30 Jahre und 200 Ausgaben MOTOR Freizeit & Trends

30 Jahre und 200 Ausgaben MOTOR Freizeit & Trends

Herausgeber und Geschäftsführerin Erich und Miriam Scheiblauer feiern dieses Jahr gleich zwei Jubiläen. Im Gespräch blicken sie auf besondere Erlebnisse zurück, erzählen, warum alle ihre Redakteure Fachleute sind, die Formel 1 steril geworden ist und was russischer Löwenzahn mit Autoreifen und das mit ihrer Arbeit zu tun hat.

30 Jahre und 200 Ausgaben. Wie kam es zur ersten MOTOR Freizeit & Trends?
ES: Ich war gelernter Textilgroßhandelskaufmann und arbeitete bei Zumtobel. Aus Urlaub und Überstunden hatte ich mir ein halbes Jahr Auszeit angespart und dachte mir, das ist die letzte Möglichkeit genau das zu tun, was du immer schon machen wolltest. Zu dieser Zeit wurde das Wann & Wo gegründet und ich begann dafür zu schreiben. Dann arbeitete ich bei der Verlagsanstalt und habe aber immer noch weiter gesucht, was denn das ist, was ich wirklich machen möchte. Und plötzlich war da die Motorszene, die zu dieser Zeit „verteufelt” wurde. Da habe ich meine Chance gesehen. Zusammen mit Helga Heim und Sigi Hämmerle haben wir im September 1985 damit begonnen, die erste Ausgabe zu planen und am 1. März 1986 ist sie dann erschienen.

Warum das Thema Motorsport?
ES: Auto und Motorsport sind von Anfang an die Hauptthemen gewesen. Wie gesagt, damals ist in Vorarlberg  mit Kaspanaze Simmas-Gefolgsleuten eine Gegenbewegung zum Motosport entstanden. Es gab Rennen, die Leute waren interessiert und darüber berichtet hat jedoch niemand. Also haben wir uns die Nische genommen und natürlich waren wir als junge Männer auch fasziniert und begeistert von Motoren und schnellen Fahrzeugen. Die Trends kamen dann später dazu. Die Zielgruppe ist sehr aktiv und kann ja nicht nur auf Motorsport reduziert werden.

Wer waren damals und sind heute die Autoren?
ES:
Wir hatten immer schon freie Redakteure und Fotografen. Uns war immer wichtig, dass es Experten sind, die berichten, damit das Fachliche stimmt.
MS: Jetzt haben wir 20 freie Mitarbeiter, die alle ihr Spezialgebiet haben. Und für so manchen war das Magazin auch ein Sprungbrett in die weite Welt.

30 Jahre sind eine lange Zeit. Was hat sich da besonders verändert?
ES:
Zum einen die Technik des Druckens. Früher haben wir noch die Fahnen mit Bienenwachs auf den Raster geklebt. Über Filme wurden dann die Druckplatten hergestellt. Heute geht das mit der Digitalisierung alles viel schneller. Dafür sehen wir aber viele Redakteure oder Fotografen nur noch 1 bis 2 Mal im Jahr. Dann hat sich natürlich die Technologie im Sport verändert. Alles ist viel schneller und anspruchsvoller geworden. Dadurch und durch neue Auflagen mussten etliche Veranstaltungen gestrichen werden. Überhaupt ist alles viel schneller geworden. Wenn man früher zum Genfer Autosalon ging, hat man wirklich ein neues Auto gesehen. Heute weiß man schon Monate davor, was alles kommen wird und kennt Fotos der neuen Modelle. Die Überraschung ist weg, das ist irgendwie schade.

Sie haben aber nicht nur ein Magazin herausgegeben, sondern auch sonst viel bewirkt.
ES:
Ja, zum Beispiel als der Motorsport in Verruf geriet und wegen Umweltschutz und dergleichen immer mehr Absagen erhielt, gründeten wir zusammen mit zehn Motorsportclubs den Fachverband für Fahrsicherheit und Motorsport. Mit der Aktion „Ja zum Motorsport“ sammelten wir 20.000 Unterschriften und konnten dank extra organisierter Rhetorikseminare den Gegnern Paroli bieten. So haben wir die Szene in Vorarlberg retten können. Dazu kamen dann noch der Motorsport Galaabend oder die Allrad- und Geländewagen Testtage. Alles erfolgreiche Veranstaltungen und die Liste ist bestimmt noch länger.

