Ahoi in der Welt der digitalen Erlebnisse
- WIRTSCHAFTSZEIT | Viktoria Preining
- 08.02.2021 08:10
âDie Leute sollen ein Erlebnis haben und abgeholt werden, sie sollen Werbemittel nicht nur konsumieren, sondern auch eingebunden werden oder optimal mit ihnen interagierenâ, sagt JĂŒrgen Bogner, GeschĂ€ftsfĂŒhrer oder auch âKĂ€ptnâ â wie er sich selbst bezeichnet â von âBiteMe.digitalâ. Das Unternehmen, eine Kreativagentur, entwickelt innovative, digitale Erlebniswelten â von virtuellen Treffen auf einer Insel bis hin zu Spielen, die beispielsweise mittels Kopfbewegung gesteuert werden können. "Experience-Drivenâ ist der Begriff, der dem Unternehmen als Basis fĂŒr jede Kampagne dient.
Auf einem Segelboot in einer malerischen Inselwelt, dort traf die Wirtschaftszeit auf JĂŒrgen Bogner, den âKĂ€ptnâ, wie er sich selbst bezeichnet, von âBiteMe.digitalâ. NatĂŒrlich alles ganz coronakonform ĂŒber den Bildschirm. âNormale virtuelle Meetings sind langweilig, daher wollen wir den Leuten eine Erlebniswelt bietenâ, so KĂ€ptn Bogner.
Aber beginnen wir am besten mit der Grundidee der Firma. Den Ursprung nahm nĂ€mlich alles mit einem Goldfisch im Jahr 2016, der auch als Inspiration fĂŒr das Logo des Unternehmens herhalten musste.
Die Freiheitsstatue und der Goldfisch
âWenn wir mit unserem Handy durch die unendlichen Weiten des World Wide Web scrollen, dann vollbringt unser Daumen Höchstleistungen. Er legt einen Weg zurĂŒck, der ungefĂ€hr der Höhe der Freiheitsstatue entspricht, nĂ€mlich rund 100 Meter tĂ€glich und das bei einer Aufmerksamkeitsschwelle des Menschen die weit unter der eines Goldfisches liegt, nĂ€mlich bei maximal zwei Sekundenâ, so der KĂ€ptn. Keine guten Voraussetzungen fĂŒr Werbetreibende. Wie schafft man es trotz dieser schwierigen Bedingungen, dass der Inhalt dennoch bei den Menschen ankommt? Hier kommt âBiteMe.digitalâ ins Spiel. âDie Leute sollen etwas erleben und sich lĂ€nger mit einem Produkt auseinandersetzen, das ist unsere Visionâ, sagt JĂŒrgen Bogner. Wie das genau funktioniert? Der KĂ€ptn hat es uns erklĂ€rt: âDie Firma McSHARK beispielsweise war einer der First Mover in Europa als wir fĂŒr sie ein AR (Argumented Reality)-Game umsetzen durften, das auf Instagram den Spielerinnen und Spielern zur VerfĂŒgung gestellt wurde. Die potentiellen Kunden steuerten durch ihre Kopfbewegungen einen Hai. Ziel war es, möglichst viele Items zu fangen und dadurch auch am offiziellen Leaderboard eine Highscore zu ergattern. âWas gibt es Besseres fĂŒr eine Marke als wenn sich zigtausende Menschen so intensiv mit ihr auseinandersetzenâ meint der Jungunternehmer. âAuch ein digitales Fitnesscenter haben wir schon gebaut. Auf verschiedenen virtuellen Tischen werden Ăbungen erklĂ€rt und man wechselt von einem Tisch zum anderenâ, so der KĂ€ptn.
Aufgrund der Coronapandemie hat âBiteMe.digitalâ eine neue Sparte entwickelt. Mit âcatchMe.digitalâ wollen sie langweiligen virtuellen Meetings ein Ende bereiten. Das fĂŒhrt uns wieder zur Inselwelt zurĂŒck.
Die Karibikinsel oder die Disco im eigenen Wohnzimmer
Ein virtuelles Meeting kann aber nicht nur auf einer Insel stattfinden, sondern auch in einem Pub, einer Disco, im BĂŒro oder in einem Festsaal â âBiteMe.digitalâ kreiert so ziemlich alle Ărtlichkeiten, die man sich wĂŒnscht. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer des Meetings kann Informationen von sich hochladen â vom Foto bis zum LinkedIn-Profil â sodass man fĂŒr andere leichter erkennbar ist und dem Networking nichts mehr im Wege steht. Das Programm bietet auch die Möglichkeit von einem Tisch zum anderen zu wechseln, auf eine BĂŒhne zu gehen, ein Whiteboard zu erstellen, Paneldiskussionen zu starten oder sich einfach zu zweit zu unterhalten â wie im richtige Leben eben. Eine Chatfunktion rundet das Ganze ab. âWir hatten sogar schon Events, bei denen die Teilnehmer nach Ende der Veranstaltung noch zwei Stunden lĂ€nger geblieben sind. Man stelle sich einen Zoom-Call mit 70 Personen vor. Undenkbar, dass hier wer lĂ€nger bleibt als notwendigâ, so Bogner. â Wir sind mit unseren Ideen am Zahn der Zeit und verstehen es, die Menschen digital abzuholen. Wir sind innovativ, stark âerlebnisgetriebenâ und ermöglichen unseren Kunden wiederum ihre Kunden einzubinden, entweder als Agentur in der Umsetzung oder auch in beratender Funktion.
Wer ist der KĂ€ptn?
Hinter âBiteMe.digitalâ steht JĂŒrgen Bogner mit seinem vierköpfigen Team. Der gebĂŒrtige Steirer ist eigentlich Ingenieur fĂŒr Gartengestaltung und Landschaftsbau. Die AuĂenanlagen des Wiener Museumsquartiers beispielsweise sind sein Werk. Was ihm auf der Baustelle allerdings gefehlt hat, war die Kommunikation mit anderen Menschen, daher wechselte er 2001 in den Finanzvertrieb und baute innerhalb von zehn Jahren fĂŒnf VertriebsbĂŒros im In- und Ausland auf. Um mehr Farbe in sein Leben zu bekommen, eröffnete er nach 10 Jahren eine Event- und Social Media Agentur und legte zusĂ€tzlich als DJ auf diversen Events in Italien, Deutschland, Spanien und natĂŒrlich auch Ăsterreich auf. SpĂ€ter zog es den heute 41-JĂ€hrigen in ein gröĂere Werbeagentur. Diese baute er als Head of Digital Media und Kampagnenstratege viele Jahre erfolgreich mit auf und daraus entwickelte sich schlieĂlich âBiteMe.digitalâ. âMein Grundsatz ist, dass ich von jedem Menschen etwas lernen kann, ein Tag, an dem ich nichts Neues lerne, ist fĂŒr mich ein verlorener Tag. Ich bin ein Ă€uĂerst aktiver Mensch, kann KreativitĂ€t und Strategie sehr gut verbinden und bin sogar Links- und RechtshĂ€nder. Beste Voraussetzungen, um Ideen fĂŒr die Zukunft zu entwickelnâ, sagt Bogner.
biteme | JĂŒrgen Bogner
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Ăsterreich
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