Chefsache Industrie 4.0: Industrie 4.0 – eine konstruktive Kampagne, aber kein Werbe-Gag

Chefsache Industrie 4.0: Industrie 4.0 – eine konstruktive Kampagne, aber kein Werbe-Gag
v.l.n.r.: BECOM-Manager Roman Bock mit Roland Sommer, Geschäftsführer der „Plattform Industrie 4.0“, Sebastian Schlund, Stiftungsprofessor des BMVIT für Industrie 4.0 an der TU Wien, sowie den beiden BECOM-Geschäftsführern Johann Bock und Franz Klein.

Wien (A) „Die Kampagne ‚Industrie 4.0‘ hat bereits viel mehr geschafft, als bloß ein Werbe-Gag zu sein. Die Awareness der Öffentlichkeit und Politik für dieses zukunftsprägende Thema ist auf jeden Fall geweckt. Unternehmen setzen bereits kräftig um“, betonte Sebastian Schlund, Stiftungsprofessor des BMVIT für Industrie 4.0 an der TU Wien bei der jüngsten Ausgabe des Executive Formats „Chefsache Industrie 4.0“, die in den Räumlichkeiten von BECOM Electronics in Hochstraß bei Lockenhaus stattfand.

„Qualifizierung wird sicherlich langfristig der Schlüssel zur Umsetzung von Industrie 4.0 sein. Personal zu finden, das über Technologiewissen gepaart mit Anwendungsstärke verfügt, ist eine große Herausforderung. Besonders hier ist der laufende Austausch zwischen Lehre und Industrie wichtig“, so Schlund weiter vor Industrievertretern, die der gemeinsamen Einladung der Geschäftsführer von BECOM, Johann Bock und Franz Klein, sowie der Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Burgenland, Ingrid Puschautz-Meidl, folgten.

„Die Digitalisierung bietet für uns die Chance, unsere Effizienz und Qualität in der Produktion und in den vorgelagerten Prozessen zu steigern und somit die Wettbewerbsfähigkeit im globalen Kontext zu erhöhen. In weiterer Konsequenz können wir dadurch Arbeitsplätze sichern und sogar neue schaffen“, fasst Johann Bock, Geschäftsführer von BECOM Electronics, die Potentiale, welche die 4. industrielle Revolution für sein Unternehmen bringt, zusammen. Das burgenländische Unternehmen, das seit 1984 elektronische und elektromechanische Baugruppen und Geräte für die Industrie, den Automotive-Sektor, die Medizintechnik sowie seit einigen Jahren für E-Mobility und Sensorik entwickelt und produziert, beschäftigt zusammen mit den Standorten in Deutschland, Amerika, China und Ungarn 650 Mitarbeiter. „Durch den hohen Grad der Vernetzung verändert Industrie 4.0 unsere Arbeitswelten massiv und macht sie komplexer. Daher brauchen wir hochqualifizierte Fachkräfte, die uns weiterhin auf Kurs halten. Wir nehmen uns hier nicht aus der Pflicht und bilden diese Kräfte laufend selbst im Betrieb aus und weiter“, sagt Bock.

Humankapital als Erfolgsfaktor
„Da die digitale Transformation noch immer andauert und sich sogar beschleunigt, sind die langfristigen Auswirkungen auf Arbeit und Qualifizierung bestenfalls in Ansätzen absehbar. Sie werden sich je nach Branche, Berufsgruppe und Qualifikation auch massiv unterscheiden“, ergänzt Schlund, zu dessen Forschungsgebieten die Produktionsarbeit der Zukunft zählt. „Zukunftsprognosen im Bereich der Digitalisierung sind sehr spekulativ. Ziemlich sicher ist jedoch, dass Personal, das gleichzeitig IT-, Domänenexpertise und Umsetzungsstärke mitbringt, in Zukunft gefragter sein wird, denn je. Teilaspekte wie Datensicherheit, Privacy aber auch Datenauswertung kommen erweiternd hinzu“, ergänzt Sebastian Schlund, Stiftungsprofessor des BMVIT für Industrie 4.0 an der TU Wien.

Veränderte Geschäftsmodelle
Industrie 4.0 verändert allerdings nicht nur Prozesse und damit die Anforderungen an die Ausbildung, sondern schafft auch die Grundlage für komplett neue Lösungen und Geschäftsmodelle. „In der Ära der Digitalisierung weisen Geschäftsmodelle zunehmend disruptive Elemente auf. Unternehmen sind daher gefordert, nun neue Geschäftsmodelle umzusetzen – das betrifft große Unternehmen und KMU gleichermaßen. Zunehmend ist es nicht mehr entscheidend, die technologisch beste Lösung auf den Markt zu bringen, sondern das überzeugendste Gesamtkonzept zu entwickeln“, erläutert Roland Sommer, Geschäftsführer der „Plattform Industrie 4.0“.

BECOM-Produktionsleiter Joachim Supper und IT-Leiter Johann Katona präsentierten umgesetzte Beispiele zu Industrie 4.0-optimierten Prozessen für die Produktion von LED-Beleuchtungssystemen und -steuergeräten von Motorrädern und PKW sowie auch SMART-METERN, welche bereits im Einsatz sind.

An der von Chefsache Industrie 4.0-Initiator Rudolf J. Melzer moderierten Diskussion sowie der anschließenden Führung durch die Produktionshallen von BECOM beteiligten sich unter anderem der Geschäftsführer von Bossard Österreich, Kai von Buddenbrock, Braun-Lockenhaus-Geschäftsführer Jochen Joachims, der CEO von GGW Gruber, Johannes Riha, sowie der Geschäftsführer der trafomodern GmbH Christoph Blum.

Kurzinfo zu „Chefsache Industrie 4.0:
Die informelle Expertenplattform „Chefsache Industrie 4.0“ wurde Anfang 2014 von der Melzer PR Group gemeinsam mit Wirtschaftswissenschaftern und CEOs diverser betroffener Unternehmen gegründet. Ziel ist es, das Thema „Industrie 4.0“ bzw. „Internet der Dinge“ (IoT) in Österreich noch stärker zu einer „Chefsache“ zu machen, also den entsprechenden Informationsaustausch auf Geschäftsführerebene anzuregen und zu erleichtern. Zu den Executive-Roundtable-Gesprächen und Exkursionen laden der jeweilige „Host“ und die MPRG Vorstände und Geschäftsführer von führenden Industriebetrieben ein. Teilnehmende Unternehmen bis dato unter anderem: Andritz, BECOM, Bossard, Capgemini, Fraunhofer Research Austria, GGW Gruber, Jungheinrich, KBA Mödling, Mondi, NTT DATA, OMV, Palfinger, Prinzhorn, SAP, SCA, Schaeffler, Semperit, Weidmüller und andere mehr.

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