Heute ist die MOTOR Freizeit & Trends in ganz Österreich bekannt und erhältlich, wie kam es dazu?
MS: Irgendwann begannen wir auch über Tiroler Veranstaltungen zu schreiben, dann kamen Salzburg und Kärnten dazu. Wir wurden in der Szene immer bekannter. Mit der Zeit waren wir dann in ganz Österreich an den großen Kiosken vertreten. Seit zwei Jahren machen wir Werbung auf DMAX Austria. Wir drehen eigene Filme bei Motorsport-Veranstaltungen oder Fahrzeug-Präsentationen und senden sie über RTV und veröffentlichen sie auf unserer Homepage. Natürlich sind diese Beiträge auch über einen Quellcode im Magazin abzurufen.

Wie ist die Zusammenarbeit als Paar und wenn man dann noch so viel unterwegs ist?
MS: Das funktioniert ganz wunderbar. Hier in Klaus in der Redaktion sind wir nur drei fix Angestellte. Jeder hat sein Arbeitsgebiet und arbeitet selbstständig. Natürlich gibt es auch mal Reibereien, aber das ist bei jedem Paar so. Mittlerweile haben wir uns die Reisen etwas aufgeteilt. So sind wir nicht ständig unterwegs und haben auch mal Ruhepausen.

Was für besondere Geschichten aus den letzten 30 Jahren fallen Ihnen spontan ein?
ES: Da gibt es haufenweise tolle Erlebnisse. Spektakuläre Hubschrauberflüge, Autoshows, Bekanntschaften mit Ken Block oder Bernie Ecclestone und dann zahlreiche Beifahrten mit bekannten Motorsportlern oder Winterfahrtrainings auf Schnee und Eis.
Früher war die Formel 1 ein Erlebnis für sich, da kam man direkt mit den Fahrern in Kontakt und war hautnah dabei. Heute ist das leider sehr steril geworden, die Presse wird abgeschirmt und bekommt eigentlich wenig von der Atmosphäre mit. Ich gehe jetzt lieber auf kleinere Veranstaltungen, da ist es noch persönlicher.

Wie gestaltet sich Ihre Arbeit überhaupt?
MS: Spannend, abwechslungsreich und nie langweilig. Wir sind weltweit unterwegs, immer mittendrin. Erleben die Atmosphäre und den Spaß hautnah. Wir müssen uns natürlich den Trends anpassen, damit wir weiterhin gelesen werden. Dadurch kommt ständig etwas Neues. Wir lernen auch viel, zum Beispiel, dass der Reifenhersteller Continental mit russischem Löwenzahn für die Reifenproduktion forscht. Immer wieder stellen wir Hotels und deren Wellnessbereich vor, die müssen natürlich davor getestet werden. Es geht uns also weder die Arbeit aus noch wird sie eintönig.

Im Juli erscheint die 200. Ausgabe. Gibt es Neuigkeiten?
MS: Ja, wir bekommen ein neues Layout. Wir wollen  mit der Zeit gehen und aktuell bleiben, das ist wichtig.
ES: Ich glaube, dass Print immer bestehen bleiben wird. Gedrucktes ist nachhaltiger und glaubwürdiger. Auch wenn wir natürlich Social Media Auftritte haben, liegt das Kerngeschäft im gedruckten Magazin. Ich habe ein junges und kompetentes Team rund um mich und mit mir und meiner Erfahrung werden wir die Zukunft sicher bestens meistern.

MOTOR Freizeit & Trends:
Das Fach- und Lifestyle-Magazin erscheint sechs Mal jährlich mit einer Auflage von 22.000 Stück. Es wird per Postversand, an Kiosken in ganz Österreich und über die Lesezirkel in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Kärnten verteilt. Auf durchschnittlich 150 Seiten werden neue Autos und Motorräder vorgestellt, über Motorsport und Freizeitereignisse berichtet und immer wieder die Themen Kulinarik, Wellness, Fahrrad und Radsport behandelt.

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MOTOR Freizeit & Trends Pressegesellschaft m.b.H.

  Im Plattner 17, 6833 Klaus
  Österreich
  +43 5523 515-81

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