"Tag der Tourismuswirtschaft"der WK Salzburg: Urlaubserlebnisse in der digitalen Welt

Spartenobmann Albert Ebner (2. v. l.) und SLTG-Geschäftsführer Leo Bauernberger (rechts) mit den Referenten des Tages der Tourismuswirtschaft 2016, der von der WK Salzburg gemeinsam mit der SLTG und der FH Salzburg veranstaltet wurde.

Salzburg (A) Regionalität und Gastlichkeit sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren des Salzburger Tourismus. Doch wie mache ich diese Qualitäten in der digitalen Welt sichtbar und für den Nutzer begreifbar? Damit beschäftigte sich der „Tag der Tourismuswirtschaft 2016“, der im WIFI Salzburg stattfand.

„Der Salzburger Tourismus ist im internationalen Vergleich sehr gut aufgestellt. Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen wir allerdings engagiert weiterarbeiten, die Qualität verbessern und beim Kunden präsent sein. Dazu eignen sich die digitalen Kanäle wie Google, Facebook oder Youtube optimal“, erläuterte Spartenobmann Albert Ebner in seiner Begrüßung. Für Leo Bauernberger, Geschäftsführer der Salzburger Land Tourismus Gesellschaft, habe die jüngste Bundespräsidentenwahl gezeigt, wie sehr sich die Medienwelt gewandelt hat. „Das Eingeständnis seiner Niederlage hat Norbert Hofer nicht über Nachrichtensender oder Agenturen bekanntgegeben, sondern auf Facebook gepostet.“ Täglich würden eine Milliarde User ihre News auf Facebook checken.

Gäste noch individueller betreuen
Wie man die digitale Kommunikation optimal in den Hotelalltag integriert, damit beschäftigte sich Marco Nussbaum, CEO der deutschen Hotelkette Prizotel. Aufgrund der immer schwieriger werdenden Personalrekrutierung hat sich Prizotel bereits vor Jahren Gedanken darüber gemacht, wie man Dienstleistungen, die nicht unmittelbar am Gast erbracht werden, an die Technik auslagern kann. „Wir haben sehr viel Geld investiert, um möglichst alle E-Mail-Anfragen unserer Gäste automatisch beantworten zu können. Gerade in Zeiten, wo Sie in der Hotellerie immer mehr fremdsprachige Angestellte haben, ist ein gut programmiertes Response-Programm oft viel besser als die persönliche Auskunft“, sagte Nussbaum.

Im direkten Kundenkontakt an der Rezeption oder bei der Betreuung der sozialen Medien hat Prizotel hingegen den persönlichen Kontakt intensiviert. „Bei den Rezeptionskräften setzen wir Sprach- und Schauspieltrainings ein. Für die Betreuung der sozialen Medien haben wir einen eigenen Mitarbeiter eingestellt“, so Nussbaum weiter. Dieser scannt etwa das digitale Nutzerverhalten ankommender Gäste und kann damit eine noch individuellere Betreuung garantieren.

Mehr in mobile Auftritte investieren
Welchen Nutzen die Internetsuchmaschine Google für Touristiker bereitstellt, darüber referierte Sher Khan von Google Inc. Mit dem neuen Tool Google Destinations Search können mobile Nutzer in Sekundenschnelle die wichtigsten Informationen über ein beliebiges Urlaubsziel auf der Welt einholen. Dazu zählen unter anderem Bilder und Beschreibungen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, das lokale Wetter, die Hochsaisonen mit den meisten Touristen am Urlaubsziel und der geschätzte Reisepreis.

Als Basis für Destinations Search dienen Google-eigene Tools wie Google Flights (Vergleich von Flugpreisen) oder Google Hotel Search sowie lokale Informationsanbieter. „Gerade in diesem Bereich besteht hierzulande noch großer Aufholbedarf. Denn von den knapp 2.000 Hotels in Salzburg bieten derzeit nur maximal 20% eine mobile Website an“, betonte Khan. Die Steigerungsraten auf Nutzerseite seien enorm. Allein in den vergangenen sechs Monaten habe es auf Google um 40% mehr mobile Suchanfragen gegeben.

Carsten Fischer von der Virtual Travel Lounge und Mario Jooss von der FH Salzburg zeigten danach, wie man Virtual Reality im Tourismusmarketing integrieren kann und welche Möglichkeiten es bereits heute gibt. Virtual-Reality-Brillen von Oculus oder Samsung werden etwa bereits in Reisebüros in den USA oder von einzelnen Hotelgruppen genutzt. „Reisebüros können ihren Kunden mit der in den Datenbrillen generierten 3-D-Welt ein fast reales Kennenlernen des Urlaubszieles vor der Buchung ermöglichen. In den sogenannten Virtual Travel Lounges können die Kunden mit allen Sinnen in eine neue Welt eintauchen“, erklärte Fischer. Andere Anwendungsbereiche gebe es bereits in der Automobilindustrie (virtuelle Testfahrten) oder in der Weiterbildung (virtueller Redesimulator).

Über Blogging noch bekannter werden
Über das Erlebbarmachen kulinarischer Reisetrends und die Pflege von Blog-Relations sprach schließlich die Online-Beraterin Carolina Hubelnig. Laut Hubelnig werde der Kulinarik noch viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt und das obwohl, wie neueste Untersuchungen zeigen, rund 30% des Urlaubsbudgets für Essen und Trinken ausgegeben werden. Die Trends in der Kulinarik seien eine steigende Nachfrage nach Regionalität, alternative Ernährungsweisen (Slow Food, Health Food), die fleischarme Küche und das Selbst-aktiv-Werden des Gastes (Kochkurse, Markttouren). Für Empfehlungen in diesem Bereich biete Blogging (Empfehlungen über Twitter, Youtube, Instagram) die optimalen Voraussetzungen.

„Blogger sind Meinungsmacher und Trendsetter zugleich. Ihr Content beeinflusst in der Regel tausende User, die von Tourismusdestinationen als neue Gäste gewonnen werden können“, sagte Hubelnig. Um ein optimales Umfeld für Blogger zu schaffen, seien beste technische Voraussetzungen wie WLAN sowie eine individuelle und sehr persönliche Reiseplanung und -betreuung notwendig. „Blogger wollen beispielsweise ihre Fotos immer selbst machen. Hier kommt es darauf an, ihnen die besten Locations unter den optimalen Bedingungen zu bieten“, so Hubelnig weiter. Besonders erfolgversprechend sei in vielen Fällen auch, eigene digitale Inhalte von Bloggern kreieren zu lassen bzw. eine zeitweise, aber begleitete Übernahme der Unternehmensnews durch Blogger.

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