Bucher Industries mit robuster Geschäftsentwicklung 2020

Bucher Industries mit robuster Geschäftsentwicklung 2020

Niederweningen (CH) Im ersten Halbjahr ging die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen von Bucher Industries im Zuge der Ausbreitung von COVID-19 deutlich zurück. Ab der Jahresmitte kam es zu einer Erholung, die sich gegen Ende des Berichts­jahrs verstärkte. Auftragseingang und Umsatz blieben jedoch insgesamt rückläufig. Der Konzern erwartet eine Betriebsgewinnmarge leicht über dem Halbjahreswert und ein gegenüber Vorjahr entsprechend tieferes Konzernergebnis.
 

Nach einem ordentlichen Start ins Berichtsjahr mit einer soliden Nachfrage führte die Ausbreitung von COVID-19 zu massiven Verwerfungen. Es folgten schwierige Monate mit reduzierter Kundenaktivität, Ver­zögerungen und Unterbrüchen in der Lieferkette sowie Standortschliessungen. Ab Mitte Jahr setzte eine Normalisierung ein und alle Standorte waren wieder operativ. Gewisse Einschränkungen, insbesondere in der internationalen Reisetätigkeit, blieben bestehen, was vor allem Verkauf und Service im Anlagengeschäft für die Getränkeindustrie erschwerte. Dank einer starken Erholung des Landtechnikmarkts lag der Auftrags­eingang des Konzerns währungsbereinigt auf Vorjahresniveau. Der Umsatz lag trotz Stabilisierung ab Mitte Jahr unter dem rekordhohen Vorjahr. Der Konzern setzte diverse Massnahmen zur Sicherstellung der Rentabilität und der Liquidität um und verfügt weiterhin über eine solide Finanzlage. Für 2020 erwartet der Konzern eine Betriebsgewinnmarge leicht über dem Wert des Halbjahrs sowie ein gegenüber dem Vorjahr entsprechend rückläufiges Konzernergebnis.

Stärkung der Divisionen
Anfang Januar 2021 wurden zwei kleinere Akquisitionen mit einem Umsatzvolumen von insgesamt rund CHF 10 Mio. abgeschlossen. So erwarb Kuhn Group die Firma Khor Industrial Ltda., ein führender Hersteller von landwirtschaftlichen Anhängern wie Getreidewagen sowie von Primärboden­bearbei­tungsmaschinen in Brasilien. Die Produkte von Khor sind gut auf die Bedürfnisse der brasilianischen Produ­zenten abgestimmt und ergänzen die bestehende Palette von Kuhn Group in Brasilien. Bucher Unipektin baute mit der Übernahme der deutschen Merk Process GmbH die führende Marktposition im Nischenbereich der Vakuum-Bandtrockner-Technologie für die Nahrungsmittelindustrie weiter aus.

Turbulentes Geschäftsjahr mit positivem Ende
Der Landtechnikmarkt zeigte sich im Berichtsjahr wider­standsfähig. Nach den unsicheren Frühjahrsmonaten setzte ab Mitte Jahr eine starke Erholung ein. In Europa und Nordamerika waren die Marktbedingungen in der Milch- und Viehwirtschaft dank angemessener Produzentenpreise und staatlicher Unterstützung insgesamt zufriedenstellend. In Europa litt der Ackerbau­sektor unter rückläufigen Erntevolumen, präsentierte sich aber gesamthaft stabil. Das Einkommen der US-Landwirte stieg dank grosszügiger Direktzahlungen deutlich an. Zusätzlich sorgten gegen Ende der Berichts­periode kräftig ansteigende Preise für Feldfrüchte für neuen Optimismus. In Brasilien war die Geschäftslage weiterhin sehr gut. Insgesamt nahm der Auftragseingang von Kuhn Group stark zu, was unter anderem auf tiefe Händlerbestände zum Saisonende zurückzuführen war. Nach der temporären Stilllegung der Produktion in Frankreich im Frühjahr konnte die Division ab Mitte Mai wieder mit voller Kapazität produzieren und den Umsatzrückgang im weiteren Jahresverlauf sukzessive reduzieren. Dank diverser kurzfristiger Kosten­einsparungen und insbesondere auch niedrigerer Materialpreise sollte die Betriebsgewinnmarge 2020 das Niveau des Vorjahrs erreichen.

