Hybride Lernfabrik

Hybride Lernfabrik
Dipl.-Ing. (FH) Raphael Bernhardsgütter

Die Hybride Lernfabrik (HLF) ist ein Simulator für komplexe technische Systeme. Studierende können damit sowohl am physischen Modell als auch am virtuellen Modell – dem «digitalen Zwilling»– theoretische Inhalte praktisch erproben. Sie erleben somit, wie in der Systemtechnik Maschinenbau, Elektronik und Regelungstechnik, Ingenieurinformatik, Photonik und Mikrotechnik an einem realen Objekt mit realen Komponenten zusammenspielen. NTB FOLIO im Gespräch mit Raphael Bernhardsgrütter, Projektleiter Hybride Lernfabrik

Wie sieht deine erste Bilanz nach einem Jahr Betrieb der Hybriden Lernfabrik aus?
Genau gesagt haben wir mit der HLF ein Jahr lang mit zwei Klassen mit je 90 Studierenden 3. und 4. Semester das Modul Sys A durchgeführt. Neben dem Aufstarten der Lernfabrik lernten sie die Manipulation der speicherprogrammierbaren Steuerung SPS kennen. Sie konnten über die OPC-UA (Open Platform Communications Unified Architecture) die Zustände einzelner Sensoren und Aktoren auslesen. Ausserdem haben die Studierenden die Themen der Motorensteuerung und deren Beeinflussung kennengelernt, ebenso die Druck- und Temperaturmessung einzelner Submodule sowie die Bildverarbeitung und Pneumatik.

Wie reagieren die Studierenden?
Für die Studierenden ist es eine Ergänzung zum Frontalunterricht. Sie schätzen, dass sie häufig in kleinen Gruppen direkt an der Fabrik arbeiten. Wir hören Rückmeldungen wie «Die HLF macht Spass, man lernt viel mit direktem Lehrbezug und abwechslungsreichen Inhalten.» Als positiv wahrgenommen wird auch, dass die Themen praxisnah unterrichtet werden und jeweils Experten vor Ort sind, die Fragen beantworten können.

Gibt es auch weitere Teilnehmer, zum Beispiel aus der Industrie?
Wir hatten Besuch von verschiedenen Industrievertretern, welche die Exkursion als Teamanlass durchgeführt haben. Andere interessierten sich ganz einfach für diese neue Technologie und Unterrichtsform, zum Beispiel in Bezug auf Kurse für Lehrlinge. Es kamen auch schon Anfragen von anderen Bildungseinrichtungen aus der näheren Umgebung zu diesem Thema.

Wie wird die HLF in den Unterricht integriert?
Die Modultiefe wird durch die Dozenten definiert. Sie sind jeweils bei den Lektionen anwesend und schlagen die Brücke von der Theorie zur Praxis. Fragen der Studierenden klären sie oft in Form von Impulsvorträgen.

Was ist deine Aufgabe?
Zusammen mit Michael Wilhelm und anderen Dozenten suchen wir nach Themen, die für die Industrie aktuell und für unsere Studierenden wichtig für das spätere Berufsleben sind. Wir berücksichtigen auch Vorschläge unserer wissenschaftlichen Mitarbeiter sowie von Ausbildungsverantwortlichen aus der Industrie.

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