Mehr Wolken am Tiroler Gewerbehimmel

Mehr Wolken am Tiroler Gewerbehimmel
Spartengeschäftsführer Ludwig Kössler, Walter Bornett, GF KMU-Forschung Austria, und der Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk Georg Steixner (v. l.) machten auf die schwierige Wirtschaftslage aufmerksam.

Innsbruck (A) „Im ersten Halbjahr 2014 hatten die Tiroler Gewerbe- und Handwerksbetriebe – über alle Branchen hinweg betrachtet - deutliche Rückgänge zu verzeichnen. Diese rückläufige Entwicklung hielt in den investitionsgüternahen Branchen auch im 3. Quartal an.

Im Konsumgüterbereich war das 3. Quartal zwar auch durchwachsen, aber zumindest besser als vor einem Jahr“, resümiert Spartenobmann Georg Steixner. „Erfreulich ist, dass die Mehrheit der Betriebe für das 4. Quartal optimistisch ist. Das erklärt auch, warum laut Umfrage der Beschäftigtenstand in den kommenden drei Monaten im Tiroler Gewerbe und Handwerk fast unverändert bleiben wird“, freut sich der Gewerbeobmann als Vertreter der mit Abstand größten Arbeitgeber–Sparte im Land.

Laut Erhebung der KMU Forschung Austria, erläutert deren Chef Walter Bornett im Detail, sind die Auftragseingänge bzw. Umsätze im ersten Halbjahr 2014 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 2,9 Prozent gesunken (österreichweit um minus 2,4 Prozent). „In den investitionsgüternahen Branchen ist der durchschnittliche Auftragsbestand im Vergleich zum 3. Quartal 2013 um 3,8 Prozent gesunken. Im konsumnahen Bereich ist die Situation leicht rückläufig, aber immer noch besser als im Vergleichsquartal des Vorjahres“, berichtet Bornett.

Ausblick 4.Quartal
Per Saldo (Anteil der Betriebe mit positiven abzüglich negativen Erwartungen) überwiegen im Hinblick auf die Entwicklung im 4. Quartal die optimistischen Einschätzungen um drei Prozentpunkte. Im Vergleich zum Vorquartal hat der Optimismus zugenommen.

Zum Personalbedarf für den Zeitraum Oktober bis Dezember 2014
11 Prozent der Betriebe wollen den Beschäftigtenstand um durchschnittlich 10,6 Prozent erhöhen, 83 Prozent der Betriebe haben vor, den Personalstand konstant zu halten und 6 Prozent der Betriebe planen, die Zahl der Mitarbeiter um durchschnittlich 30 Prozent zu verringern. Im Durchschnitt ergibt sich daraus eine geplante Verringerung des Beschäftigtenstandes um 0,1 Prozent, womit der Personalbedarf etwas unter dem Niveau des Vergleichsquartals des Vorjahres liegt. Aufgrund dieser Entwicklung beharrt das Tiroler Gewerbe und Handwerk mehr denn je auf einer spürbaren Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

„Unter anderem ist uns eine baldige Erhöhung und Fortführung des Handwerkerbonus über 2015 hinaus ganz wichtig!“, so Handwerkerobmann Georg Steixner. Im Internet unter www.handwerkerbonus.gv.at sind alle Details samt Antragsformular leicht zugänglich gemacht. Die derzeit – leider – noch geringe Förderung löst trotzdem beträchtliche Investitionen aus und drängt den Pfusch doch etwas zurück. Mehr Sozialabgaben und Steuereinnahmen von derartigen geförderten Aufträgen sind für den Staat insgesamt ein Vorteil. Die Mehreinnahmen übersteigen die Förderhöhe, wie viele andere Förderaktionen bewiesen haben. Aus diesem Grunde fordert das Tiroler Gewerbe und Handwerk, dass das Fördervolumen nicht mit 10 Mio. Euro bzw. 2015 mit 20 Mio. Euro gedeckelt bleibt, sondern mit mehr Budget ausgestattet wird. Nach deutschem Vorbild sollte auch die Förderhöhe auf 1.200 Euro erhöht werden und zudem der gesamte Handwerkerbonus über das Jahr 2015 hinaus mehrere Jahre fortgesetzt werden. „Wir sind froh“, so Steixner, „dass der Handwerkerbonus eingeführt wurde, für die gewünschte Wirkung als kleine Konjunkturstütze, insbesondere aber als Gegenmaßnahme gegen die Schattenwirtschaft, gehört diese Förderaktion wie gefordert ungedeckelt erhöht und längerfristig fortgesetzt.“

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