Fusion macht UNIQA Österreich zur heimischen Nummer Eins

Fusion macht UNIQA Österreich zur heimischen Nummer Eins
Hartwig Löger, Vorstandsvorsitzender von UNIQA Österreich

Wien (A) Der Zusammenschluss der drei Einzelversicherungen (Raiffeisen Versicherung, Salzburger Landes-Versicherung und FinanceLife) mit UNIQA Österreich macht aus der Assekuranz den unangefochtenen Platzhirsch in Österreich. "Wir haben durch die Fusion die stärkste Einzelversicherung in Österreich ins Leben gerufen. Die Bündelung unserer Kräfte spiegelt sich auch im Marktanteil, der bei rund 22 Prozent liegt, deutlich wider", freut sich Hartwig Löger, Vorstandsvorsitzender von UNIQA Österreich. "Die Konzentration der Kräfte ist ohne großes Aufsehen und mit großer Ruhe über die Bühne gegangen. Sowohl die Kapital- als auch die Kostenbasis, aber vor allem die Verbindung aller Vertriebswege und des Kundenservice innerhalb Österreichs, werden dadurch gestärkt", so der UNIQA Österreich-Chef weiter.

UNIQA Österreich erwirtschaftete im vergangenen Jahr eine verrechnete Prämie von 3,6 Milliarden Euro. Das entspricht einem Minus von 6,5 Prozent. Kurt Svoboda, Finanz- und Risikovorstand von UNIQA: "Der Grund für den Rückgang ist eine im Sinne des Kunden bewusst gewählte Strategie. Wir haben 2016 keine Einmalerläge in der Lebensversicherung mehr angeboten, weil das Produkt weder für unsere Kunden noch für unsere Aktionäre vorteilhaft ist. Die Prämie exklusive Einmalerlag verzeichnete 2016 einen Anstieg von 1,1 Prozent gegenüber 2015. Um das Wachstum weiter anzukurbeln arbeiten wir an einem neuen IT-System. Das erste daraus hervorgehende Produkt werden wir 2018 auf den Markt bringen."

Das verrechnete Prämienvolumen in der Krankenversicherung stieg 2016 um 3,8 Prozent auf 956 Millionen Euro. Damit manifestiert UNIQA Österreich die eindeutige Marktführerschaft bei privaten Krankenversicherungen in Österreich. Die Sparte war und bleibt somit absoluter Ertragsbringer. Das verrechnete Prämienvolumen in der Schaden- und Unfallversicherung stieg mit 1,6 Milliarden Euro um 1,8 Prozent gegenüber 2015. In der Schaden- und Unfallversicherung entwickelte sich das Kfz-Haftpflichtgeschäft, das einen Großteil der Prämie ausmacht, positiv. Etwas durchwachsen verlief das Kfz-Kasko-Geschäft. Die verrechnete Prämie in der Lebensversicherung sank um 22 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Grund dafür ist, dass das Einmalerlagsgeschäft 2016 nicht mehr angeboten wurde.

1,5 Millionen Kunden von UNIQA Österreich erhielten im Jahr 2016 insgesamt Leistungen in Höhe von 2,7 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von 8,9 Prozent. Löger: "Das ergibt sich daraus, dass wir vor allem in der Schaden- und Unfallversicherung ein Jahr ohne großen Naturkatastrophen hatten."

Ergebnis vor Steuern 2016 bei 232 Millionen Euro
Das Ergebnis vor Steuern kam 2016 bei 232 Millionen Euro zu liegen. UNIQA Österreich ist somit die profitabelste Gesellschaft am Markt. Der Return on Sales - das Verhältnis zwischen dem Ergebnis und der Prämie - in Höhe von deutlich über 6 Prozent belegt, dass UNIQA Österreich im heimischen Spitzenfeld rangiert. Die Kostenquote kletterte im Vergleich zum Vorjahr von 16,8 auf 20 Prozent.

"Das zeigt einerseits die getätigten Investitionen vor allem in die Digitalisierung des Geschäftsmodells und ist andererseits auch auf den Verkaufsstopp der Einmalerläge in der Lebensversicherung zurückzuführen", so Löger. Der Startschuss für die komplette Erneuerung der IT-Landschaft wurde ebenfalls 2016 gegeben. "Unsere Kunden wünschen sich neben qualitativer Beratung auch verstärkt Services und moderne Kommunikationswege", so Löger. Deswegen hat UNIQA Österreich an vielen Stellschrauben gedreht.

UNIQA Österreich ist seit vielen Jahren Vorreiter im Bereich der Produktentwicklung. So bietet die Gesellschaft einen Kfz-Telematiktarif an, der bereits von über 40.000 zufriedenen SafeLine-Kunden genutzt wird. Punkten kann die Assekuranz auch mit der Unwetterwarnung, die bereits 65 Millionen Mal verschickt wurde. Über 500.000 Haushalte nutzen dieses Service, das gemeinsam mit dem Partner UBIMET bereitgestellt wird. "Unsere Service-Angebote werden wir in den nächsten Jahren vor allem im Bereich der Gesundheitsvorsorge weiter deutlich ausbauen", konstatiert Löger.

