Studium mit Zukunft: „Wer wagt, gewinnt“

Studium mit Zukunft: „Wer wagt, gewinnt“
Kevin Zimmermann

Er ist jung, dynamisch  und ehrgeizig und hat bereits sein erstes Buch herausgebracht: Kevin Zimmermann ist mit viel Elan als Fotograf tätig und studiert zudem an der Fachhochschule Vorarlberg InterMedia. Das Studium war sein erklärtes Ziel, um eine fundierte Ausbildung zu erlangen - schliesslich hat er noch viel vor.

Seit wann setzt du dich mit Fotografie auseinander?
2009 hatte ich erstmals eine digitale Spiegelreflexkamera meines Vaters in den Händen. Absolut nichtsahnend knipste ich wild darauf los und hoffte, einige befriedigende Ergebnisse zu erhalten. Natürlich war dem nicht so und ich weiss heute noch, wie frustrierend das anfänglich für mich war. Jedoch fängt jeder mal klein an und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Auch heute, knapp vier Jahre nach meinen Anfängen, setze ich mich regelmäßig mit Sachlektüre zum Thema Fotografie auseinander und hole mir Anreize, Ideen und Inspiration durch Zeitschriften, Blogs oder Fachkollegen. So wichtig es anfänglich ist, von  semi-professionellen bzw. professionellen Fotografen zu lernen, ist es mit der Zeit und der Erfahrung essentiell, auch Austausch von jungen und wissbegierigen Fotografen zu suchen. Natürlich hängt  es von jedem selbst ab, wie sehr man sich mit der Materie auseinander setzt, sich dafür interessiert und bereit ist Wissen und Inspiration aufzusaugen und auszutauschen.

Kann man eigentlich mit jeder guten Kamera gleich gute Fotos schießen?

Gute Bilder entstehen im Prizip vollkommen unabhängig vom verwendeten Equipment. Natürlich ermöglicht hochwertige Technik ein einfacheres und professionelleres Arbeiten, jedoch reicht dies nicht allein aus um gut zu fotografieren. Der wesentliche Blick für das Bild ist ausschlaggebend, wer diesen weder trainiert noch besitzt, wird mit der teuersten Kamera trotzdem „nichts-aussagende“ Bilder machen. Sich Zeit zu nehmen für den Moment, das Motiv und durchdacht zu fotografieren ist meiner Meinung nach wesentlich mehr Wert als es die Ausrüstung bzw. die Kamera und deren technische Details an sich sind.

Wann hast du dich dazu entschlossen ein Studium an der FH Vorarlberg zu belegen?
Nachdem ich meine Ausbildung zum Touristikkaufmann abgeschlossen hatte, wollte ich keinesfalls je wieder die Schulbank drücken. Zunächst arbeitete ich im Service in diversen Hotels, Restaurants und Bars in ganz Vorarlberg. Eines Tages stellte ich mir die Frage, ob denn dies die Erfüllung meiner beruflichen Laufbahn sein kann. Nach längerer Überlegung und mehreren inneren Diskussionen mit mir selbst entschied ich, dass ich die Fotografie zu meinem Beruf machen möchte. Jedoch wollte ich nicht nur rein Fotografie studieren bzw. ausüben. Somit war meine Wahl klar - die Fachhochschule Vorarlberg in Dornbirn war mein Ziel. Mit fundierter Ausbildung, praktischen Anwendungen und dem Gesamtpaket aus Grafik Design, Video, Fotografie und auch 3D wollte ich mich weiterbilden.

Gemeinsam mit Kevin Micheli hast du das schöne Kochbuch simplElegant herausgebracht. Was ist die Hintergrundidee dazu?
Wir bezeichnen „simplElegant“ eher als „FoodBook“ und kreative Inspirationsquelle denn als Kochbuch. Die Idee dahinter ist, Menschen jeder Altersgruppe dazu anzuregen, selbst kreativ zu sein, Zutaten zu komibinieren und somit ganz eigene Gerichte zu kreieren. Jeder, der über etwas Koch-Know-How verfügt und Mut zum eigenen Können hat, kann sich an die Rezepte wagen. Kevin Micheli und ich sind mit viel Kreativität, Leidenschaft und Liebe zum Detail an die Aufmachung und Gestaltung von „simplElegant“ herangegangen. Wir haben uns Zeit gelassen, die Ideen und Gedanken wirken zu lassen und somit etwas Junges, Dynamisches und Einzigartiges zu kreieren.

Wie hast du mich Kevin Micheli den idealen Partner für das Buch gefunden?
Im Winter 2009/2010, während meiner Grundwehrdienst-Zeit, war ich als Sanität auf der Krankenstation in der Bundesheer-Kaserne Ludesch stationiert. Kevin Micheli war zu dieser Zeit in der Küche des Offiziers-Casino. Als er wieder einmal mit Fieber auf meiner Station lag - ich war taghabender Sanitäter - kamen wir auf Grund des gleichen Namens ins Gespräch. Nachdem er meine Fotografien im Internet gesehen hatte, kam seinerseits die Frage auf, ob ich nicht Interesse hätte, seine Gerichten und Ideen zu fotografieren. Auf Grund meines touristischen Backgrounds, war ich von der Idee sehr angetan. Einige Monate später war es dann soweit und wir hatten den ersten Test-Shoot in meinem Studio. Lediglich drei Gerichte  - Erdbeerdesserts - wurden fotografiert. Da dies so gut ablief und wir extrem viel Spaß daran hatten, entschieden wir uns nach längeren Gesprächen und Brainstormings dazu, ein gesamtes Buch daraus zu publizieren. Nach knapp 18 Monaten und 2000 Arbeitsstunden, vielen Gesprächen, Shootings, Brainstormings und Meetings ist „sim-plElegant“ mit 192 Seiten, vollflächigen Fotografien und spannenden Gerichten beim Bucher Verlag erschienen. Das Buch besticht vor allem durch seine offene „schweizer-Bindung“, die es ermöglicht das Buch während des Kochens offen liegen zu lassen, ohne einen Bug zu erzeugen, und seiner einzigartigen Aufmachung.

