1. Energieeffizienz-Netzwerk übertrifft Erwartungen

  • VKW
  • 17.06.2015 11:47
1. Energieeffizienz-Netzwerk übertrifft Erwartungen
(Foto: vkw)

Bregenz (A) Zwölf innovative Vorarlberger Betriebe waren vor drei Jahren angetreten, um im 1. Energieeffizienz-Netzwerk Österreichs gemeinsam ihren Energieverbrauch, den CO2-Ausstoß und die Energiekosten zu reduzieren. Die Bilanz: Mit 8,7 Prozent wurden alle Erwartungen sogar noch übertroffen.

Sechs Prozent weniger Energie und sechs Prozent weniger CO2-Emissionen – das war das erklärte Ziel, als sich zwölf Vorarlberger Betriebe 2012 zu Österreichs erstem Energieeffizienz-Netzwerk zusammenschlossen. Die Idee: im Kollektiv voneinander zu lernen und gemeinsam durch organisatorische Maßnahmen oder Investitionen Energie zu sparen.

Aufgrund der positiven Erfahrungen in der Schweiz und in Deutschland initiierte die Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW) im Frühjahr 2012 das 1. Energieeffizienz-Netzwerk Österreichs. In vierteljährlichen Treffen sollten sich die Mitglieder drei Jahre lang untereinander austauschen, Erfahrungen teilen und gemeinsam an Lösungen arbeiten, um hohen Energieverbrauch einzudämmen. Nach einer intensiven Monitorings- und Analysephase wurden schließlich verbindliche Ziele für das Netzwerk vereinbart.

Strom für 5.000 Haushalte
Innerhalb der Projektzeit konnte der Energieverbrauch der zwölf teilnehmenden Unternehmen um mehr als 8,7 Prozent oder 21,2 Gigawattstunden reduziert werden. Übertragen auf Strom entspricht das dem Verbrauch von rund 5.000 Haushalten. In Summe wurden 179 Maßnahmen umgesetzt. Die dafür getätigten Investitionen amortisieren sich innerhalb weniger Jahre. „Das 1. Energieeffizienz-Netzwerk Vorarlberg ist ein vorbildliches Beispiel dafür, wie wie Unternehmen in Eigeninitiative Verantwortung in der Energiefrage übernehmen, sich ambitionierte Einsparziele setzen und diese dann konsequent umsetzen“, so Dipl.-Ing. Helmut Mennel, Vorstandsmitglied des Netzwerkinitiators Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW). „Der Erfolg hat sich für alle teilnehmenden Unternehmen rasch eingestellt. Daher haben wir auch bereits ein Jahr nach dem ersten Netzwerk ein zweites initiiert. Solch beispielhafte und erfolgreiche Eigeninitiativen unserer Wirtschaft tragen dazu bei, dass sich Vorarlberg auch zukünftig als dynamisch wachsender Wirtschaftsraum in Europa behaupten wird“, so Mennel.

„Nicht nur ein Lippenbekenntnis“
„Der sorgsame Umgang mit Energie ist für Vorarlberger Betriebe nicht nur ein Lippenbekenntnis. Die Vorarlberger Wirtschaft übernimmt verstärkt Verantwortung in der Energie-Frage. Der Zusammenschluss mehrerer Unternehmen für einen intensiven Erfahrungsaustausch im Energiebereich ist die konsequente Fortsetzung des erfolgreich eingeschlagenen Wegs. Der Wirtschaftskammer Vorarlberg war es daher ein besonderes Anliegen, die Bildung dieses Netzwerkes aktiv zu unterstützen.
Anstatt Unternehmen mit Auflagen zu belasten, wird gezeigt, wie auf Basis der Eigeninitiative konkrete Resultate erzielt werden können. Die Erkenntnis: Ein verantwortungsvoller und betriebswirtschaftlich sinnvoller Umgang mit Energie kann auf ungezwungener Basis bestens funktionieren und Effizienzsteigerungen lassen sich ohne unnötige bürokratische Auflagen erreichen.
Herzliche Gratulation den Initiatoren dieses Netzwerks, der VKW, zu diesem tollen Erfolg und der Schaffung eines echten „Best-Practice-Beispiels“ nicht nur für Vorarlberg, sondern für ganz Österreich, so Mag. Marco Tittler, Leiter der wirtschafts- und technologiepolitischen Abteilung der Wirtschaftskammer Vorarlberg.

