Senat der Wirtschaft bei den europäischen Toleranzgesprächen Fresach

  • 13.06.2017 09:30
Senat der Wirtschaft bei den europäischen Toleranzgesprächen Fresach
vlnr: Moderator Jochen Bendele (Kleine Zeitung), Jochen Ressel (GF, SENAT), Sabrina Schütz-Oberländer (Vorstand, Stadtwerke Klagenfurt), Landesrat Rolf Holub, Ingun Kluppenegger (Bank für Gemeinwohl), Waxing-Lady Katia Wagner

Fresach (A) Der Senat der Wirtschaft war durch den Geschäftsführer-Operations, Jochen Ressel, bei den Europäischen Toleranzgesprächen vertreten, die in dem historisch für Toleranz und Freiheitsstreben bekannten Ort Fresach in Kärnten stattfanden. „Freiheit und Wirtschaft“ stand dabei zur Diskussion.  

Namhafte UnternehmerInnen, wie z.B. Dipl. Ing. Dr. Sabine Herlitschka MBA, Vorstandsvorsitzende & CTO. Infineon Technologies Austria AG, sowie international anerkannte Wissenschafter, wie der Psychologe Klaus Ottomeyer, oder der bekannte Professor für Philosophie und Gruppendynamik, Peter Heintel, nahmen zu Themen wie  „Die Zukunft der Wirtschaft: Freiheit als Innovationstreiber?“, „Angst als Preis der Freiheit“ und „Globalisierung und Regionalisierung – Macht Handel frei?“ Stellung.

Bei der Diskussion „Kapitalismus und Bürokratie: Wieviel Freiheit braucht die Wirtschaft?“ gaben neben SENATs-Geschäftsführer Jochen Ressel auch  Ingun Kluppenegger (Grüdungsmitglied der Bank für Gemeinwohl), Sabrina Schütz-Oberländer (Vorstand der Stadtwerke Klagenfurt), Landesrat Rolf Holub sowie die als „Waxing-Lady“ medial bekanntgewordene Unternehmerin Katia Wagner Inputs zum Thema. Ressel fokussierte in der Diskussion auf den Umstand, dass man das Vertrauen in die selbstregulierende Kraft der Märkte verloren hat. Laufende Interventionen der öffentlichen Hand und undurchsichtige Förderpolitik manipulieren einen der wichtigsten Informationsfaktoren im Markt: den Preis. Bereits Hayek stellte fest: Ist der Preis falsch, sind auch unternehmerische Entscheidung auf der Basis dieser Information falsch, was mitunter fatale Auswirkungen hat.

Ressel plädierte daher vehement für eine von Partikularinteressen und Zwangsmitgliedschaften freie Wirtschaft, die „das Heft zum eigenen Wohl wieder selbst in die Hand nehmen muss, da weder ArbeitnehmerInnen noch ArbeitgeberInnen die Rahmenbedingungen vorfinden, die für zukunftsorientiertes Arbeiten notwendig sind. Diese herzustellen wäre die Pflicht der Interessensvertretungen.“ Er postulierte: „Bürokratie ist immer handlungsunfähig, denn wenn die Handlungsfähigkeit gegeben ist, dann ist es nicht Bürokratie sondern schichtweg gute Führung!“ Die Verwaltung ist daher an und für sich nicht in keinster Weise zu verurteilen, weil sie ein funktionierendes Staatswesen garantiert. Das Problem liegt aber darin, dass die Wirtschaft zwischen einer sich immer schneller entwickelnden Gesellschaft und einer immer schwerfälligeren Verwaltung zerrissen wird. Die Konsequenz: „Entweder die Verwaltung holt auf, oder die Unternehmerschaft lässt die Politik los, weil die Kaufkraft in der Gesellschaft liegt. Wenn das passiert, zerbrechen staatliche Strukturen, wie die Geschichte immer wieder bewiesen hat.“

Im Lichte internationaler politischer Entwicklungen mahnte er: „Lesen Sie ‚Die Welt von Gestern‘ von Stefan Zweig. Darin wird eine gesellschaftliche und geopolitische Lage um 1900 geschildert, die der heutigen Situation nicht unähnlich ist, wenn wir den Blick auf Russland, das Osmanische Reich, Frankreich, Deutschland und England richten. Und durch alle Zeiten war das Ergebnis dieser Situationen die gleiche: Es begann immer mit Protektionismus, gefolgt von Nationalismus und das führte in weiterer Folge Militarismus. Es liegt an uns und an niemand anderem, zu zeigen, dass es diesmal anders ist!“ Gefragt, was das ganz konkret für den Einzelnen bedeutet stellte er unumwunden fest: „Wir müssen lernen, zu verzichten! Als Einzelpersonen, als Gesamtgesellschaft, als Staaten und auch als Unternehmen konsumieren und investieren wir schon lange in Dinge, die wir uns schon lange nicht mehr leisten können. Verzicht ist die Grundessenz der Gesundung unseres Gesamtsystems!“

Der SENAT DER WIRTSCHAFT gratuliert den Organisatoren rund um Kuratoriumspräsident Hannes Swoboda und dem organisatorischen Mastermind Dr. Wilfried Seywald, zu diesem außergewöhnlichen Forum!

Auf Social Media Teilen:          

Senat der Wirtschaft Österreich

  Rotenturmstr. 5-9, 1010 Wien
  Österreich
  +43 1 5053548-0
  office@senat-oesterreich.at
  http://www.senat-oesterreich.at

Logo Senat der Wirtschaft Österreich

Könnte Sie auch interessieren