Gedämpfte Nachfrage trotz Erholung ab Mitte Jahr
Die Nachfrage nach Kommunalfahrzeugen schwächte sich im ersten Halbjahr 2020 deutlich ab. Ab Mitte Jahr erholte sie sich zwar wieder, blieb jedoch insgesamt unter dem hohen Vorjahreswert. Bei den Produktgruppen Müllfahrzeuge und Kanalreinigung sorgten grösse­re Aufträge für eine positive Entwicklung. Die Kehrfahrzeuge hingegen verzeichneten weniger Bestellungen und die Nachfrage nach Winterdienstgeräten war im Vergleich zum guten Vorjahr tief. Der Auftragseingang nahm entsprechend ab. Die Produktion von Bucher Municipal war stark beeinträchtigt durch die temporäre Schliessung von Standorten sowie Probleme in der Lieferkette. Ab Mitte Jahr waren alle Standorte wieder operativ, jedoch mit gewissen Einschränkungen und daraus resultierenden Ineffizienzen, insbesondere in Australien. In diesem schwierigen Umfeld sank der Umsatz der Division deutlich gegenüber dem sehr hohen Vorjahreswert. Die Betriebsgewinnmarge dürfte im mittleren einstelligen Bereich zu liegen kommen.

Stabile Nachfrage dank starker Erholung in zweiter Jahreshälfte
Die Nachfrage nach den Komponenten und Lösungen von Bucher Hydraulics brach im zweiten Quartal stark ein, weil Kunden ihre Produktion zeitweilig herunterfahren mussten. Ab der Jahresmitte setzte eine Erholung ein, die sich gegen Ende des Berichtsjahrs deutlich verstärkte und von den wichtigen Segmenten Landwirtschaft und Fördertechnik ange­führt wurde. Die Nachfrage nach Baumaschinen kam hingegen nur sehr zögerlich und auf tiefem Niveau zurück. Auch regional zeigte sich ein heterogenes Bild: China erholte sich früh und lag per Jahres­ende deutlich über dem Wert von 2019. In den USA wurde gegenüber dem tiefen Vorjahr ebenfalls ein An­stieg verzeichnet. In Europa fiel die Erholung zeitverzögert und schwächer aus. Insgesamt lag der Auftrags­eingang von Bucher Hydraulics auf Vorjahresniveau. Der Umsatz hingegen sank aufgrund der tieferen Nach­frage und der Pandemie-bedingten Schliessung einiger Standorte vor allem im ersten Halbjahr stark. Der Rückgang verringerte sich dann ab Mitte Jahr sukzessive. Die Division passte im Berichtsjahr die Kapazi­täten konsequent an die Auslastung an und initiierte Optimierungsmassnahmen. Sie rechnet mit einer im Jahresvergleich tieferen, jedoch weiterhin zweistelligen Betriebsgewinnmarge.

Nachfrageeinbruch mit langsamer Verbesserung ab Mitte Jahr
Nach dem ausserordentlich starken Vorjahr brach die Nachfrage nach den Anlagen der Division im ersten Halbjahr 2020 ein. Der massive Rückgang des öffentlichen Lebens in vielen Ländern führte zu einem signifikant tieferen Bedarf an Glasbehältern. Die Her­steller verschoben Projektverhandlungen und setzten Investitionsprogramme vorübergehend aus. Ersatzteile wurden hingegen stärker nachgefragt, da vermehrt in den Unterhalt bestehender Anlagen investiert wurde. Ab der Jahresmitte war eine langsame Verbesserung auf tiefem Niveau zu spüren. Insgesamt sank der Auftrags­eingang von Bucher Emhart Glass stark. Der Umsatz nahm gegenüber dem sehr guten Vorjahr eben­falls ab, wobei sich der Rückgang in der zweiten Jahreshälfte abschwächte. Die Division setzte diverse Massnahmen zur Kostenreduktion um. In China führte sie die Anpassung der Kapazitäten fort. Die Betriebs­gewinnmarge dürfte aus den aufgeführten Gründen im knapp zweistelligen Bereich liegen.