„Wertvolles Netzwerk geschaffen“
„Im Zuge der industriellen Revolution Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden entlang des Alpenrandes zahlreiche Textilbetriebe. Ursache dafür war die Nutzung der Wasserkraft für den Antrieb der neuen Produktionsmaschinen. Der sorgsame Umgang mit Energie beziehungsweise die ‚Energieeffizienz‘ hat in Vorarlberg also schon eine 200-jährige Tradition. Wo möglich, wird bei uns Wärme zurückgewonnen und mehrfach verwendet. Überschüssige Abwärme geben wir über ein eigenes Nahwärmenetz in unsere Nachbarschaft ab. Von Beginn an wurde der Energieverbrauch aus Kostengründen permanent optimiert. Heute geschieht dies verstärkt auch im Hinblick auf die anzustrebende Nachhaltigkeit. Wir sind immer an externem Know-how interessiert und geben eigene Erfahrungen gerne weiter. Das Energieeffizienz-Netzwerk zielt genau darauf ab und war eine ideale Plattform. Im Rahmen des Energieeffizienz-Netzwerks wurden bei den teilnehmenden Betrieben nicht nur Möglichkeiten der Energieoptimierung aufgezeigt, sondern durch persönliche Kontakte ein wertvolles Netzwerk geschaffen“, so Dipl.-Ing. Georg Comploj, Vorstandsvorsitzender der Getzner Textil AG.

„Bereits energiebewusst gewirtschaftet“
„Wir waren gespannt, ob das erste Vorarlberger Energieeffizienz-Netzwerk die gesetzten Ziele erreichen und wie das Netzwerk im Vergleich mit unseren bayerischen Netzwerken abschneiden wird. Anfangs standen unsere energietechnischen Berater vor keiner leichten Aufgabe, da die Netzwerkteilnehmer bereits energiebewusst gewirtschaftet haben. Umso mehr hat es uns gefreut, dass wir gemeinsam mit den Energieverantwortlichen in den letzten drei Jahren eine Vielzahl an weiteren Maßnahmen identifiziert und umgesetzt haben. So konnten im Mittel eine Energieeffizienzsteigerung von insgesamt 8,7 Prozent und eine CO2-Minderung von 8,3 Prozent erzielt werden. „Das sind 2,7 Prozent mehr als das gesetzte Ziel und sogar über sechs Prozent mehr als der Durchschnitt der Industrie mit 0,8 Prozent pro Jahr“, so Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Mauch von der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft (FfE) in München. Er hebt hervor: „Das 1. Energieeffizienz-Netzwerk Vorarlberg diente aufgrund des großen Erfolgs als Vorreiter für die Initiierung weiterer Netzwerke in anderen Regionen Österreichs.“ Die FfE begleitet das 2. Energieeffizienz-Netzwerk Vorarlberg sowie ein weiteres Netzwerk im Wiener Raum als energietechnischer Berater.

Komplettpaket für Unternehmen
„Auch nach dem offiziellen Projektabschluss werden wir den eingeschlagenen Weg gemeinsam mit den Unternehmen konsequent fortsetzen. In unserem Angebot an die Unternehmen gehen wir in Zukunft sogar noch einen Schritt weiter: Das Bundesenergieeffizienzgesetz stellt an die Unternehmen zusätzliche und vor allem hohe Anforderungen. Dieser Entwicklung werden wir mit unserem Angebot Rechnung tragen und die Unternehmen mit einem Komplettpaket bei allen notwendigen Zertifizierungen bzw. Audits unterstützen“, kündigt Helmut Mennel an.

Mitglieder des 1. Energieeffizienz-Netzwerk Vorarlberg
Getzner Textil AG
GIKO Verpackungen GmbH
Haberkorn GmbH
Hilti AG
Offsetdruckerei Schwarzach GmbH
Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co KG
Rudolf Ölz Meisterbäckerei GmbH & Co KG
Speedline Aluminium Gießerei GmbH
Vorarlberger Krankenhaus Betriebs GmbH
Russmedia GmbH
Rhomberg Bau GmbH
Vorarlberger Kraftwerke AG

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