In welcher Küche sind eigentlich die Gerichte bzw. Fotos entstanden?

Das besagte erste Shooting fand in meinem Studio zu Hause statt, alle anderen Shootings fanden in der Küche bzw. im Wohnzimmer der Oma von Kevin Micheli statt. Somit kann man sagen, das wir bewährte Hausmannskost mit der modernen Haute Cuisine kombiniert und elegant und kreativ angerichtet haben.

Wie ist die Resonanz auf das Buch?
Die Buchpräsentation von „simplElegant“ fand am 15. September 2013 beim Schloss Amberg in Feldkirch mit großem Erstaunen und Bestaunen der Besucher statt. Heute ist die erste Auflage mit 2.000 Stück ausverkauft und die zweite, aktuelle Auflage mit 2.500 Stück läuft äußerst gut. Ob als Geschenk, Überraschung, Inspiration oder wirklich als „Kochbuch“ - der Anklang ist sehr groß. Bis jetzt haben wir exzellentes Feedback zur Aufmachung, zur Gestaltung aber auch zu den Rezepten bekommen.

Wie bekommst du deine beruflichen Tätigkeiten mit dem Studium unter einen Hut?
Gute Frage. Manchmal bin ich rückblickend selbst überrascht, dass ich nicht das Handtuch geworfen habe. Oft genug gab es Momente während denen ich am liebsten gesagt hätte: „Jetzt ist Schluss, [...] ich habe keine Lust mehr“. Aber dann denkt man sich doch wieder, dass das Projekt so viel Spaß macht, einen mit seinen Aufgaben fordert und erfüllt und man immer wieder Ideen und Inspiration für sich selbst daraus zieht. Ich für mich kann sagen, es war teilweise eine harte Zeit, wenn man bedenkt das wir rund 2.000 Arbeitsstunden und 18 Monate Zeit investiert haben. Jedoch will ich das Projekt und seine Zeit nicht missen, denn es hat mir persönlich sehr viel aufgezeigt, mich in meinem Schaffen bestärkt und weiter gebracht.

Was schätzt du an der FH Vorarlberg besonders?
Wirklich schätzen gelernt habe ich die ehrliche und direkte Art der Dozenten und KommilitonInnen aber auch die persönliche Betreuung. Ich habe für mich den Studiengang InterMedia gewählt, weil ich mich im „großen Ganzen“ des MedienDesigns orientieren wollte und das wird meines Empfindens nach auch tatsächlich angeboten. Von Typografie, Form und Farbe über Fotografie und Video aber auch 3D und Konzeptgestaltung jeglicher Medien ist es ein Rundumpaket, das sowohl durch theoretisches Fachwissen als auch im angewandten Bereich Verwendung findet. Somit ist jedem, der diesen Studiengang an der FHV besucht, eine Übersicht geboten, sich in Themengebiete „hineinzuorientieren“ um dann für sich selbst herauszufinden, wo man sich wohl und heimisch fühlt.

Was sind deine weiteren beruflichen Ziele?
Ich werde voraussichtlich Mitte 2015 meinen Bachelor Abschluss der InterMedia absolvieren. Anschließend möchte ich mich in der grafischen Berufswelt ansiedeln und orientieren, das heißt möglicherweise im Food-Photography Sektor angesiedelt meine Interessen und Fähigkeiten weiter ausprägen und somit Erfahrung im nationalen oder internationalen Bereich sammeln.

Was rätst du Studierenden, die neben ihrem Studium noch arbeiten möchten oder müssen?
Jeder, der für sich entscheidet, ein Studium zu starten - egal in welcher Branche oder welchem Metier - sollte sich bewusst sein, dass es sich hierbei um sein eigenes Interesse handelt. Somit ist jeder für sein eigenes Glück, seine Skills und zukünftige Interessen verantwortlich. Ich habe den Schritt gewagt, ein solch ein großes Projekt wie unser Buch neben meinem InterMedia-Studium zu starten und durchzuführen. Wer sich für solch einen Weg entscheidet, sollte sich bewusst sein, dass viele Stunden und Wochen, Abende und Wochenenden dafür einstehen müssen - was auch legitim ist, wenn man ein gutes Endergebnis anstrebt. Wenn schlussendlich etwas Gutes dabei rauskommt, kann man stolz auf sich sein. Der Weg dorthin ist und bleibt jedoch harte und schweißtreibende Arbeit, die oft mit schlaflosen Nächten und inneren Diskussionen durchzogen ist.

Fazit: Projekte, welcher Art auch immer, sind es wert angegangen zu werden. Denn mit dem Wagnis und Ehrgeiz engagierter und ehrgeiziger Personen werden aufregende, interessante und vor allem große Ergebnisse geboren und das ist gut so.

Zur Person
Kevin Zimmermann

geboren 1991
Ausbildung zum Touristikkaufmann inkl. Reife- und Diplomprüfung an der Höheren Lehranstalt für Tourismus in Bludenz, Abschluss 2010
seit 2010 freischaffender Fotograf - Zim.K PhotoGraphic, www.zim-k.com
2012-2015: Studium InterMedia an der Fachhochschule Vorarlberg

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