Exportrisiken wirksam kontrollieren

Exportrisiken wirksam kontrollieren

Chur (CH) Die Risikoexposition von Schweizer Unternehmen im Exportgeschäft hat deutlich zugenommen. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sichern diese Risiken aber nur ungenügend ab.

Eine Studie unter der Leitung der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur hat untersucht, wie international erfolgreiche KMU Exportrisiken kontrollieren. Aus diesen Erkenntnissen sind ein Leitfaden und ein kmu-taugliches Instrument zum Management von Exportrisiken entstanden.

Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat vielen Schweizer KMU deutlich gemacht, dass das Risiko im Exportgeschäft grösser geworden ist:

Währungsverluste reduzieren die Margen beim Absatz an ausländische Kunden.
Konjunktureinbrüche lassen die Umsätze in ausländischen Märkten schwinden.
Unruhen und Streiks behindern den Vertrieb von Produkten.
Ausländische Konkurrenten kopieren die eigenen Technologien.
Überschwemmungen und Stürme verzögern Transporte.

Dies sind Beispiele von Risiken, die Schweizer Unternehmen im Exportgeschäft erleben. Die Frage ist, wie man mit solchen Risiken umgeht, um sie unter Kontrolle zu halten und das Unternehmen nicht zu gefährden. Eine Studie unter der Leitung der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur und unter Mitwirkung von Switzerland Global Enterprise (vormals Osec), PostFinance, Extramet, Rieter Machine Works, Contrinex und der Hochschule für Wirtschaft Freiburg ist dieser Frage nachgegangen. Sie hat untersucht, wie international erfolgreiche Schweizer KMU mit Exportrisiken umgehen und die daraus entstehenden Erkenntnisse in einem Leitfaden zum Exportrisiko Management zusammengefasst.

Der Leitfaden stellt den Prozess des Exportrisikomanagements in fünf Schritten dar. Als erstes bestimmen die Unternehmen jene Exportgeschäfte, die für ihren Erfolg kritisch sind. In einem zweiten Schritt analysieren sie diese Geschäfte bezüglich der zu erwartenden Gewinne und Verluste. Als drittes positionieren sie die Exportgeschäfte in einer Risikomatrix, die aufzeigt, wie gross die Risikoexposition des Unternehmens insgesamt ist. Viertens werden Massnahmen getroffen, um die kritischen Risiken abzusichern. Der fünfte Schritt besteht darin, die Risiken zu beobachten und - sollten sich die Gefahrenpotentiale für das Unternehmen verändern - die Kontrollmassnahmen entsprechend anzupassen.

International erfolgreiche Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie diese Schritte systematisch durchlaufen. Dabei beziehen sie verschiedene Risikoarten in Exportentscheidungen ein, wägen die Chancen und Risiken der Exportgeschäfte sorgfältig gegeneinander ab und fällen ihre Entscheidungen basierend auf aktuellen Informationen. Sie institutionalisieren das Risikomanagement im Unternehmen und sensibilisieren die Mitarbeitenden im Umgang mit Risikopotentialen.

Der Leitfaden bietet eine detaillierte Anleitung im Umgang mit Exportrisiken und stellt ein Instrument zur Verfügung, mit dem kleine und mittlere Unternehmen ihre Risikoexposition im internationalen Wettbewerb wirksam kontrollieren können. Die nächste Krise kommt bestimmt. Wichtig ist, dass man sich rechtzeitig darauf vorbereitet.

<media 9760>Leitfaden Exportrisikomanagenment</media>

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