25 Jahre Nachhaltigkeit – von Rio bis nach Wergenstein

25 Jahre Nachhaltigkeit – von Rio bis nach Wergenstein
Prof. Stefan Forster (ZHAW), Prof. Hans Hopfinger (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt), Andreas Züllig (Präsident hotelleriesuisse) und Dr. Christian Baumgartner (HTW Chur) stellen sich den Fragen der Teilnehmenden.

Chur (CH) Als Natur-Metropole ist Graubünden auf eine intakte Natur und gelebte Kultur angewiesen. Das aktuelle UN-Jahr des nachhaltigen Tourismus für Entwicklung 2017 hebt die Wichtigkeit der Nachhaltigkeit für den Tourismus hervor und bietet eine gute Gelegenheit auf 25 Jahre Nachhaltigkeit zurückzublicken und gleichzeitig den Weg in die Zukunft zu thematisieren.
 
Nachhaltigkeit steht für eine langfristige, ausgewogene Nutzung der Ressourcen, die ökologische, ökonomische und soziokulturelle Interessen gleichberechtigt berücksichtigt und betrifft deshalb alle Wirtschafts- und Lebensbereiche. Vor 25 Jahren wurde die Nachhaltigkeitsidee im Rahmen der UNO-Konferenz in Rio de Janeiro, Brasilien, lanciert. In Kooperation mit der Forschungsgruppe Tourismus und Nachhaltigen Entwicklung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW und mit dem Institut für Tourismus und Freizeit (ITF) der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur veranstaltet der Arbeitskreis Tourismusforschung der Deutschen Gesellschaft für Geographie seine Jahrestagung im Center da Capricorns im Bündnerischen Wergenstein. Rund 50 Forscherinnen und Forscher diskutieren seit Mittwoch wie es 25 Jahre nach Rio weitergehen kann. Sie fragen sich, wie Erreichtes gesichert und weiterentwickelt werden kann, wo die grössten Baustellen liegen und wie Nachhaltigkeit von reinen Werbebotschaften abgegrenzt werden kann.
 
Regionalität und Naturpärke
Als Konferenzauftakt gab Myriam Keller, Leiterin «Innovation & Research» bei Graubünden Ferien, den Teilnehmenden einen Überblick über den Tourismus in Graubünden und hob hervor: «Als Natur-Metropole möchte sich Graubünden als Pionier im nachhaltigen Tourismus positionieren.»
 
Passend zum Standort der Konferenz im Naturpark Beverin und im aktuellen Kontext der Lancierung einer Machbarkeitsstudie für den Internationalen Naturpark Rätikon gab es wissenschaftliche Beiträge zu verschiedenen Aspekten von Naturpärken mit Fokus auf Regionalität. Remo Kellenberger, Geschäftsführer Naturpark Beverin, erläuterte: «Nachhaltigkeit bedeutet auch, höhere Wertschöpfung durch 100% regionale Produkte zu generieren». Der Gast möchte mehr über die Region erfahren, in der er sich aufhält. Daher ist auch für Andreas Züllig, Präsident Hotelleriesuisse: «Regionalität die Chance für die Bündner Hotellerie».
 
Während die Konferenz zu angeregten und auch kontroversen Diskussionen darüber führte, wie man Nachhaltigkeit im Tourismus umsetzen kann, sieht Dr. Christian Baumgartner, Lehrbeauftragter an der HTW Chur, optimistisch in die Zukunft: «Hoffentlich braucht es bald keine Nachhaltigkeitskonferenzen mehr, weil Nachhaltigkeit selbstverständlich geworden ist.»
 
Heutige Themen der Konferenz, welche mit einer Exkursion für die internationalen Teilnehmenden in der Region Viamala abschliesst, sind Mobilität und Klimawandelanpassung im Tourismus.
 
Kompetenzzentrum für Tourismusentwicklung

Das Institut für Tourismus und Freizeit (ITF) ist das Kompetenzzentrum für Tourismusentwicklung im Kanton Graubünden. Das ITF ist thematisch breit aufgestellt, um dem umfassenden Aus- und Weiterbildungsauftrag gerecht werden zu können. In Forschung und Dienstleistung sind wir zufolge der zunehmenden Spezialisierung fokussiert und bearbeiten die Themen Entwicklung und Management von touristischen Infrastrukturen, Innovation und Produktentwicklung, Digitalisierung im Tourismus, neue Märkte und Destinationsentwicklung. Die strategischen Initiativen der HTW Chur (Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovation) berücksichtigen wir in Lehre und Forschung durch interdisziplinäre Kooperationen.

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