Senat der Wirtschaft beim Talk auf Burg Golling

Senat der Wirtschaft beim Talk auf Burg Golling
Erhard Busek, Alexander Goebel, Michael Kretz und Hans Harrer diskutierten zum Thema "Stoppt den Compliance-Wahn, rettet die Kunst!"

Wien (A) Unter dem Titel „Kunst und Kultur im Dialog mit der Wirtschaft“ luden der Vorstand des SENAT DER WIRTSCHAFT, Hans Harrer, und Bezirksblätter-Geschäftsführer Michael Kretz zum Talk auf die Burg Golling. Am Podium mit dabei: SENATs-Präsident Dr. Erhard Busek sowie der Regisseur und Schauspieler Alexander Goebel.  

Auf dem Korruptionswahrnehmungsindex rangiert Österreich aktuell auf Platz 16. Das ist zwar deutlich besser als noch 2010 – da reichte es nur für Platz 26 – aber noch lange nicht so gut wie 2005, als Österreich den 10. Platz in dem Ranking belegte. Diesen Rang belegt heute Deutschland. Die ersten drei Plätze gehen übrigens an Dänemark, Finnland und Schweden. Die Schweiz ist auf Platz 7.

„Der Compliance-Wahnsinn macht uns per se zu Kriminellen“, kritisierte Hans Harrer. Aber wie gut verstehen sich Wirtschaft und Kultur – ohne dabei in die Anfütterungsfalle zu tappen? Wirtschaft und Kultur zu trennen, sei unerlaubt, es gebe eine wechselseitige Abhängigkeit, meinte dazu Erhard Busek. Freilich müsse man sich selbst die Frage stellen, was gehöre sich und was nicht. Das Compliance-Gesetz würde er aber am liebsten abschaffen, den Misstrauens- durch einen Vertrauensgrundsatz ersetzen. Denn dass es auch legale Wege gebe, als Unternehmer Kunst und Kultur zu fördern, bestätigten auch Stimmen aus dem Publikum.

„Wir leben in einer vorteilssüchtigen Welt, und das wird uns von der Politik und von der Wirtschaft so vorgemacht“, warf Künstler, Musicalstar und Unternehmer Alexander Goebel ein. Dennoch könne man den Menschen gar nicht so viel zahlen, dass sie dadurch glücklich würden. Seiner Meinung nach braucht es einen Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Kultur. „Arbeitet mit uns, wir haben kein Interesse daran, eure Shareholder zu werden. Aber wir sind Experten, wenn es darum geht, Emotionen entstehen zu lassen und deshalb gehören wir in die Wirtschaft!“

Was sich ändern müsse, ist die Verbannung jeglichen Wirtschaftssunterrichtes aus Kunstuniversitäten und Kunstschulen. „Dort wird Wirtschaft regelrecht tabuisiert, wir sollten den Künstlern aber dringend ein wirtschaftliches Grundverständnis beibringen.“

Einig waren sich die beiden darin, dass es „natürlich Korruption gibt.“ Aber dafür reichten die Strafgesetze ohnehin aus. „Oft ist davon die Rede, dass wir neue Werte brauchen. Ich wäre schon froh, wenn sich mehr Leute an die alten Werte halten würden“, so Erhard Busek.

 

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