SALTEX-Premiere mit zahlreichen Highlights

SALTEX-Premiere mit zahlreichen Highlights
Mitral Butterfly von Prof. Dr. Werner Mohl (© Pof. Dr. Werner Mohl)

Dornbirn (A) Vom 5. bis zum 6. Oktober 2016 geht die SALTEX – SmartTextiles & Lightweight Materials in Dornbirn an den Start. 63 internationale Aussteller mit Schwerpunkt Österreich, Deutschland und der Schweiz präsentieren ihre Produkt-Innovationen rund um Smart Textiles und Lightweight Materials. Damit habe die Veranstaltung das erste Teilziel bereits übertroffen, so Katharina Schulz, Projektleiterin der SALTEX. „Zur Erstveranstaltung haben wir einen klaren Fokus auf Österreich und das deutschsprachige Ausland gesetzt. Die darüber hinaus zu verzeichnende Resonanz aus dem europäischen Ausland, u.a. Belgien und der Türkei sowie einige Anmeldungen aus Übersee sind eine erfreuliche Bestätigung des neuen Messeformats und zeigen bereits, wo die Reise hingehen soll. Für die Folgeveranstaltung planen wir eine sukzessive Internationalisierung der SALTEX.“

20 Vorträge geben Einblick in Zukunftsthemen
Das Smart-Textiles Symposium der Smart-Textiles Plattform Austria, das bereits zum fünften Mal erfolgreich in Vorarlberg stattfindet, läuft zeitgleich zur SALTEX. Rund 20 Vorträge an zwei Symposiumstagen geben einen Einblick in die Zukunftsthemen Smart Textiles und textiler Leichtbau mit Carbonfaser verstärkten Kunststoffen sowie aktuellen Fertigungs- und Bearbeitungstechniken. Der erste Symposiumstag, am 05. Oktober, ist den intelligenten Textilien gewidmet. Den Keynote-Vortrag mit dem Titel „Smart und vernetzt in die Zukunft: Wie digitale Innovationen unser Leben verändern“ hält Dr. Isa Hofmann von der gleichnamigen Kommunikations-Agentur IHOFMANN. Der Vortrag wird aufzeigen, wie sich die digitale Transformation auf alle Branchen und Lebenswelten auswirkt, etablierte Marktstrukturen aufbricht und die Spielregeln verändert. Einhergehend mit den neuen Technologien sind neue Denkweisen, Kommunikationsstrukturen und ein vollkommen neuer Mindset gefordert. Beispiele aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen, u.a. textilbasierter Produkte zeigen wie die Digitalisierung Wirtschaft und Unternehmen verändert und sukzessive eine neue digitale Kultur entstehen lässt.

Den medizinischen Einsatzgebieten von Smart Textiles sind gleich zwei Vorträge am ersten Symposiumstag gewidmet. Dr. Klaus Jansen, Forschungskuratorium Textil e.V. gibt einen Einblick wie textil die Medizintechnik heute schon ausgerichtet ist. Faserbasierte Innovationen aus der Medizintechnik reichen von Implantaten wie textilen Stents über Therapiehilfen bis bin zur Wundversorgung. Dr. Jansen gibt Einblicke in die Arbeit der deutschen Textilforschungsinstitute und präsentiert beeindruckende Beispiele textilbasierter Innovationen.

Textilbasiertes Implantat revolutioniert die Herzchirurgie
Ein aktuelles Forschungsbeispiel, wie textilbasierte Implantate in der Humanmedizin die Operationsrisiken drastisch reduzieren können, wird von dem Erfinder des Konzepts, Prof. Dr. Werner Mohl, von der Medizinischen Universität Wien unter dem Begriff Angel Valve vorgestellt. Bei der Erfindung handelt es sich um ein neuartiges Mitralklappenimplantat in Verbindung mit einem transvaskulären Zugang, d.h. einer speziellen schonenden minimalinvasiven Operationsmethode. Bei einer Mitralklappen-Dysfunktion ist die Herzklappe undicht und der Patient leidet unter deutlicher Atemnot. Das klassische Krankheitsbild einer Herzinsuffizienz beeinflusst dramatisch die Lebensqualität der betroffenen Patienten. Bislang ist eine Rekonstruktion der Klappe nur über eine Operation am offenen Herzen möglich. Prof. Dr. Werner Mohl verfügt über langjährige cardiochirurgische Erfahrung auf dem Gebiet der Herzklappen-Therapie: „Eingriffe am offenen Herzen gehören zu den schwerwiegendsten Operationen und können oft aufgrund von Begleiterkrankungen oder aus Altersgründen nicht realisiert werden. Mit dem Mitralklappenstent haben wir eine nicht invasive Operationsmethode entwickelt, die eine wesentlich schnellere postoperative Rehabilitation ermöglicht.“ Das Implantat bietet eine Reparatur für ein defektes hinteres Mitralklappen-Segel und stellt die Koaptation mit dem vorderen Segel wieder her. Durch spezielle präoperative 3D-Bildgebungsverfahren kann das künstliche Herzklappen-Segel für den jeweiligen Patienten individuell angepasst werden. Mitral Butterfly heißt das Implantat deswegen, weil es im gefalteten Zustand mit einem Katheter in das Herz eingebracht wird und sich bei dem Implantationsvorgang mit zwei Schwingen entfaltet. Dadurch wird ein Netz zur Korrektur des erkrankten Segels gespannt.

Diese bahnbrechende Innovation ist in Kooperation mit der V-trion textile research GmbH der Grabher Group entstanden. Das Unternehmen aus Vorarlberg, mit langjähriger Textilexpertise und einem interdisziplinären Forschungsansatz, hat das künstliche Gewebe, ein textiles Netz, entwickelt. Dieses Gewebe zwingt den erkrankten und defekten Herzklappenteil in dem Stent in eine normale Position und soll so eine Normalisierung des Blutstroms durch das Herz ermöglichen. Günter Grabher, Inhaber der Grabher Group: „Wir beschäftigen uns seit fast einem Jahrzehnt mit der innovativen Stickereitechnik und haben uns die Möglichkeiten angeschaut, die diese Technologie bietet, vom Flugzeugbau bis zur Medizintechnik. Das Angel Valve Project ist ein weiteres Beispiel einer gelungenen interdisziplinären Zusammenarbeit mit Mehrwert für alle Beteiligten. Wir freuen uns, dass wir unsere Expertise im Bereich technische Stickerei bei der Entwicklung des Mitral Butterfly einbringen können.“

Das vom österreichischen Wirtschaftsservice geförderte Angel Valve Project wird von sechs Konsortialpartnern begleitet (BMT, Endosmart, Grabher Group, Lenzing Plastics, Universität Innsbruck, KG Linder und das Start-up Angel Valve unter Leitung von Prof. Dr. Werner Mohl). Das Konzept befindet sich aktuell noch in der Testphase. Ein klinischer Einsatz ist frühestens in zwei bis drei Jahren vorgesehen. Zur Beschleunigung der Entwicklung werden noch interessierte Investoren gesucht.

Am 06. Oktober, dem zweiten Symposiumstag stehen die Faserverbundwerkstoffe und der textile Leichtbau in den Bereichen Architektur, Automobil und Healthcare im Fokus. Anmeldungen zum Symposium können noch bis 30. September 2016 online vorgenommen werden.

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