Rückgänge in der Industrie sind Warnsignal für den Standort Tirol!

Rückgänge in der Industrie sind Warnsignal für den Standort Tirol!
Sparten-Geschäftsführer Oswald Wolkenstein und Spartenobmann Hermann Lindner (Bild: Die Fotografen)

Innsbruck (A) Das Jahr 2013 war für die Tiroler Industrie alles andere als einfach. „Wir haben uns nach dem Krisenjahr 2009 gut erholt. 2013 ist die abgesetzte Produktion aber erstmals um knapp vier Prozent eingebrochen“, zieht Hermann Lindner, Obmann der Sparte Industrie, Bilanz. Der Produktionswert ist damit von 10 Milliarden Euro (2012) auf 9,3 Milliarden Euro eingebrochen.

Die Ursache dafür liegt zum einen in der schwachen Nachfrage im Ausland. Die Exporte sind zum zweiten Mal in Folge eingebrochen. Von 6 Mrd. Euro 2012 auf nunmehr 5,5 Milliarden. Somit rutscht Tirol im Bundesländervergleich der Exportquoten um einen weitern Rang ab und ist nun auf dem vierten Platz.

Viele Wettbewerbsnachteile für die heimischen Unternehmen sind aber hausgemacht. Obmann Lindner dazu: „Die Wiener Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre hat vielen Branchen die Luft zum Atmen genommen. Die Betriebe kämpfen mit bürokratischen Hürden, hohen Abgaben, ausufernden Regulierungen, Verboten und Wettbewerbsnachteilen, die ausschließlich die heimischen Unternehmen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreffen.“

Mehr Wirtschaftsverständnis und Verfahren „mit Hausverstand“ erwartet sich die Industrie nach dem Start der Spartengespräche mit dem Land Tirol. „Die ersten Gespräche mit LH Günther Platter und der Landesregierung sind sehr gut und positiv verlaufen“, so Lindner. Jetzt erwarte man, dass sich das positive Wirtschaftsklima der Gespräche auch auf Ebene der Beamten und Sachverständigen in wirtschaftsfreundlichen und praxisnahen Verfahren(sabwicklungen) niederschlägt.

Etwa bei der Zusatzmaut im Unterinntal. „Die Maut benachteiligt unsere Unternehmen, die Politik in Tirol ist geschlossen gegen diese Maut und die EU hat ihre Förderung für den Basistunnel von 20 auf 40 Prozent verdoppelt“, kann Oswald Wolkenstein, Geschäftsführer der Sparte Industrie, die sture Haltung von BM Doris Bures in Sachen Unterinntalmaut nicht nachvollziehen.

Ein anderes Beispiel ist die Ausweisung von neuen roten Zonen in den Gefahrenzonenplänen. „Wir brauchen Raum für Erweiterungen“, hält Obmann Lindner fest. Bei gewidmeten Industriebetrieben sei es deshalb die Aufgabe des Landes, diese Unternehmen vor Naturgefahren zu schützen.

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte der Beschäftigtenstand mit 41.300 Mitarbeitern und 1.227 Lehrlingen gehalten werden. Obmann Lindner lässt allerdings keine Zweifel daran, dass die Einführung flexibler Arbeitszeiten ein Gebot der Stunde ist. „Wir müssen rasch und damit flexibel auf die Nachfrage unserer Kunden reagieren“, sagt Lindner. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind geschaffen worden, „jetzt liegt der Ball bei den Arbeitnehmervertretern“.

Für 2014 hat sich Lindner und die Tiroler Industrie zum Ziel gesetzt das hohe Niveau bei Produktionswert und Beschäftigten zu halten. „Dazu darf die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen auf keinen Fall zusätzlich gefährdet werden“, hält Obmann Hermann Lindner fest. Abwanderungen und Verlagerung dürfen in Tirol nicht zum Thema werden. „Deshalb sind alle Beteiligten gefordert in Tirol und in Österreich ein wirtschaftsfreundliches Klima zu schaffen“, schließt Lindner.

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