TOP Tirol Konjunkturbarometer: Kräftiges Frühlingserwachen der Tiroler Wirtschaft!

TOP Tirol Konjunkturbarometer: Kräftiges Frühlingserwachen der Tiroler Wirtschaft!
Jürgen Bodenseer, Präsident der Wirtschaftskammer Tirol

Innsbruck (A) Der TOP Tirol Geschäftsklimawert ist mit 34 Prozentpunkten so gut wie zuletzt 2011. „Wir haben eine überraschend gute Stimmung“, so WK-Präsident Jürgen Bodenseer. „Allerdings ist die verbesserte Wirtschaftslage nur durch die internationalen Rahmenbedingungen zu erklären und kein Erfolg der heimischen Politik“, präzisiert Präsident Bodenseer.

„Neue Belastungen und fehlende Reformen lassen noch keinen nachhaltigen Aufschwung erwarten!“ Besserung ist auch nicht in Sicht, weil in Tirol die falschen Themen im Fokus stehen. „Wir müssen darüber reden, wie wir die Betriebe dazu kriegen zu investieren und neue Arbeitsplätze zu schaffen!“

Das TOP Tirol Konjunkturbarometer zeigt deutlich nach oben. „Mit 34 Prozentpunkten haben wir aktuell den besten Wert seit 2011“, berichtet Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Bodenseer. Die Steigerung geht hauptsächlich auf den Export und hier insbesondere auf Deutschland zurück. Der Euro begünstigt den Export zusätzlich und der zuletzt deutlich gefallene Rohölpreis senkt die Rohstoffkosten. Dazu Präsident Bodenseer: „Es ist ein erfreulicher, aber ein importierter Erfolg und wir müssen umso härter dafür kämpfen, dass wir endlich die Rahmenbedingungen bekommen, die wir brauchen, um wieder zu wachsen, damit die Investitionen wieder anziehen und wir neue Arbeitsplätze schaffen können!“

Bei den Wirtschaftsdaten verzeichnet Österreich schon seit Jahren keine Rekorde mehr. „Dafür sind wir weltweit auf Platz 8 bei der Steuer- und Abgabenquote und unangefochten auf Platz 1 in der EU bei den Transferzahlungen“, hält Bodenseer fest. „Wir reden über die falschen Dinge: Es geht um neue Steuerabsaugideen, um die flächendeckende Lkw-Maut, wir verlängern die grünen Wochen und beschneiden durch die Ausweisung von Natura 2000- und Naturschutzgebieten den Lebensraum und die Entwicklungsmöglichkeiten unserer Unternehmen. Wir sagen Nein zum Brückenschlag, aber Ja zu IG-Luft, um damit womöglich das sektorale Fahrverbot zu bekommen.“ Das sind die Themen, mit denen sich Tirol beschäftigt, kritisiert der WK-Präsident. „Es geht im Land nicht um den Erhalt von Arbeitsplätzen oder wie wir die Konjunktur wieder in Gang kriegen. Und wir reden nicht davon, wie wir die Betriebe wieder dazu bringen zu investieren“.

Der eindrucksvolle Protest der Touristiker ist für Bodenseer nur der Anfang. Fehlende Investitionsanreize, fehlender Mut zur Lücke, zur Liberalisierung und Flexibilisierung, zum Abbau von Bürokratie und Auflagen betreffen alle Branchen. „Wir brauchen Wachstum und wir werden für Reformen kämpfen!“

Ergebnisse im Detail
44 Prozent der befragten Unternehmer bezeichnen die aktuelle Geschäftslage als gut; nur sieben Prozent als schlecht. „Die relativ gute Geschäftslage geht insbesondere auf die Industrie und den produzierenden Bereich zurück“, berichtet WK-Direktorin Evelyn Geiger-Anker. „Die Gründe sind der anziehende Export, die gute Tourismussaison und der Schweizer Franken.“ Die Erwartungen bis zum Sommer sind ebenfalls positiver als zuletzt. 34 Prozent der befragten Unternehmen – wiederum hauptsächlich aus dem produzierenden Bereich - erwarten gute Geschäfte.

Erfreulich ist auch die Entwicklung bei den Umsätzen. „Hier verzeichnen wir zum dritten Mal in Folge Steigerungen“, zitiert Direktorin Geiger-Anker aus dem aktuellen Konjunkturbarometer. Im Baubereich bleibt die Entwicklung aber nach wie vor negativ.

Die Personalentwicklung kann mit der positiven Stimmung natürlich nicht mithalten. „Dazu brauchen wir aus der Erfahrung heraus mindestens zwei Prozent Wachstum, aber immerhin 23 Prozent der Betriebe wollen neues Personal einstellen“, sagt Geiger-Anker.

Die herrschende Unsicherheit bei den Betrieben ist am deutlichsten bei der Frage nach den Investitionen ablesbar. „23 Prozent der Leitbetriebe wollen in den nächsten Monaten wieder mehr investieren. Damit ist die Investitionsbereitschaft zwar leicht gestiegen, aber das aktuelle Steuerpaket und die ausbleibenden Reformen stiften Verwirrung und verunsichern die Betriebe nach wie vor. Ein Fünftel unserer Leitbetriebe will deshalb die Investitionen sogar zurückfahren“, berichtet Direktorin Evelyn Geiger-Anker. Was fehlt, sind klare Investitionsanreize, wie beispielsweise degressive Abschreibung oder eine Investitionszuwachsprämie.

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