17,5 Prozent steigern.»

Experten von UBS und dem International Währungsfonds erwarten, dass die chinesische Wirtschaft im Jahr 2021 um 7,5 beziehungsweise 8,2 Prozent wachsen wird.

Schweizer Zuversicht
Schweizer Firmen in China spüren den wirtschaftlichen Aufwind. Lisa Dai, Verkaufsdirektorin von JURA China, erklärt: «Wir haben die Auswirkungen der Krise im ersten Quartal gespürt, aber seit April konnten wir unser Geschäftsvolumen stetig steigern. JURA ist seit fast 20 Jahren in China und Marktführer bei professionellen, vollautomatischen Kaffeemaschinen. Die Kaffeekultur hat sich sehr rasch entwickelt, und der Markt wird für uns in Zukunft sogar noch wichtiger werden. Mit JURA China Retail haben wir unsere erste eigene Tochtergesellschaft in Asien, die sich um den inländischen Konsummarkt kümmert und einen starken Fokus auf das E-Commerce Geschäft legt.»

Die Entscheidungsträger des Schweizer Unternehmens IQAir, ein Produzent von Luftreinigungssystemen mit Zentrale in Goldach am Bodensee, sind ebenso optimistisch: «Wir konnten das China-Geschäft unseres Unternehmens 2020 deutlich vergrössern. Sowohl chinesische als auch internationale Kunden legen besonders hohen Wert auf ihr Wohlergehen und ihre Gesundheit. Der chinesische Markt war schon immer der wichtigste Markt in unserer globalen Strategie. Wir sind sehr zuversichtlich über die wirtschaftliche Situation Chinas – China wird eine zunehmend wichtige Rolle für uns spielen», berichtet Frank Hammes, CEO von IQAir.

Schweizer Qualität an der CIIE
Während ähnlich grosse Veranstaltungen in Europa momentan undenkbar sind, findet vom 5.-10. November in Shanghai die dritte «China International Import Expo» (CIIE) statt. Die Ausstellungsflächen wurden von 300.000 Quadratmeter im Vorjahr auf 360.000 Quadratmeter erhöht, um der steigenden Nachfrage der Aussteller nachzukommen. Um den Schweizer Firmen eine ideale Plattform zu bieten, hat das SCC in Zusammenarbeit mit der Handelskammer Schweiz-China und SwissCham China zwei eidgenössische Gemeinschaftsstände organisiert. Dort können Firmen aus verschiedenen Industrien ihre Produkte unter einem Schweizer Dach präsentieren. Viele davon zählen zum Schweizer Nahrungsmittel- und Getränke-Cluster – die Produkte reichen von Bier, Gebäck und Schokolade bis hin zu Fleisch und Salz. Insgesamt nehmen mehr als 40 Schweizer Unternehmen an der CIIE teil. «Wir sehen ein wachsendes Interesse von Schweizer Marken, die sich im chinesischen Markt positionieren wollen. CIIE bietet sowohl für Neulinge als auch für bereits in China befindliche Schweizer Firmen eine gute Chance», sagt Zhen Xiao, Geschäftsführer der Swiss Centers Group. «Die Swiss Centers Plattform unterstützt Unternehmen dabei, solche Chancen zu ergreifen und in einem gemeinsamen Stand Sichtbarkeit für die Marke zu generieren, den Markt zu erkunden und Kanäle zu entwickeln, was für ein einzelnes KMU sicher schwieriger wäre.»

Investitionsgetriebenes Wachstum
Es gibt viele Gründe für Optimismus, was Chinas wirtschaftliche Erholung und die Marktchancen für Schweizer Firmen anbelangt. Allerdings ist das chinesische Wachstum investitionsgetrieben: «Ein 1,4 Billionen US-Dollar starkes Investitionspaket für neue Technologien wurde bis 2025 bereitgestellt. Das Netzwerk der Hochgeschwindigkeitszüge soll bis 2035 auf 70.000 Kilometer verdoppelt werden. Verkäufe von Baggern und Schwerlastkraftwagen sind um mehr als 60 Prozent angestiegen – all das zeigt, wie China Infrastrukturprojekte und industrielle Entwicklung antreibt, um die Wirtschaft anzukurbeln», analysiert Zhen Xiao.

Neben traditioneller Infrastruktur wie Flughäfen und Eisenbahnnetze investiert die chinesische Regierung dieses Mal auch verstärkt in aufkommende Technologien – die «neue Infrastruktur». Dazu zählen der Ausbau des 5G Netzwerks, Ladestationen für Elektroautos entlang der Autobahnen, grosse Rechenzentren und Investitionen im Bereich der künstlichen Intelligenz.

Über Swiss Centers China (SCC)
Im Jahr 2000 als gemeinnützige schweizerisch-chinesische Public Private Partnership gegründet, ist Swiss Centers China heute bei weitem das grösste Cluster von Schweizer Unternehmen in Asien. Mit fünf strategisch positionierten Standorten an Chinas dynamischer Ostküste (Shanghai, Peking und Tianjin) bietet das SCC nicht nur Büro-, Werkstatt- und Ausstellungsflächen, sondern unterstützt seine Mitgliedsfirmen auch mit Government Relations, Technologietransfer und mit einem breiten Netzwerk an Experten. Das SCC hat in China mehr als 300 Unternehmen unterstützt – sowohl KMU als auch Grossunternehmen. Unter anderem haben die Experten des Swiss Centers 30 Produktionsbetriebe und mehr als 50 Büros und Vertriebsfirmen aufgebaut. Zudem veröffentlicht das SCC umfassende Studien und Analysen über Chinas wirtschaftliche Chancen und Herausforderungen und fördert die Marke «Swiss Made» sowie die Sichtbarkeit der Schweiz als Land der Innovation und führender Wirtschaftsstandort.

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Swiss Center Shanghai in Switzerland

  Av. des Champs-Montants 12B, 2074 Lausanne
  Schweiz

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