Petre Ognjanovski – Der Mann fürs Feine mit dem Gespür für Wohndesign

Petre Ognjanovski – Der Mann fürs Feine mit dem Gespür für Wohndesign
Petre Ognjanovski – Der Mann fürs Feine mit dem Gespür für Wohndesign (Foto: Wolfgang Bauer)

Petre Ognjanovski ist einer von denen, die schon in jungen Jahren ein Unternehmen gegründet haben und zusätzlich mit dem Gespür für individuelles Wohnen und Design-Interieur ausgestattet sind. Er ist eben nicht nur der Mann fürs ‚Grobe‘, sondern auch fürs ‚Feine‘! Der Interior-Experte tauscht sich mit uns in der Reihe „Persönliches aus der Wirtschaft“ über sein Tun und Lassen in Sachen innovative Living Concepts, sein Liefer- und Montage-Unternehmen und seine Sammelleidenschaft aus.

Sie haben bereits mit 19 Jahren ein eigenes Unternehmen gegründet: Sentup – ein Liefer- und Montage-Unternehmen in Österreich. Wie kommt man auf die Idee, in so jungen Jahren ein Dienstleistungsunternehmen auf die Beine zu stellen?
Das Ganze war gar nicht geplant, sondern hat sich durch eine eigenartige Situation ergeben: Ich war bei einem Liefer- und Montage-Unternehmen beschäftigt, hatte bereits gekündigt und wollte sowohl meinen Bundesheerdienst aufnehmen als auch endlich verreisen. Eine Woche später kam ein Anruf, ob ich nicht als Montageleiter in eben diesem Montageunternehmen arbeiten wolle – und das entweder jetzt gleich oder gar nicht. Ich nahm mir eine kurze Bedenkzeit, denn eigentlich war das so gar nicht mein damaliger Lebensplan. Schlussendlich sagte ich zu, was dazu führte, dass ich während meiner Bundesheerzeit an den Wochenenden kontrollierte, ob alles lief und am Feld oft heimlich beruflich telefonierte. Damals gab es einfach nichts, was nicht möglich war!
Meine Eltern steckten damals ihre gesamten Ersparnisse in mich und meine neue Selbständigkeit - mit der Bedingung, das Begonnene durchzuziehen!
Ich finde es jedenfalls toll, dass es gerade heutzutage so viele junge Menschen gibt, die sich über ein Start-up wagen!

Haben Sie eine fundierte Ausbildung oder sind Sie ein Autodidakt?
Ich habe eine Lehre in Buch- und Medienwirtschaft absolviert.
Fast alles, was ich heute mache, habe ich mir selbst beigebracht. Mein unbändiges Interesse an dem, was ich tue, ist der Motor, der mich ständig antreibt.

Ihre ganze Leidenschaft gehört den Bereichen Design, Interior und Architektur. Was geht in Ihnen vor, wenn Sie einen leeren Raum betreten?
Schwierige Frage! Ich stelle mir alle Möbel vor und verschiebe sie mit meinen Augen. Größe und Dimension kann ich mir sofort ganz genau vorstellen. Wenn ich einen leeren Raum, den ich einrichten soll, betrete, weiß ich sofort, wo alles hinkommt. Das Ganze klappt auch mit Farben, Vorhängen, Lampen uvm.
Wenn in einem bereits eingerichteten Raum etwas nicht exakt nach meinen Vorstellungen passt, positioniere und wechsle ich bereits im Kopf aus.

Mit Ihren Living Concepts erfüllen Sie Designwünsche und richten u.a. Villen und Penthäuser für Manager, Unternehmer etc. ein. Sie sind der Mann, dem die Leute ihren Haus- oder Wohnungsschlüssel anvertrauen, um sich einige Zeit später im wahr gewordenen Wohntraum samt neuem Parkettboden und Design-Interieur wiederzufinden. Was ist für Sie der schönste Moment nach der Übergabe an den Kunden?
Auf jeden Fall die emotionale Reaktion – vor allem, wenn meine Kunden die Überraschungen sehen, die ich für sie vorbereitet habe! Ich verbringe sehr viel Zeit, um meine Kunden und ihre Vorlieben kennenzulernen. Für mich ist es das Schönste, wenn sie sich in meinem für sie kreierten Living Concept richtig daheim fühlen.

