Innenarchitektur als Teil des Ganzen realisieren

Innenarchitektur als Teil des Ganzen realisieren
Mario Schmelzenbach, Innenarchitekt

"Meine Inspirationsquelle?", wiederholt der Innenarchitekt Mario Schmelzenbach, lächelt und lehnt sich in die rote Polsterung zurück: "Das ist die Welt." Der Innenausstatter sitzt in der kleinen Lounge in seinem Büro in Dornbirn, Vorarlberg. Die rote Koje erinnert an die First Class Koje eines Langstreckenfluges. Die schulterhohen Wände halten draußen, was draußen bleiben soll. Die Abschirmung erleichtert den Fokus auf jene Ideen und Visionen, die hier gefunden, analysiert und zu Papier gebracht werden.

"Meine Inspirationsquelle ist die Welt!"

Schmelzenbach ist vorbereitet. Auf dem schmalen Holztisch in der Mitte liegen Fachmagazine. Daneben drei Kartonkarten. Die Erste beschreibt den Designer und sein Schaffen, welches Räume nach dem Profil seiner Kunden in aller Kunst der Innendesigns ausstattet. Die zweite Karte definiert Schmelzenbachs Leistungen rundum Pop-Up Stores und Boutiquen. Die temporären Verkaufsstände und Einrichtungen, wofür eine Strumpfwarenboutique am Pariser Flughafen ein klassisches Beispiel wäre, werden von Vorarlberg aus konzeptioniert und für Standorte auf der ganzen Welt organisiert und installiert. Die dritte Karte kommuniziert facere und birgt die Besonderheit des Dienstleisters Schmelzenbach Innenarchitektur. Facere ist der freie Zusammenschluss verschiedener Handwerker. Neben der Mitbegründung der gemeinsamen Werkstätte ist der Ausstatter die Schlüsselstelle, welche bei Projekten das Große Ganze koordiniert und am Ende verantwortet.

Das große Ganze
Mario Schmelzenbachs Karriere begann mit dem Abschluss einer Doppellehre zum Konstrukteur und Zerspannungstechniker bei einem Vorarlberger Unternehmen. Intern wechselte er in die Marketingabteilung. Für Schauräume, Messestände und die Repräsentation des Unternehmens verantwortlich reiste er durch die Welt. Die schnellen Wechsel und vielen Eindrücke weckten Neugier und gaben Anstoß zur fachlichen Weiterentwicklung. „Ich hatte das Gefühl mit der Realisierung von Ständen eine Grenze erreicht zu haben und wollte bestehende Lücken füllen und meinen fachlichen Horizont auszuweiten, ” so  Schmelzenbach. Er maturierte berufsbegleitend und zog 2006 für das Studium der Innenarchitektur nach St.Pölten. Für einen studienbegleitenden Job bewarb er sich bei der Messe St. Pölten. Der Student wurde zum Gespräch eingeladen. Statt einem Stellenangebot erhielt er die Frage, ob er in der Lage wäre eine Bowlingbahn zu planen und zu realisieren.

“Ich habe Ja gesagt. Ich denke es ist essentiell für Unternehmer, im richtigen Moment zu springen und dadurch voranzukommen,” erklärt der Innenarchitekt den Beginn seiner eigenen Selbstständigkeit.

Bis zu seinem Abschluss wechselte er zwischen Universität, dem eigenen Büro und dem seiner Kunden. Danach zog es den Bachelor of Arts der Innenarchitektur und 3Dimensionale Gestaltung von Projekte zu Projekt und Stadt zu Stadt bis er 2010 in die Heimat zurückkehrte. Es galt in dem vertrauten Umfeld neuen Fuß zu fassen. Was im kleinen mit Aufträgen wie der Realisierung einzelner Möbelstücke oder der Abstimmung einer Küche begann, wuchs zu umfangreicheren Projekten mit oftmals komplizierten und aufwändigen Strukturen.

Facere
Grundlegend besteht Schmelzenbachs Arbeit darin Einrichtungsprojekte anzunehmen, zu gestalten und reibungsfrei umzusetzen. Im klassischen Fall bedeutet dies Kunden, welche sich mit dem Wunsch nach Gestaltung eines Raumes oder einer Fläche an das Unternehmen wenden. Ideen und Möglichkeiten gibt es für jede Fläche unzählige. Die Frage nach richtig oder falsch stellt sich für Schmelzenbach dabei nicht. Zu variabel sind die möglichen Lösungsansätze. „Kunden stehen vor der Herausforderung unter unzähligen Gegenständen, Farben, Materialien und Möbeln wählen zu müssen“, begründet Schmelzenbach die Existenz seines Berufsstandes, welche sich der Verantwortung der entsprechenden Einrichtung und Innengestaltung annehmen. Darüber hinaus ist die Arbeit des Interieurdesigners vielfach nur ein Bestandteil eines Projektes. Sie ergänzt Professionen wie die des Tischlers, Schlossers und andere. Die nahtlose Ineinanderführung gestaltet sich in der Praxis, auch bei durchdachtem und hochwertigem Projektmanagement, häufig komplizierter als notwendig. Zu häufig aus Sicht von Schmelzenbach. Ein Gedanke, der Schmelzenbach mit dem Tischlereiunternehmer Mario Schallert verbindet. Nach zahlreichen gemeinsamen Projekten fügt die Arbeit der beiden selbstverständlich ineinander, weil die Zusammenarbeit vertraut ist und man die Arbeit des anderen kennt. Den Umstand am Schopf packend gründeten die beiden 2014 das Handwerker-Kollektiv facere. Facere, aus dem Lateinischen entnommen, bedeutet machen, umsetzen. Das Ziel ist die Qualitätssteigerung der internen Projektabläufe und die nahtlose Einfügung jedes beteiligten Dienstleisters in das große Ganze des Projektes.

„Die größte Herausforderung in jedem Projekt ist sich für den Weg zu entscheiden, den man als Verantwortlicher geht. Es gibt immer nur ein Ergebnis, doch die Wege sind unzählig”, so Schmelzenbach.

Im Auftrag von facere bewegt sich der Innenarchitekt als Schlüsselstelle zwischen den Handwerkern, dem Kunden und dem Endergebnis. Die Aufgaben und Anforderungen werden in facere umgeleitet, wo das, was es umzusetzen gilt, auf jene trifft, die auch tatsächlich und nach Plan umsetzen. Kommunikation, Handgriffe und Abläufe sind fachübergreifend eingespielt und routiniert. Und das, ohne sich auf die Kooperation zu versteifen oder jemanden an daran zu binden.

„Zusammenarbeit ist nur dann zielführend, wenn es zum einen gewünscht und zum anderen sinnvoll ist“, erklärt Schmelzenbach.

So behält er sich seine Freiheit, die vor Jahren mit dem “Ja” eines Studenten begann und bis Heute von der Neugierde des Reisenden mit dem Blick fürs Detail getragen wird.

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Schmelzenbach Innenarchitektur

  Hintere Achmühlerstr. 1a, 6850 Dornbirn
  Österreich
  +43 664 2420520

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