Ergänzend entwickelt UNIQA Österreich derzeit eine neue Mobile App, die eine Gesamtlösung von der Schaden- und Leistungsabrechnung bis zur Vertragsübersicht bieten wird. Auch für die Berater wird es eine neue Softwarelösung geben. Löger: "Wir arbeiten daran, die Bedarfserhebung, die mit in Krafttreten von IDD (eine EU-Richtlinie, die für mehr Konsumentenschutz steht) umfangreicher wird, für unsere Berater moderner zu gestalten. Die persönliche Beratung ist und bleibt unsere Kernkompetenz und das Herzstück von UNIQA Österreich. Deswegen suchen wir auch 2017 rund 200 neue Kundenberater."

Online-Produktpalette weiter ausbauen
Neben der Beratung spielt auch der Online-Produktverkauf eine zunehmend wichtigere Rolle. Löger: "Zwar werden aktuell erst 5 Prozent unserer Produkte über die Website verkauft, trotzdem wollen wir hier weiter punkten." Insgesamt wurden 2016 rund 13.650 Versicherungen online verkauft. Die Neuprämie, die durch den Online-Verkauf 2016 erzielt werden konnte, liegt bei rund einer Million Euro. Derzeit hat UNIQA Österreich mehr als 30.000 Online-Verträge im Bestand. Das beliebteste Online-Produkt ist die Reiseversicherung gefolgt von der privaten Krankenversicherung. Pro Jahr greifen rund 1,1 Millionen Menschen auf die Website zu.

3,5 Millionen Kunden
UNIQA Österreich betreut insgesamt 3,5 Millionen Kunden, rund 1,1 Millionen davon sind dem Bankenvertrieb zuzurechnen. Klaus Pekarek, Vorstand für den Bankenvertrieb von UNIQA Österreich: "Durch die rechtliche Eingliederung der Raiffeisen Versicherung in UNIQA Österreich ist die Zusammenarbeit noch enger und effizienter geworden. Die Verschmelzung ist im Hintergrund über die Bühne gegangen, sodass unsere Vertriebspartner und Kunden so gut wie nichts davon gespürt haben."

Die Raiffeisen Versicherung steht für den führenden Bankenversicherer in Österreich und bleibt als Vertriebsmarke weiterhin erhalten. Versicherungen werden ausschließlich über die Raiffeisenbanken verkauft. Die Kooperationsvereinbarung, die 2012 mit den Raiffeisen-Landesbanken abgeschlossen wurde, sichert in den einzelnen Sparten Exklusivität beim Verkauf der Versicherungen zu. "Diese Vereinbarung wurde erst kürzlich bis Ende 2022 verlängert", freut sich Pekarek. Das erste völlig neue Produkt, das im Rahmen der neuen UNIQA Insurance Plattform, also der IT-Erneuerung, spätestens 2018 implementiert werden wird, ist eine Fondsgebundene Lebensversicherung für den Bankenvertrieb.

Parallel dazu wird auch die neue klassische Lebensversicherung mit einem Garantiezins von null Prozent und einer 100-prozentigen Kapitalgarantie auf die Nettoprämie angeboten werden. Im Jahr 2016 wurden über alle Vertriebsschienen von UNIQA Österreich (Exklusiv-, Banken- und Maklervertrieb) rund 114.800 neue klassische Lebensversicherungen mit einem Prämienvolumen in Höhe von 74,9 Millionen Euro verkauft. Das entspricht gemessen an der Prämie einem Plus von 6 Prozent gegenüber 2015.

Solide Kapitalausstattung und Ausblick
Besonders solide fiel 2016 die Kapitalausstattung von UNIQA Österreich aus. Das aktive Kapitalmanagement der vergangenen Jahre macht sich bezahlt. Die Ökonomische Solvenzquote, eine wichtige Kennziffer, die Ansprüche der Versicherungsnehmer sowie die möglichen Risiken einer Versicherung bei ungünstigem Geschäftsverlauf absichert, lag 2016 bei 225 Prozent. "Die Aufsicht schreibt vor, dass Versicherungen bei dieser Quote solide über 100 Prozent liegen müssen. Wir sind deutlich darüber und somit sehr sicher aufgestellt", freut sich Finanz- und Risikovorstand Svoboda. Für das kommende Jahr erwartet das UNIQA Österreich Management ein stabiles Ergebnis vor Steuern auf dem anhaltend gleich hohen Niveau wie 2016. Svoboda: "Ich wünsche mir, dass wir das angepeilte Ergebnis ausschließlich aus dem operativen Geschäft erwirtschaften."

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