Größtes ziviles Spitalschiff der Welt steuert dank ABB-Technologie auch schwierigste Häfen an

Größtes ziviles Spitalschiff der Welt steuert dank ABB-Technologie auch schwierigste Häfen an
Größtes ziviles Spitalschiff der Welt steuert dank ABB-Technologie auch schwierigste Häfen an

Zürich (CH) Mit dem Azipod-Antrieb von ABB wird die Global Mercy auch die weniger gut zugänglichen Häfen vor der afrikanischen Küste erreichen können. Der elektrische Antrieb minimiert Vibrationen und Geräusche und steigert so den Komfort der bis zu 200 Patienten und des medizinischen Personals an Bord.

Weltweit haben rund 5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu chirurgischer Versorgung. Die internationale Hilfsorganisation Mercy Ships bringt kostenlose medizinische Hilfe mit schwimmenden Spitälern zu diesen Menschen. Das neueste Spitalschiff von Mercy Ships, die Global Mercy, ist das weltweit größte Schiff dieser Art. Es wurde am 24. Juni 2021 im Rahmen einer offiziellen Zeremonie von der chinesischen Tianjin Xingang-Werft ausgeliefert. Das Schiff verfügt über zwei Azipod- Antriebseinheiten, die Teil eines umfassenden Pakets an elektrischen, digitalen und vernetzten Lösungen von ABB zur Optimierung des Schiffsbetriebs sind.

Zugang zu kleine Häfen jetzt möglich
Die hervorragende Manövrierfähigkeit des um 360 Grad drehbaren Azipod-Systems wird es dem 174 Meter langen Schiff erlauben, enge Passagen zu durchqueren und in flachen Häfen anzulegen, die für andere Schiffe weniger gut zugänglich sind. Da viele afrikanische Häfen für große Schiffe zu flach sind und Schlepper dort oft nur eingeschränkt oder gar nicht zur Verfügung stehen, wird der Azipod-Antrieb einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass die Global Mercy medizinische Hilfe dorthin bringen kann, wo sie am dringendsten benötigt wird. Das innovative System minimiert zudem die Geräusch- und Vibrationsbelastung und sorgt bei Patienten und der Crew für einen ruhigeren und angenehmeren Aufenthalt an Bord.

Für das Design des Schiffs war das Unternehmen Deltamarin verantwortlich, während Stena RoRo die Spezifikationen und das Projektmanagement übernahm. Die Global Mercy verfügt über sechs Operationssäle, Krankenstationen mit insgesamt 200 Betten, eine allgemeine Ambulanz, eine Augen- und eine Zahnklinik sowie ein eigenes Labor. Es wird erwartet, dass die Global Mercy ihren ersten Hilfseinsatz 2022 absolviert, um das aktuelle Spitalschiff, die Africa Mercy, bei ihrer Mission in Subsahara-Afrika zu verstärken. Dadurch kann die Kapazität von Mercy Ships mehr als verdoppelt werden.

"Auf Spitalschiffen müssen dringend notwendige Operationen durchgeführt werden. Ein mit Kreuzfahrtschiffen vergleichbarer Komfort allein genügt nicht. Die Schiffe müssen vor allem so vibrationsarm wie möglich sein", sagte Per Westling, Geschäftsführer von Stena RoRo. "Der Azipod- Antrieb von ABB hat bei der See-Erprobung alle Erwartungen in Hinblick auf eine ruhige, kontrollierte Fahrt und eine sichere Rückkehr in den Hafen übertroffen."

Global Mercy kann Leben verändern
"Die Global Mercy wird das Leben von Menschen verändern, die sonst keinen Zugang zu hochwertiger medizinischer Versorgung haben. Wir sind stolz darauf, Teil dieses Projekts sein zu dürfen", sagte Juha Koskela, Leiter der Division Marine & Ports von ABB. "Wir sind davon überzeugt, dass die Leistungsfähigkeit des Azipod-Antriebs zur sicheren und erfolgreichen Bereitstellung medizinischer Hilfe an Bord beiträgt und es der Global Mercy ermöglichen wird, auch Menschen in Regionen zu erreichen, die sonst nur schwer zugänglich sind."

Das Azipod-System wird vollständig montiert geliefert, was den Einbau auf der Werft deutlich einfacher macht, da der Azipod, anders als herkömmliche Wellenantriebe, direkt in den Schiffsrumpf integriert werden kann. "Neben unserer erfolgreichen Zusammenarbeit mit ABB bei früheren Passagierschiffprojekten war der unkomplizierte Einbau des Azipod-Antriebssystems ein entscheidender Faktor für uns", sagte Haibo Mao, Bauleiter der Tianjin Xingang-Werft.

Zum Lieferumfang von ABB gehörten neben den beiden Azipod-Einheiten mit einer Leistung von 2,85- Megawatt (3.821 PS) auch Generatoren, Schalttafeln, Transformatoren und Frequenzumrichter sowie Steuerungen zur Bedienung des Antriebssystems von der Brücke aus und ein ABB Ability Marine Remote Diagnostic System für die Fernüberwachung und die schnelle Fehlererkennung und -korrektur an Bord.

Sobald die Global Mercy in Betrieb geht, wird sie rund um die Uhr von den ABB Ability Collaborative Operations Centers unterstützt, einem Support-Netzwerk, das weltweit bereits über 1.000 Schiffe betreut. Von dort aus überwachen ABB-Experten Bordsysteme, koordinieren die Diagnose der Geräte und bieten rund um die Uhr vorausschauende Wartungsdienste und technische Hilfe an. Ein solcher Support ist für schwimmende Spitäler, die höchste Sicherheits- und Zuverlässigkeitsstandards erfordern, von besonderer Bedeutung.

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