GF Piping Systems trotz konjunkturellem Gegenwind mit starker Performance im Geschäftsjahr 2019

GF Piping Systems trotz konjunkturellem Gegenwind mit starker Performance im Geschäftsjahr 2019
Headquarters, GF Piping Systems, Schaffhausen (CH) (Foto: Roger Frei)

Schaffhausen (CH) Die Weltwirtschaft wurde in der ersten Hälfte des Jahres 2019 von den geopolitischen Unsicherheiten beeinflusst, was sich in der zweiten Jahreshälfte akzentuiert hat. Die Handelskonflikte zwischen den USA und China, die langwierigen Brexit-Diskussionen, die anhaltenden Konfrontationen im Nahen Osten und insbesondere der grundlegende Wandel in der Automobilbranche führten zu konjunkturellem Gegenwind. Als Konsequenz dieser Unsicherheiten verschlechterte sich die Stimmung in wichtigen Industrien und Märkten, was zu einem schwierigeren Umfeld für GF führte.

Der Umsatz von GF belief sich auf CHF 3'720 Mio. (2018: CHF 4'572 Mio.), was einem Rückgang von 18,6% entspricht. Die Entwicklung ist vor allem auf den proaktiven Rückzug von GF Casting Solutions aus dem europäischen Automobil-Eisenguss sowie auf negative Währungseffekte von CHF 88 Mio. zurückzuführen. Organisch ging der Umsatz um 4,1% zurück. Der organische Rückgang in der zweiten Jahreshälfte verlangsamte sich auf 2,5%, gegenüber 5,5% im ersten Halbjahr 2019. Während GF Piping Systems organisch um 1,3% wuchs, ging der Umsatz von GF Casting Solutions und GF Machining Solutions organisch um 9,7% bzw. 7,5% zurück. In Nord- und Südamerika konnte GF den Umsatz steigern, während die Märkte in Europa und Asien ein geringeres Umsatzvolumen verzeichneten.

Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich auf CHF 281 Mio. vor Einmaleffekten, verglichen mit CHF 382 Mio. im Jahr 2018. Dies entspricht einer EBIT-Marge (ROS) von 7,6% (2018: 8,4%). Unter Berücksichtigung von Einmaleffekten in der Höhe von CHF 46 Mio. im Zusammenhang mit eingeleiteten Strukturanpassungen bei GF Casting Solutions belief sich der EBIT auf CHF 235 Mio. (EBIT-Marge 6,3%).

Die Rendite auf das investierte Kapital (ROIC) betrug 12,4%. GF Piping Systems erreichte einen bemerkenswerten ROIC von 26,1%.
Infolge der Devestition bei GF Casting Solutions sank die Anzahl Mitarbeitender zum Jahresende auf 14'678 (2018: 15'027).

Der Reingewinn von GF nach Minderheiten belief sich auf CHF 173 Mio. gegenüber CHF 281 Mio. im Jahr 2018. Der freie Cashflow vor Akquisitionen lag bei CHF 137 Mio. und somit CHF 10 Mio. unter dem Vorjahresniveau. Der Gewinn pro Aktie belief sich auf CHF 42 im Vergleich zu CHF 69 im Jahr 2018. Der Verwaltungsrat wird an der kommenden Generalversammlung die Ausschüttung einer Dividende per Aktie von CHF 25 auf hohem Vorjahresniveau vorschlagen. GF ist im Markt gut positioniert, der Fokus auf weniger zyklische Marktsegmente hat die Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Abschwächungen erhöht. Diese Anstrengungen werden in den kommenden Jahren fortgesetzt.

GF Piping Systems
GF Piping Systems wuchs organisch um 1,3% und konnte den Umsatz mit CHF 1'802 Mio. auf dem Vorjahresniveau halten. Wechselkursschwankungen schmälerten den Umsatz um CHF 45 Mio. Alle drei Geschäftsfelder, Versorgung, Industrie und Haustechnik, erzielten ein starkes Ergebnis in Europa, während die asiatischen und US-Märkte unter den anhaltenden Handelsspannungen litten. China lag leicht unter dem Vorjahresniveau, da grosse Infrastrukturprojekte wie das Programm zum Umstieg von Kohle auf Gas weiterhin auf Eis liegen.
Das Betriebsergebnis lag bei CHF 214 Mio. (2018: CHF 217 Mio.), die EBIT-Marge bei starken 11,9% und somit auf Vorjahresniveau. Der kontinuierliche Übergang zu höherwertigeren Geschäftsfeldern unter verstärktem Einsatz digitalisierter Lösungen trägt Früchte. Die Nachfrage nach Lösungen für sauberes Wasser bleibt weiterhin hoch. Das vorisolierte Cool-Fit-System für den Transport von Kühlmedien verzeichnete ein hohes Wachstum. Das System erfuhr eine starke Nachfrage von Rechenzentrum-Betreibern sowie anderen Industriekunden.