Sehr schwieriges Geschäftsjahr
Bucher Vaslin und Bucher Unipektin waren sehr stark von der Pandemie betroffen. Die Kunden verschoben Neu- und Ersatzinvestitionen und setzten stattdessen auf Unterhalt oder Nachrüstungen von bestehenden Anlagen. Zudem erschwerten Reisebeschränkungen den Verkauf sowie die Installation und Inbetriebnahme von Anlagen. Bucher Landtechnik verzeichnete einen sehr erfreulichen Geschäftsgang in einem resilienten Schweizer Landtechnikmarkt. Jetter spürte die rückläufige Nachfrage bei Bucher Emhart Glass und anderen Kunden. Gegen Ende des Berichtsjahrs zeichnete sich insgesamt eine leichte Nachfrageerholung auf tiefem Niveau ab. In diesem schwierigen Umfeld nahmen Auftragseingang und Umsatz von Bucher Specials deutlich ab. Dank diverser Kostensparprogramme dürfte die Betriebs­gewinn­marge im positiven Bereich bleiben, trotz einmaliger Restrukturierungskosten in Frankreich.

Aussichten 2021
Der Konzern erwartet, dass sich die wirtschaftliche Erholung langsam fortsetzen wird. Die Unsicherheiten dürften aber vor allem in der ersten Jahreshälfte anhalten. Den Aussichten unterliegt die Annahme, dass sämtliche Produktionsstandorte operativ bleiben. Kuhn Group rechnet mit einer positiven Entwicklung auf den wichtigsten Märkten, so insbesondere im Ackerbausektor wegen der hohen Preise für Feldfrüchte. In der Milch- und Viehwirtschaft könnten steigende Fütterungskosten zunehmend hemmend wirken. Insgesamt erwartet die Division für 2021 eine moderate Umsatzsteigerung. Die Betriebsgewinnmarge dürfte sich trotz steigender Materialkosten leicht erhöhen. Bucher Municial geht von einer ordentlichen Nachfrage aus. Die andauernde Pandemie und der Brexit sowie auch mögliche Sparmassnahmen aufgrund der hohen Staats­verschuldung könnten sich hemmend auswirken. In diesem Umfeld rechnet Bucher Municipal dank der ganzjährigen Konsolidierung von Spoutvac, Hersteller von Kanalreinigungsfahrzeugen in Australien, sowie der neu lancierten elektrifizierten Kehrfahrzeuge und Winterdienstgeräte mit einem moderaten Umsatz­anstieg. Die Betriebsgewinnmarge sollte aufgrund der verbesserten Produktionseffizienz zunehmen. Bucher Hydraulics erwartet eine weitere Erholung der Hydraulikmärkte. Die Division wird die initiierten Optimierungs­massnahmen konsequent fortführen und weiter in Innovation investieren. Entsprechend geht die Division von einer leichten Zunahme des Umsatzes und einer Betriebsgewinnmarge auf dem guten Niveau von 2020 aus. Bucher Emhart Glass sieht sich im laufenden Jahr mit anhaltenden Heraus­forderungen konfrontiert. Aufgrund von Projektverschiebungen dürfte die Auslastung im ersten Halbjahr 2021 tief sein. Für das Gesamtjahr geht die Division deshalb von einer Abnahme des Umsatzes und der Betriebsgewinnmarge aus. Bucher Specials erwartet, dass die Unsicherheiten aufgrund der Pandemie anhalten und zu Zurückhaltung im zyklischen Projektgeschäft führen. Die Division geht von einem leichten Umsatzwachstum und dank der eingeleiteten Kostensparmassnahmen von einer Betriebsgewinnmarge im mittleren einstelligen Bereich aus. Der Konzern rechnet insgesamt mit einem leichten Anstieg von Umsatz und Betriebsgewinnmarge sowie einem verbesserten Konzernergebnis.

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Bucher Industries AG

  Murzlenstrasse 80, 8166 Niederweningen
  Schweiz
  +41 43 815 80 80

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