In Ihrem Beruf geht es viel darum, die Kundenbedürfnisse zu befriedigen. Wie leicht ist das noch in der heutigen Zeit?
Wenn man genug Zeit mit den Kunden verbringt und aufmerksam deren Wünsche wahrnimmt, ist es ganz easy. Vor allem gut zuhören ist die oberste Prämisse! Ich stelle mich komplett auf die Leute ein – so entstehen oft Bindungen und Freundschaften, die auch länger andauern.

Wie groß ist die derzeitige Nachfrage nach Ihrer kompletten Dienstleistung?
Der Trend zu Living Concepts stammt ja aus Amerika und Australien. Bei uns entwickelt sich der Markt erst. Die meisten Folgeaufträge entstehen aus Mundpropaganda. Ich erledige maximal ein bis zwei Projekte gleichzeitig, obwohl mein Team mittlerweile schon gewachsen ist. Ein wenig Wartezeit seitens der Interessenten muss schon eingeplant werden.
Ich möchte auch anmerken, dass wir zwar vor allem für Manager und Villenbesitzer arbeiten, es aber durchaus vorkommt, dass Studenten mit Low Budget anfragen und uns einen Auftrag zum Einrichten ihrer Studentenwohnung erteilen. Alles ist möglich!

Spannend ist auch, dass Sie selbst Lampen schweißen, Bilder für die Wand fotografieren und Möbel bauen. Erzählen Sie uns darüber!
Das sind eben meine vorher erwähnten Überraschungen, bei denen ich etwas Persönliches einbringen möchte. Zum Beispiel habe ich einmal ein grünes Tintenfleckenbild, das ich irgendwo gesehen habe, neu für ein Schlafzimmer interpretiert.
Meine Kamera ist sowieso immer mit dabei, wenn ich unterwegs bin, damit mir kein spezieller Schnappschuss entgeht. Auf meinen Selfmade-Überraschungen ist dann immer mein ganz persönlicher Fingerabdruck drauf.

Wenn Sie abends mit Ihrer Familie auf der Couch entspannen oder bei Freunden eingeladen sind: denken Sie dann manchmal, was man so alles im Raum noch perfektionieren könnte, oder schalten Sie komplett ab?
Diese Frage sollten Sie meiner Frau stellen! Sobald sie länger aus dem Haus ist, stelle und gestalte ich um! Kreativität kennt eben keine Pause! Für mich ist das überhaupt nicht anstrengend, da ich ein absolut design-verrückter Mensch bin! Meine Frau mag diese Überraschungen zu Hause übrigens auch.

Was war für Sie das verrückteste Erlebnis in Ihrer Berufslaufbahn?
Es passieren ständig verrückte Dinge! Bei Eröffnungsfeiern geschieht es schon einmal, dass die ersten Gäste schon im Obergeschoß eintreffen, während unten noch auf Hochdruck geschraubt und geputzt wird. Irgendwie geht sich dann doch immer alles aus, und Unmögliches wird mit meinem verrückten Team möglich!

Eines Ihrer Hobbies ist das Sammeln von Street Art. Passt ja perfekt zu Ihrem Beruf! Gibt es da ein Lieblingsstück, von dem Sie sich niemals trennen würden?
Das ist wirklich keine ideale Frage für einen Sammler! Eigentlich möchte ich keine meiner gesammelten Bilder und Objekte hergeben. Meine Lieblingsstücke verbinde ich immer mit einer Geschichte, einem Reiseerlebnis oder einer besonderen Emotion. In Amsterdam habe ich einmal meine Lieblingskünstlerin persönlich getroffen und ihr erzählt, dass ich ihre Bilder leidenschaftlich gerne sammle. Davon war sie so begeistert, dass sie mir ein Bild mit Widmung geschickt hat. Von diesem Stück werde ich mich sicher nie trennen!

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Sentup GmbH

  Hohlweggasse 30/GL2H, 1030 Wien
  Österreich
  +43 1 8906633-0

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