GF Casting Solutions
Die Performance von GF Casting Solutions war 2019 vor allem durch den strukturellen Wandel und durch Marktturbulenzen in der europäischen Automobilindustrie geprägt. Um die Wettbewerbsfähigkeit in diesem neuen Umfeld sicherzustellen, hat die Division zügig umfassende strukturelle und operative Massnahmen umgesetzt. Die Devestition der Eisengiesserei in Herzogenburg (Österreich) mit negativen Einmalkosten von CHF 9 Mio. und die teilweise Verlagerung des Standorts Werdohl (Deutschland) mit Kosten in der Höhe von CHF 37 Mio. führten im Jahr 2019 zu einmaligen Gesamtkosten von CHF 46 Mio.
Das neue Leichtmetall-Druckgusswerk von GF Linamar in den USA ist mit seinen Fertigungsmöglichkeiten für Leichtbaukomponenten gut positioniert und konnte mehrere Grossaufträge gewinnen. Der hohe Auftragsbestand machte bereits eine Erweiterung des Betriebs erforderlich, die im Juni 2019 abgeschlossen werden konnte. Die Anlaufkosten für die neuen Aufträge hatten erhebliche Auswirkungen auf das Ergebnis und beliefen sich auf CHF 16 Mio. für das gesamte Jahr 2019.
Bereinigt um Devestitionen (CHF 633 Mio.) sank der Umsatz organisch um 9,7% auf CHF 949 Mio. Hauptgrund dafür ist der deutliche Rückgang der Automobilproduktion in Deutschland
(-7%) und China (-8%).

Das Betriebsergebnis vor Einmaleffekten ging in der Folge auf CHF 22 Mio. zurück (2018: CHF 86 Mio.), was zu einer EBIT-Marge von 2,3% führte. Unter Berücksichtigung von Einmaleffekten in der Höhe von CHF 46 Mio. im Zusammenhang mit eingeleiteten Strukturanpassungen belief sich das EBIT auf CHF -24 Mio. (EBIT-Marge -2,5%).

Die strategische Transformation, einschliesslich der Anpassung der Präsenz in Europa und der Verschiebung in neue Marktsegmente wie Luftfahrt und Energie, ist auf Kurs. Sie dürfte 2021 abgeschlossen werden.

GF Machining Solutions
Im zweiten Halbjahr 2019 ging die Nachfrage nach Investitionsgütern in Europa – angeführt von Deutschland –, aber auch in den USA zurück. Die chinesischen Märkte für Werkzeugmaschinen blieben auf dem niedrigen Vorjahresniveau.

GF Machining Solutions erzielte einen Umsatz von CHF 972 Mio., was im Vergleich zum Vorjahr einem organischen Rückgang von 7,5% entspricht. Am stärksten betroffen waren die Standorte in China und Westeuropa, während die Division in den USA aufgrund ihrer starken Position in der Luftfahrt sowie in der Medizintechnik sogar wachsen konnte. Dank ihrer Innovationen und der konsequenten Fokussierung auf die definierten strategischen Marktsegmente konnte die Division den nordamerikanischen Markt deutlich übertreffen.

Der Umsatzrückgang und die geringere Auslastung der Produktionskapazitäten wirkten sich auf das Betriebsergebnis aus. Dieses ging von CHF 88 Mio. auf CHF 57 Mio. zurück, was zu einer EBIT-Marge von 5,9% führte. 2018 lag diese mit 8,3% noch um einiges höher.
Innovationen auf dem Gebiet neuer Technologien wie Lasertexturierung oder additive Fertigung erfreuen sich weiterhin einer hohen Kundennachfrage (2019: +41%).
Die Inbetriebnahme des neuen Innovations- und Produktionszentrums für die Fräsbearbeitung in Biel/Bienne (Schweiz) wurde erfolgreich abgeschlossen. Der Schwerpunkt auf operative Exzellenz und Innovation wird der Hauptantrieb für die weitere Entwicklung der Division bleiben.

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