18. Art Bodensee als internationaler Kunstmarktplatz in Dornbirn

  • 11.07.2018 13:47
18. Art Bodensee als internationaler Kunstmarktplatz in Dornbirn
Mit einer Arbeit des Tiroler Künstlers Elmar Trenkwalder setzt der Kunstraum Dornbirn einen skulpturalen Akzent auf der Art Bodensee 2018.

Dornbirn (A) 65 Galerien und Institutionen aus sieben Ländern und ein Publikum aus dem gesamten Vierländereck: Die Art Bodensee hat sich in den vergangenen Jahren zum internationalen Kunstmarktplatz entwickelt. Entspannter Kunstgenuss auf 5.000 Quadratmetern erwartet Sammler und Käufer auch bei der 18. Auflage vom 13. bis 15. Juli im Dornbirner Messequartier. Sonderschauen, ein Skulpturenschwerpunkt, Führungen und ein Kinderprogramm ergänzen das vielfältige Angebot an moderner und zeitgenössischer Kunst.

Namhafte Fixstarter und spannende Newcomer bei den Ausstellern machen die Art Bodensee heuer noch internationaler. In diesem Jahr stellen 65 Galerien und Institutionen im Dornbirner Messequartier aus. Neuzugänge gibt es bei den Galerien aus Spanien, Italien und Deutschland. Den Kunstsalon zeichnet eine Mischung aus heimischen und überregionalen Ausstellern und eine Vielfalt an Malerei und Zeichnung, Fotografie und Skulptur aus.

Hohe Wertschöpfung
Im Portfolio der Messe Dornbirn ist die Art Bodensee die internationalste Messe. 40 % der insgesamt 6.100 Besucher kamen im vergangenen Jahr aus Deutschland, 12 % aus Liechtenstein und 8 % aus der Schweiz. „In den 18 Jahren ihres Bestehens hat sich die Art Bodensee einen ausgezeichneten Ruf in der ganzen Region erarbeitet“, freut sich Messe-Geschäftsführerin Sabine Tichy-Treimel. „Als einzige Kunstmesse im Bodenseeraum ist sie für uns ein Alleinstellungsmerkmal und trägt wesentlich zur Bekanntheit des Messestandorts Dornbirn bei“, erklärt die Messe-Geschäftsführerin. Durch ihre Internationalität bringe die Art Bodensee auch eine hohe Wertschöpfung für die Region, betont Tichy-Treimel.

Die Übersiedelung der Art Bodensee in die neuen Messehallen der Architekten Marte.Marte hat dem Format viel positives Echo beschert. Die Besucherzahlen stiegen um zehn Prozent. Bei der Besucherbefragung erhielt die Messe die sehr gute Note 1,75. Besucher schätzen vor allem den Saloncharakter und die persönliche Atmosphäre der Verkaufsmesse.

Halb Business, halb Urlaub
Das besondere Flair der Art Bodensee und die Lage im Vierländereck schätzen auch die Aussteller. Seine Kundschaft sei international und kaufe auch gern international, sagt Victor Lope. Der Galerist aus Barcelona stellt jedes Jahr auf zehn Messen in acht Ländern aus und ist heuer bereits zum zehnten Mal in Dornbirn dabei. „Halb Business und halb Urlaub“ – das sei für ihn die Art Bodensee, bringt es Victor Lope auf den Punkt.

Für den Stuttgarter Galeristen Michael Sturm, lange Zeit im Fachbeirat der Messe, ist die Art Bodensee „kurz vor der Sommerpause, am Ende der Saison, das Tüpfelchen auf dem i“. „Die Art Bodensee ist ein Kleinod im Bodenseeraum“, sagt Sturm. Wichtig ist ihm, dass es sich um eine Verkaufsmesse handle. „Denn“, so Sturm, „jede Messe kann nur so gut bleiben, wie auch die Verkäufe gut bleiben.“

„Die Messe ist wichtig für Vorarlberg und ein toller Schauplatz, um auch Kunst aus anderen Regionen zu sehen“, sagt der Vorarlberger Galerist Maximilian Hutz. Zahlreiche Stammkunden nützen die Messetage für einen ausgiebigen Besuch. Aber auch Vernetzung und der Aufbau von neuen Kundenkontakten sind wichtige Faktoren für den Galeristen aus Lustenau.

Hellsbells
Inmitten der Präsentationen der Galerien sind Sonderschau und Installationen Attraktionen der Kunstmesse. Für die Art Bodensee realisiert das Künstlerinnenduo Gabriele Fulterer und Christine Scherrer die Installation „hellsbells. vanité. neijiaquan“. Der Titel spielt auf einen Hardrock-Songtext, auf barocke Architekturelemente und Vanitassymbole an sowie auf eine asiatische passive Kampftechnik. Auf der elliptisch geformten Glasfassade der Halle 10 streckt sich den Besuchern das Motiv einer geballten Faust, mit Ringen bewehrt, entgegen. Die aggressive Geste, mit roter Folie aufkaschiert auf dem zerbrechlichen Glas, ist zweideutig – zum Schlag geballt oder geschlossen einen inneren Kampf austragend?

Gabriele Fulterer (geboren 1967), stammt aus Vorarlberg und hat Bildhauerei am Mozarteum  Salzburg und an der Akademie der Bildenden Künste in Wien (Meisterklasse für Bildhauerei, Bruno Gironcoli) studiert.

Christine Scherrer (geboren 1967) stammt aus Salzburg. Sie hat Textiles Gestalten am Mozarteum Salzburg und Malerei und Konzept an der Universität für angewandte Kunst in Wien bei Ingeborg Strobl und Erwin Wurm studiert.

Gabriele Fulterer und Christine Scherrer kooperieren seit 2007. Bekannt geworden sind sie mit rauminstallativen und performativen Arbeiten sowie großformatigen, figurativen Wandmalereien im öffentlichen Raum.

Sonderschau mit textiler Installation
Als nicht-kommerzielle Institution wurde die Galerie Hollenstein – Kunstraum und Sammlung aus Lustenau – eingeladen, eine zentrale Fläche in der Halle 11 zu bespielen. Die Installation „Epoca 7“ ist die erste Kooperation der Vorarlberger Künstlerinnen Selina Reiterer und Daniela Fetz. Die zeitgemäße Auseinandersetzung mit textilen Techniken verbindet die beiden Künstlerinnen.

Ihr Interesse an der Materialität und Textur von Textilien hat Reiterer/Fetz in die Stoffarchive der Lustenauer Stickereien geführt. Bei ihrer Recherche suchten sie nach etwas Bewegtem, Organischem, Ungeordnetem – als Gegensatz zum linearen Modus der klassischen Stickereimuster. Ausgehend vom dabei entdeckten alten Stickmuster "Epoca 7"  entwerfen Reiterer/Fetz inmitten der Messehalle eine textile Landschaft als begehbaren Bereich. Mit Formen, Farben und abgehängten, hinter- und übereinander geschichteten Stoffbahnen schaffen sie Räume mit unterschiedlichen Atmosphären.

Ihre Installation „Epoca 7“ ist sowohl Kommentar zur Standardisierung von kreativen Produktionsprozessen, als auch Reaktion auf die spezifische, kleinteilige Architektur einer solchen Messe.

Selina Reiterer ist 1985 in Bregenz geboren und hat in Berlin und Paris studiert. In ihren Arbeiten bringt sie an der Schnittstelle von Kunst und Design traditionelles Handwerk, moderne digitale Technologien und intelligente Werkstoffe zusammen.

Die 1981 in Au im Bregenzerwald geborene Daniela Fetz hat Visuelle Kommunikation in Berlin studiert und die Fachhochschule Vorarlberg absolviert. Ihr künstlerisches Interesse gilt häufig der Neu-Ordnung und Visualisierung von Archiven. Die Umsetzung erfolgt in einer Mischung von analogen und digitalen Medien und Daten.

Zeitgenössische Skulptur
Der Kunstraum Dornbirn ist mit Skulpturen von zwei prominenten Tiroler Künstlern vertreten. Parallel zu seiner Ausstellung „Clubcannibal“ im Kunstraum zeigt Thomas Feuerstein auf der Messe das Edelstahl-Duroplast-Objekt „Deep and Hot“. Das Werk des 1968 in Innsbruck geborenen Konzept- und Medienkünstlers ist an der Schnittstelle von Wissenschaft und Philosophie angesiedelt. Der Ursprung des Lebens und Grundparameter der Existenz sind die großen Themen von Feuerstein, der Biotechnologie, Ökologie und Politik mit Literatur und Kunstgeschichte verbindet.

Eine Vorschau auf die Herbst-Ausstellung im Kunstraum bietet der Bronzeguss von Elmar Trenkwalder. Der 1959 geborene Künstler ist für seine monumentalen Keramikskulpturen bekannt. In den Objekten Trenkwalders verschmelzen architektonische Gebilde mit organischen Formen aus der Natur. Die Strukturen und überreichen Details der Skulpturen erinnern an prunkvolle Barockarchitekturen, an indische Tempel oder spätgotische Ornamente.

18. Art Bodensee in Dornbirn
Messe Dornbirn, Messeplatz 1, 6850 Dornbirn (Vorarlberg, AT)
Termin: 13. bis 15. Juli 2018, jeweils 11 bis 19 Uhr

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